Zeitschrift: Port Culinaire

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© courtesy of www.port-culinaire.de

Obwohl schon 2 Jahre auf meinem Radar, hat es bis zum Frühjahr diesen Jahres gedauert, dass sich eine Zusammenarbeit mit Port Culinaire anbahnte. Port Culinaire ist eine Art kulinarischer Hafen im Internet. Wichtigstes und wohl bekanntestes Standbein dieses Projektes ist das vierteljährlich erscheinende Print-Magazin ‚Port Culinaire‘.

Die Macher dieses gewichtigen (in mehrfacher Hinsicht) Sammelbandes fragten, ob ich Interesse hätte das Heft kennen zu lernen und meinen Bloglesern vorzustellen. Hatte ich. Bisher habe ich diese Magazine mit der beeindruckenden Covergestaltung nämlich immer nur aus der Ferne bewundert…
Nun bot sich also Gelegenheit, nach Herzenslust zu schmökern. Port Culinaire-Leser brauchen übrigens zweierlei. Das nötige Kleingeld – ein Heft kostet im Handel 19,90 € – und Zeit. Viel Zeit. Deshalb hat es mit der Rezension auch etwas gedauert…

Die Hefte sind voll gepackt mit spannenden Abhandlungen und Reportagen. Der Leser wird vom Sessel weg in’s chinesisch-kulinarische Wunderland, zu verregneten Teeplantagen in Sri Lanka bzw. sonnenüberfluteten Olivenhainen in Italien, zum ‚Monte Ziego‘ im Schwarzwald, in’s ‚Wilde Brandenburg‘ oder zu einem Wildkräuterstreifzug durchs Untere Ahrtal entführt.
In den Reportagen werden Züchter, Jäger & Sammler sowie Lebensmittelmanufakturen und die Menschen dahinter umfänglich vorgestellt. Gespickt mit Produktinfos (z.B. Vorstellung der Olivensorten der besuchten Region: Coratina, Frantoio, Moraiolo, Pesciatina, Itrana, Grosso di Spagna, Leccino, Cipressino, Uovo di Piccione), etwas Historie und Persönlichem, absolut lesenswert…

In einigen Heften werden auserwählte Lebensmittel portraitiert. Egal ob unscheinbares Kräutlein vom Wegesrand oder Delikatesse aus dem Urwald, Tamarinde, Kaisergranat, Buddha’s Hand, jede vorgestellte Zutat wird zum Star. Fotografisch perfekt in Szene gesetzt und fachmännisch erläutert, eine Fundgrube an Wissen und Appetit…

Die besten Produkte nutzen allerdings wenig, wenn man sie nicht zuzubereiten weiß. Auch dieser Aspekt kommt im kulinarischen Sammelband ‚Port Culinaire‘ ganz auf seine Kosten. Zum Einen werden Spitzenköche und deren künstleriche Kreationen – von keinem Geringeren als Analytiker Jürgen Dollase – unter die Lupe genommen. Andererseits werden in Port Culinaire Koch-Talente in Form einer kulinarischen Vita und Restaurant-Historie vorgestellt. Ergänzt werden diese Portraits durch eine Reihe hochkarätiger Rezepte aus der Feder jenes Meisters seines Fachs.

Zusätzlich zu den Produkt-Kurzportraits gibt es Themen-Serien zu ausgewählten Lebensmitteln. In den beiden Heften, die ich durchforstet habe, referiert z.B. Ralf Bos von BosFood ausführlich über echte und falsche Trüffel.
Oder man geht mit Evert Kornmayer auf ‚kulinarische Exkursionen‘. Für Heft 14 besuchte Evert Kornmayer eine tief im brasilianischen Dschungel gelegene Kaffee-Farm, die zusätzlich zu ihren Spitzenkaffees eine besonders seltene Kaffee-Spezialität anbietet. ‚Jacu Bird‘. Der einheimische und die Plantage in großer Zahl bevölkernde ‚Jacu‘ (Vogel; lat: Penelope superciliaris) pickt regelmäßig die reifesten und süßesten Kaffeebohnen von den Sträuchern, um sie anschließend genüsslich auf seinem jeweiligen Lieblingsbaum zu verspeisen. Die Hinterlassenschaften (nicht fermentiert) werden eingesammelt, gründlich gereinigt und zu einem Kilopreis von 200 Dollar vermarktet. Vorteil gegenüber dem wesentlich preisintensiveren ‚Kopi Luwak‘ ist, dass die Vögel nur die besten Bohnen verspeisen und zudem viel leichter (und frischer) auffindbare Bohnen-Häufchen hinterlassen…

Es hat eine Weile gedauert hat, bis ich das Prinzip des Magazines hinsichtlich Abfolge der Artikel einigermaßen durchschaut habe. So sind die Poduktinfos passend zu den Rezepten ganzseitig zwischen jenen eingestreut. Die Rezepte widerum beziehen sich auf den einige Seiten weiter vorn vorgestellten Kochkünstler. Und mit etwas Geschick erkennt man über eine gewisse Wegstrecke ein gemeinsames übergeordnetes Thema. Zum Beispiel Räuchern in Heft Numero 14 und China in der 13. Da jeder Artikel eigenständig und unabhängig daher zu kommen scheint, muss man das erst mal blicken…
Anfangs schien mir jedenfalls Alles recht verworren. Auch das Gestaltungsmittel zweispaltig gesetzter Texte über mehrere Seiten, sowie unterschiedlich formatierte Überschriften trugen zu meiner anfänglichen Verwirrung bei. Das macht aber alles gar nix, versteht sich das Heft doch als kulinarischer Sammelband. Man muss die internen Zusammenhänge nicht zwangsläufig ad hoc nachvollziehen können, um Freude am Heft und Nutzen aus den einzelnen Artikeln ziehen zu können.

Port Culinaire macht seinem Namen alle Ehre. Ein echter Sammelband. Verschiedenste Autoren und Themen geschmackvoll miteinander verwoben. Absolut top sind die Fotografien. Kein Wunder, wenn der Gestalter und Herausgeber gleichzeitig preisgekrönter Fotograf ist.
Das Port Culinarie Magazin wurde mehrfach mit internationalen Designpreisen bedacht. Alleine die großformatigen Coverfotos (freigestellt Essbares auf weißem Hintergrund) würden einer avantgardistischen Kunstsammlung Genüge tun.

Im hinteren Teil des kulinarischen Sammelbandes wird kräftig für die weiteren Produkte von ‚Port Culinaire‘ Werbung gemacht. Zu Recht! Erstklassige Bücher von und mit Thomas Ruhl, aufschlussreiche Küchenposter zu den Themen Rindfleisch, Schweinefleisch, Meeresfische, Süßwasserfische, Meeresfrüchte, Trüffel, Zucht- u. Edelpilze, sowie Küchenkräuter aus Garten und Natur.

Suchen : Die neue regionale Küche: Lokale Produkte inspirieren Spitzenköche Übrigens seit wenigen Tagen druckfrisch im Handel: ‚Die neue regionale Küche: Lokale Produkte inspirieren Spitzenköche‘.

So stellt sich der kulinarische Sammelband Port Culinaire selber vor:
Wissenshunger? Port Culinaire. Anspruchsvoller Sammelband an der Spitze des Marktes. Für Hobbyköche und Profis aus Gastronomie und Handel.

  • Spannende Food-Reportagen und Reiseberichte.
  • Innovative Rezepte von Starköchen.
  • Nachschlagewerk und Warenkunde
  • Erscheint viermal jährlich
  • Alle Ausgaben bleiben langfristig lieferbar!


Herausgeber und Fotograf: Thomas Ruhl
156 edle Seiten • Format: 24 x 28 cm
EVK: 19,90 EUR (D)
Jahresabo (4 Ausgaben): 79,60 EUR (D)

Mein Fazit: ein anspruchsvolles, abwechslungsreiches, edles Heft für Menschen mit Leidenschaft für Kulinarik, Lebensmittel und Gourmet-Küche. Zielgruppe sind eindeutig Gastronomie und ambitionierte Hobbyköche. Die Rezepte sind recht umfangreich und upper-class. Ein sehr schönes, hochkarätiges Magazin, das seinen Preis hat.

…..

Und nun???

Das Jahresabonnement ab der jeweils aktuellen Ausgabe PORT CULINAIRE ist zum Preis von 79,60 EUR (4 Ausgaben) erhältlich, Versandkosten sind in Deutschland inklusive. PORT CULINAIRE erscheint vierteljährlich.
Falls Sie Port Culinaire abonnieren oder Einzelhefte bestellen möchten, benutzen Sie bitte folgendes Formular, damit ich verdientermaßen eine Vermittlungs-Provision (Existenzgrundlage dieses Projektes) erhalten kann. Vielen Dank!
Der Kauf erfolgt auf Rechnung.

Port Culinaire veranstaltet am kommenden Sonntag und Montag (24./25.10.) zum 2. Mal sein erfolgreiches Gastronomie-Symposium ‚Chefsache‘. Dort treffen Gastronomen, Küchenchefs und ambitionierte Hobbyköche aufeinander. Es wird gelernt, gefachsimpelt, gefeiert und – natürlich – gekocht…
Chefsache im Internationalen Gourmetkalender

Ich bin eingeladen, kann aber leider in diesem Jahr nicht dabei sein. Ausgesprochen schade!

veröffentlicht am: 18.10.2010

noch mehr Appetit holen

Senf dazu geben

2 Kommentar(e)

  • So viel Arbeit und trotz des relativ trockenen Stoffes, mit gar nicht trockenen Worten geschriebener Artikel und Keiner hat was dazu zu sagen?
    Versteh ich nicht.

  • Ich habe Port Culinaire auf der Fisch International in Bremen im Februar gesehen, tolle Produkte zu stolzen (berechtigten) Preisen.
    Mal schauen, ob ich mir da mal ein Heft von kaufe

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