deutsch-italienischer Löwenzahn mit Saubohnen

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zum Rezept | 27.04.2016 | 7 Kommentar(e)
Neulich im türkischen Lebensmittelladen griff ich eine mir unbekannte Staude. Sie erinnerte an Stielmus, war aber Keiner. Vorsichtshalber fragte ich an der Kasse nach und bekam Löwenzahn als Auskunft. Ahja. Den kannte ich nur wie er auf unseren Wiesen zu finden ist. Klein und zackig.

Kartoffeln mit Löwenzahn und scharfen Saubohnen
Kartoffeln mit Löwenzahn und scharfen Saubohnen

Dieser hier war stämmig, hochstämmig, um genau zu sein … und zackig. Was macht man mit so nem Ungetüm von Löwenzahn?

Die Timeline fragen! Von meinen Facebookfreunden kam dann auch der Hinweis, dass diese Art Löwenzahn nicht nur in der türkischen, sondern auch in der italienischen Küche beheimatet ist. Nachdem Petra und Nesrin türkische Löwenzahn-Rezepte vorgeschlagen hatten, lieferte Anikó die Vorlage, nach der ich meinem Löwenzahn und den ebenfalls vom türkischen Lebensmittelladen heimgetragenen Dicken Bohnen letztendlich zu Leibe rücken wollte. In Olivenöl geschwenkt, gepaart mit scharfen Saubohnen. Das Original Favette e Ciccoria stammt aus der Fernsehsendung Zu Tisch in …, als diese in der Basilicata drehten.

hochstämmiger Löwenzahn
hochstämmiger Löwenzahn

Wegen akuten Olivenöl-Notstands habe ich den Löwenzahn in einer Mischung aus gutem Sonnenblumenöl (aus dem Ökodorf Brodowin) und Butter kurz-gebraten. Schmeckt 1a. Für ein Saubohnenpüree hatte ich leider zu wenige Dicke Bohnen parat. Also habe ich die Saubohnen als scharfe 2. Beilage zubereitet und dem italienischen Rezept mit Löwenzahn deutsche Kartoffeln untergejubelt. Man möge mir verzeihen.

Rezept

Kartoffeln mit Löwenzahn und scharfen Saubohnen

Ein Frühlings-Rezept mit Löwenzahn, aber nicht wie wir ihn von der Wiese kennen. Gekochte scharfe Saubohnenkerne und hochstämmiger Löwenzahn gehen in diesem deutsch-italienischen Rezept eine schmackhafte Liason ein.

Quelle: arte TV Zu Tisch in … (abgewandelt)
Rezept: unbekannt
Zubereitungszeit:50 min

Zutaten (für 2 Personen):

600 bis 700 g Dicke Bohnen
15 g Butter
Meersalz
1 Msp Chili-Flocken (getrocknete Chili)
½ Zitrone
1 Staude Kultur-Löwenzahn (hochstämmig, ca. 600 g)
700 g Kartoffeln
gutes Sonnenblumenöl und Butter 1:1 (Original: Olivenöl)

Zubereitung:

Die Dicken Bohnen aus der Schote holen, aber nicht palen.
Die Zitronenhälfte auspressen.
Die Bohnenkerne mit einem schluck Wasser und der Butter, sowie 1 Prise Meersalz und den Chili-Flocken in einen kleinen Topf geben und bei geschlossenem Deckel schmoren. Es dauert etwa 45 Minuten, bis die Bohnenkerne weich sind.
Wenn das Wasser zwischendurch verkocht die Bohnenkerne ruhig ein wenig ansetzen lassen, bevor man wieder etwas Wasser nachgießt. So bekommen die Dicken Bohnen Röstaromen, die gut zur Schärfe passen.
Am Ende der Kochzeit einen Spritzer Zitronensaft an die Dicken Bohnen geben.

Währenddessen die Kartoffeln schälen und als Salzkartoffeln garen. Wer mag, kann auch Kartoffelpüree machen. Das passt ebenso zum Löwenzahn mit Saubohnen.

Vom Löwenzahn den Strunk abschneiden und die Stängel in 1 bis 2 cm lange Stücken schneiden. Das Blattgrün in breitere Streifen schneiden und in der Mitte teilen.
Den Löwenzahn in einem Topf mit Wasser und etwas Salz zum Kochen bringen und 2 bis 3 Minuten blanchieren. Dann durch ein Sieb abgießen und unter fließendem kaltem Wasser bzw. in einer Schüssel mit Eiswasser abschrecken.

In einer Pfanne Öl und Butter erhitzen, den abgetropften Löwenzahn hinein geben und in 5 bis 7 Minuten anbraten. Die Abschnitte vom Löwenzahnstängel sollten bissfest sein und das Gemüse kann auch gern ein wenig Farbe bekommen.
Den Löwenzahn mit Meersalz und Zitronensaft abschmecken und mit den Kartoffeln und Saubohnen servieren.

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Hätte nicht gedacht, dass Löwenzahn saugut schmeckt …

Ob das auch auf den von der Wiese zutrifft? Habt Ihr schon mal mit heimischem Löwenzahn gekocht oder Anderes damit angestellt?

noch mehr Appetit holen

Senf dazu geben

7 Kommentar(e)

  • Hallo Gutentag
    Danke für den Anstoß! Löwenzahn esse ich für mein Leben gern, insbesondere weil ich auf bitter stehe. Diesen italienischen kaufe ich öfters für den Salat und lässt sich mit allem Erdenklichen kombinieren. Mal mache ich auch einen Löwenzahn-Risotto. Den hiesigen Löwenzahn schneide ich die wunderbaren Stielen ùnd oder auch sehr gerne die Blüten. Wie beim Schnittlauch. Nichts wie direkt aufs Butterbrot, ergänzt mit grobkörnigem Salz. Das ist wie für Andere ein Salamibrot.

  • Ich habe zu danken! So viele feine Anregungen für Löwenzahn. Bis zum Zufalls-Kauf der besagten Löwenzahn-Staude wusste ich ja noch nicht mal von deren Existenz. 🙂
    Hiesigen Löwenzahn aufs Brot streuseln muss ich auch mal probieren. Bin mir allerdings nicht sicher, ob mir das schmeckt …

  • Für meinen Löwenzahnversuch hätte ich nur den von der „Hundewiese“, leider!
    Vorstellen kann ich mir aber sehr gut so eine Butterschnitte mit dem satten Grün der Blätter und dem gelben Knall-Effekt der Blüte, oder das Gleiche mit Kartoffeln – ein verlockendes Essen.
    Vielleicht find ich doch irgendwo mal eine hundefreie Stelle…
    Ein Laden, wo man so feine Löwenzähne kaufen könnte, so ganz in erreichbarer Nähe, das wär natürlich der Hammer.
    Genau jetzt ist mir ganz tolle löwenzahnappetitlich!

  • Samstag am Markt habe ich von Marktleuten die das mitbringen, was auch wild bei ihnen wächst, wilden scharfen regionalen Löwenzahn und Brennesseln bekommen können, direkt von der Wiese. Vielleicht hat es bei Euch auch einen Markt und sitzen dort Einheimische, die Maiglöckchen, Bärlauch und so was mitbringen? Viel Glück!

  • Bei Löwenzahn (zur Blütezeit) und Brennnessel kann man ja zum Glück nicht viel falsch machen. Bei Bärlauch-Kauf auf dem Markt bin ich auch immer etwas skeptisch und hoffe, keine Maiglöckchen angedreht zu bekommen.
    Selber sammeln geht nicht, da in und um Berlin kein Bärlauch wächst.

  • Super, Deine Idee! Klar, so einen heimischen Markt haben wir doch auch, ich sags ja, man lernt nie aus und auf das Naheliegende kommt man meist erst gar nicht.
    Danke Jeanet

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