Artischocke tanzt Polenta

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zum Rezept | 18.03.2011 | 3 Kommentar(e)

Auf dem Weg zum Treffen mit *nomy-Macher Jan-Peter Wulf, hatte ich paar Minuten über. Wo kann man diese am Alex trefflicher überbrücken, als in der Lebensmittel-
abteilung der Galeria Kaufhof?

Dort musste ich mich flugs zwischen weinroten Karotten, blauen Kartoffeln und grünen Artischocken entscheiden. Die Wahl fiel auf die Artischocken, da wir diese gern essen und sie nicht allzu häufig zu finden sind. Nicht dass mir blaue Kartoffeln oder weinrote Karotten öfter unter die Augen kommen würden, aber man muss Prioritäten setzen…

Bezüglich der Füllung der Artischocken habe ich mich schlicht vom Küchenschrank überreden lassen. Ich hatte vom Besuch im russischen Lebensmittelmarkt Rossia noch grobkörnigen Maisgrieß da (derselbe, den ich auch im Maisbrot verbacken hatte). In Verbindung mit Tomatenmark als Klebstoff und mariniertem Gouda gab das eine interessante Füllung ab. Uns hat es jedenfalls geschmeckt.

Zutaten: (für 2-3 Personen)

150 g Maisgrieß (Polenta)
3 große Artischocken
1/2 Zitrone
20 g Gouda
1 Dose Tomatenmark
50 ml Weinbrand
1 Knoblauchzehe
3 Pimentkörner
3 Wacholderbeeren
1 TL schwarze Pfefferkörner (oder aus der Mühle)
Salz

Vorbereitung:

Den Gouda in kleine Würfelchen schneiden und mindestens 1h im Weinbrand marinieren (ich: über Nacht im Kühlschrank).

Den Stiel der Artischocken und zugleich wenige Millimeter des Artischockenbodens abschneiden (so dass die Artischocke anschließend auf der Schnittfläche sitzen kann). Die restlichen untersten Blattansätze wegschneiden.
Nun die obere Hälfte der Artischocken abschneiden.
Die Blätter und den Stiel (wenn er nicht zu trocken ist) in Salzwasser mit den Piment- und Wacholderbeeren auskochen. (ich: 1h). Einige Spritzer Zitronensaft zugeben. Durch ein Sieb gießen.


Zubereitung:

Den Maisgrieß in 200 ml Artischockensud aufkochen und unter konstantem Rühren kochen lassen, bis er die gesamte Flüssigkeitsmenge aufgesogen hat und einen relativ trockenen Brei bildet (2-3 Minuten).

Die Artischocken etwas aufbiegen und die inneren Blätter herausziehen. Diese aufheben. Wenn man sich entsprechend weit vorgearbeitet hat, stellt man fest, dass die Blätter das darunter liegende Stroh verdeckt hatten, welches nun freiliegt. Das Stroh lässt sich bequem mit einem großen Löffel herausholen und wird nicht weiter verwendet.

Die so vorbereiteten Artischocken 15 Minuten in Wasser mit Salz und restlichem Saft von der Zitronenhälfte kochen. Die zarten inneren Artischockenblätter mitkochen.

Für die Füllung den Pfeffer im Mörser zerdrücken. Die Knobaluchzehe sehr fein schneiden oder zerdrücken. Den gekochten Maisgrieß (Polenta) mit Tomatenmark (Menge nach Belieben), schwarzem Pfeffer, Knoblauch und dem abgetropften Weinbrand-Gouda vermischen. Mit Salz abschmecken.

Die Masse in die vorbereiteten Artischocken füllen (ruhig etwas pressen). Die gefüllten Artischocken in eine feuerfeste Form setzen und im Backofen bei 200°C etwa 20 Minuten erhitzen.

Man kann die Artischocken solo essen. Die Beilage ist ja quasi schon drin. Die zarten inneren Artischocken-Blätter kann man separat verwenden oder als Ergänzung dazu essen. Wir hatten Kartoffeln und die Extra-Blätter dazu. Ich habe außerdem versucht, aus dem restlichen Artischockensud ein Sößchen zu fabrizieren. Mit mäßigem Erfolg. Der Käse ist übrigens kaum zerlaufen. Geschmeckt hat er in diesem Zusammenhang trotzdem.
Wer sich unbeobachtet wähnt, kann die abgelösten äußeren Blätter der Artischocke genüsslich zwischen den Zähnen durchziehen, um an das wohlschmeckende Mark zu gelangen. Zivilisierter geht es, indem man das Blatt mit der Innenseite nach oben mit der Gabel auf dem Teller festpinnt und mit dem Messer vom schmalen zum dicken Ende mit leichtem Druck darüber fährt. Köstlich. Und der Boden sowieso!

Fazit: Artischocken machen einen Haufen Arbeit, aber definitiv auch glücklich.

noch mehr Appetit holen

Senf dazu geben

3 Kommentar(e)

  • Ich hab noch nie ne Artischocke auseinandergenommen, kenn sie nur aus der Konserve, daß man soowas Hübsches daraus zaubern kann, hätt ich nicht gedacht.

  • Die Artischocken aus der Konserve sind meistens Artischockenherzen. Das heißt, die jungen, kleineren Artischocken werden komplett verarbeitet und gegessen. Kann man natürlich auch selber machen, sofern man junge Artischocken auf dem Markt findet.
    Die großen Exemplare kann man dagegen gefüllt oder den Boden solo essen.

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