Kochen mit Algen I – Meeresspaghetti

Meeresspaghetti (Algen)
Meeresspaghetti (Alge)
© multikulinarisch.de

Neulich sah ich auf Arte den Rest der Sendung über weltweit liebgewonnene Essgewohnheiten – und zwar den Teil über Sushi.
Ein wichtiger Bestandteil der weit über Ihr Ursprungsland hinaus heiß begehrten Reisrollen (Maki-Sushi) sind Algen, besser gesagt, in Form geschnittene, getrocknete und geröstete Algenblätter. In diesen finden Reis und roher Fisch oder andere Zutaten Halt und ein Zuhause.

Im Beitrag wurde erwähnt, dass Algen sehr gesund, aber trotzdem mit Vorsicht zu genießen sind. Wegen des hohen Jodanteils der Algen kann für unterversorgte Schilddrüsen (wir hier in Mitteleuropa sind größtenteils unterversorgt) eine hässliche Überreaktion stattfinden, wenn zu viel Algen verzehrt werden. Sprich, auf die Gewöhnung kommt es an…

Durch die im Beitrag vorgestellten europäischen Algenfarmen und die erwähnte, in Deutschland produzierte, vegetarische Algenwurst, war mein Interesse an Lebensmitteln mit Algen bzw. dem Thema ‚

Kochen mit Algen

‚ geweckt. Ich muss dazu sagen, dass ich mir immer schon gern mal Nori – die für Sushi verwendeten Algenblätter – gekauft und in verschiedenen Variationen mit Reisnudeln gegessen habe. Immer lecker! Und auf Maki-Sushi fliege ich sowieso. Deshalb habe ich auch keinerlei Berührungsängste vor Algen (außer, wenn sie Einem beim Schwimmen am Bauch kitzeln)…

Der freundliche, kompetente und schnell liefernde Onlineshop ‚Gourmantis‚ hatte mir netterweise auf Anfrage 2 Algen-Produkte zum Testen zur Verfügung gestellt – eines davon Meeresspaghetti…

Meeresspaghetti

sind eine in Salz eingelgte Algenart, die tatsächlich äußerlich und vom Biss her al dente gekochten Spaghetti ähneln. In Galizien gezüchtet und geerntet sind Meeresspaghetti nur eine von diversen maritimen Köstlichkeiten von PORTO MUIÑOS.

Um diese Algen möglichst unverfälscht und trotzdem exquisit in Szene zu setzen, habe ich ausnahmsweise Kabeljau-Filets gekauft und zusammen mit den Algen im Ofen gegart. Neptun und alle Umweltschützer mögen mir verzeihen…

Zutaten:
(für 2 Personen)

Meeresspaghetti (ca eine Hand voll)
2 Kabeljaufilets (oder anderer weißer Fisch)
1 kleine Tomate
Saft von einer Zitrone,
Salz, Pfeffer

Zubereitung:

Die Meeresspaghetti abspülen (wegen des Salzes) und 5 Minuten in kaltem Wasser einweichen.
Danach die Algen abgetropft auf ein Stück Alufolie geben. 2 Filets vom Kabeljau nur wenig salzen (wegen der salzigen Algen) und normal pfeffern. Auf die Meeresspaghetti legen und einen Teil der Algen über die Filets ziehen. Anschließend den Fisch mit Zitronensaft beträufeln. Ich war hier etwas zaghaft. Es darf m.E.n. ruhig etwas zitroniger sein (2-3 EL). Zwischen die Filets die Hälften der kleinen Tomate (ggf. mehrere) legen.

Kabeljau und Meeresspaghetti (Alge)
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Danach wird eine weitere Alufolie aufgelegt. Die beiden Folien rundherum fest miteinander verschließen und das Päckchen im Ofen bei 200°C garen. Die Garzeit hängt von der Dicke des Fischfilets ab. Meine waren noch nicht vollständig aufgetaut, so dass ich auf ca 10 bis 15 Minuten Garzeit kam. Dann das Päckchen öffnen, mit dem Pinsel etwas Butter auf den Fisch streichen und kurz den Backofen-Grill einschalten. So bekommt der Fisch noch etwas Farbe.

Kabeljau und Meeresspaghetti (Alge)
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Wie schon erwähnt, ein vorzügliches Mahl mit Algen, die im Geschmack leicht fischig und etwas salzig anmuten und von der Konsistenz tatsächlich Spaghettis nahe kommen. Denkbar wären auch Experimente, die Algen ohne Fisch mit (Fisch-)komplementären Zutaten zuzubereiten. Ich halte Euch über die Versuchsreihe und das 2. – noch nicht vorgestellte – Algenprodukt von Gourmantis auf dem Laufenden…

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veröffentlicht am: 16.09.2009

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2 Kommentar(e)

  • Die Algen schmecken von Natur aus leicht fischig. Deshalb denke ich, passt alles, was auch zu Fisch passen würde. Zum Beispiel auch zitroniges, fruchtiges, etc.
    Auch die (ungesalzene) Tomate passte sehr gut dazu.
    Auf Soße hatte ich vorerst verzichtet, um den unverfälschten Geschmack zu bekommen.
    Eine helle, milde Soße zum Beispile mit Weißwein könnte ich mir als Ergänzung vorstellen.

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