Esskastanien-Brot

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zum Rezept | 23.02.2011 | 7 Kommentar(e)
Esskastanienbrot
Esskastanien-Brot

Beim Blättern in ‚The handmade loaf‘ einem Brot-Buch von Dan Lepard, lächelte mich das ‚White loaf with grated chestnuts‘ (zu deutsch: weißes Brot mit geriebenen Esskastanien) an.

Zumal ich noch Entenfett zum Verbacken im Kühlschrank stehen hatte. Allerdings gelüstete es mich nach den zuletzt gebackenen diversen Weizenbroten eher nach Roggen- bzw. Mischbrot. Deshalb habe ich bei besagtem Esskastanien-Brot, welches sowieso mit Roggensauerteig gebacken werden sollte, 40% des Weizenmehls durch Roggenmehl ausgetauscht.

Der Teig war angenehm zu verarbeiten. Kein Kleben oder zerfließen und schön aufgegangen…
Die Kruste ist knusprig und die Krume dicht, sowie – trotz Nachbackens – immer noch ein wenig feucht. Beim Toasten (wir toasten gern jede Art von Brot :-)) hört man ein feines Zischen, das zu viel Feuchtigkeit verrät.
Geschmacklich der bisherige Top-Favorit laut Mittagskocher. Er findet sogar das leicht klanschige (feuchte) Innere genial. (Verstehe einer die Männer!) Auf meiner Geschmacks-Skala im oberen Mittelfeld… Die Zwiebel schmeckt man deutlich heraus. Auch sonst wunderbar herzhaft!

Esskastanienbrot

ein wohlschmeckendes Herbstbrot
Quelle: Handmade Loaf (abgewandelt)

Zutaten: (ergibt 2 kleine Brote a 600g)

Sauerteig:
3 EL Anstellgut Roggensauerteig
9 EL Wasser
9 EL Roggenmehl Type 1150

Teig:
75g Entenfett
1 große Zwiebel (od. 2 Schalotten)
200g geröstete, geschälte Esskastanien (ich habe eine 200g-Packung vorbereiteter Maronen verwendet)
300g Weizenmehl Type 550
200g Roggenmehl Type 1150
150g Roggensauerteig (gesamte Menge)
1 gestr. EL Salz
1 Packg. Trockenhefe
300g Wasser (handwarm)

Vorbereitung:
Am Vorabend die Zutaten für den Roggensauerteig zusammen rühren und ca. 16 Std. bei Zimmertemperatur abgedeckt stehen lassen.

Zubereitung:

Das Entenfett in einer Pfanne schmelzen. Darin die fein geschnittene Zwiebel kurz 5 Minuten dünsten (Deckel drauf; die Zwiebel sollte weich und transparent, aber nicht braun werden). Vom Herd nehmen, die fein gehackten bzw. geriebenen Esskastanien unterrühren und auf Raumtemperatur abkühlen lassen.

Die Hefe in handwarmes Wasser geben und 5-10 Minuten stehen lassen, um zu sehen, ob sie anspringt (Bläschenbildung). Sauerteig und Mehl in eine Schüssel geben. Dann das Hefe-Wasser dazu gießen und alles grob vermischen. 10 Minuten abgedeckt stehen lassen.

Salz und Esskastanienmischung mit in die Schüsseel geben und alles mit den Händen gründlich vermengen und Klumpen zerdrücken. Abgedeckt erneut 10 Minuten stehen lassen.

Den Teig auf leicht geölter Arbeitsfläche 10 Sekunden kneten und Ball formen. Die Schüssel reinigen und mit wenig Öl ausreiben. Den Teigball zurück in die Schüssel geben und 10 Minuten ruhen lassen.
Dann erneut 10 Sekunden kneten und zum Ball formen.
Anschließend 1 Stunde an warmen Ort (21-25°C) abgedeckt stehen lassen.

Den Teig in 2 gleiche Teile teilen, zu Laiben formen und mit der Naht nach oben in Gärkörbchen (alternativ Schüssel mit bemehltem Küchentuch ausgelegt) setzen.
Mit Küchentuch abgedeckt bzw. in große Tüte eingehüllt ca. 1 1/4 Stunden gehen lassen. Inzwischen Backofen auf 220°C vorheizen.

Nach ausreichender Brotgare (ordentliche Volumenzunahme und bei leichtem Druck mit dem Finger springt die Delle nicht mehr sofort heraus) die Brote auf Backpapier stürzen, einschneiden und auf den Backstein schieben (einschießen). Wasserdampf erzeugen (Dampfstoß oder etwas Wasser auf heißen Boden gießen). Nach 10 Minuten restlichen Wasserdampf entweichen lassen und nach 20 Minuten Temperatur auf 200°C herunter stellen. Insgesamt ca. 60 Minuten backen. Auf einem Gitterrost abkühlen lassen.

Fazit: Wird wieder gebacken! Beim nächsten Mal würde ich die Esskastanien aber weniger fein zermahlen, um sie in gröberen Stücken u.U. besser herausschmecken zu können.

noch mehr Appetit holen

Senf dazu geben

7 Kommentar(e)

  • Das Brot sieht ja noch hübscher aus, als vom Bauernmarkt; einfach genial zum Reinbeißen.
    Du hast aber sicher wieder diesen selbst gehätschelten Sauerteig verwendet, oder?

    Mein letztes Backwerk in puncto Brot war leider nur ein schön großporiges Vollkornbrot und dazu gabs frische Tomatenbutter, aber damit hab ich eine ganze Hausgemeinschaft verführt.
    Das tröstet mich ein bißchen über Deine Backkünste hinweg, denn ich bin ja soo neidisch!

  • Dafür kannst Du super Kuchen backen. Und ganze Hausgemeinschaften verführen. 🙂

    Ja das Brot habe ich mit dem letzten Herbst neu angezüchteten Sauerteig gebacken. Ist doch pflegeleicht. Nur das Backen selber braucht viel Zeit.

  • Es ärgert mich aber, daß ich absolut keinen Draht zu diesem selbstwachsenden Sauerteig bekomme.
    Was Du pflegeleicht nennst, ist für mich das reine Mysterium.
    Schade, ich würde soo gerne bißl mitmischen – äh – backen.

  • Ha, da können wir uns die Hand geben. Bei mir bleiben die Brote innen auch oft schwer und feucht, egal wie lange ich sie backe. Das kann ich überhaupt nicht leiden, der Mann dagegen steht wie dein Mittagskocher total darauf. Unverständlich für mich…

  • Eigentlich muss man nur die im Mehl-Wasser-Gemisch wohnhaften Bakterien bei Laune bzw. am Leben erhalten. Nach 2 – 3 Wochen brauchen die halt etwas frische Kost. Das ist alles.

    Und der Teig widerum braucht ein passendes Triebmittel um in Höchstform zu kommen. Die stecken im Sauerteig (bzw. für Weizenbrote in der Hefe).

    Wenn man ein paarmal mit frischem Sauerteig gebacken und köstliche Brote erhalten hat, wird das Auffrischen zur Gewohnheit. Dauert nur wenige Minuten und weckt Vorfreude auf’s nächste Brot.

    Falls Du noch einen Versuch starten möchtest, bringe ich Dir gern nochmal einen Ableger von meinem Kühlschrankbewohner mit.

  • Echt? Ich würde ja wirklich gerne, aber ich hab Bammel, daß ich Dich wieder enttäusche, wenn ich die willigen Bakterien abermals abmurkse.

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