Flieder-Gelee

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zum Rezept | 19.05.2011 | 1 Kommentar(e)
Flieder-Gelee
© Wildkraut & Wanderschuh

Als Leserin von Foodblogs kommt man auf die absurdesten Ideen. Infiltriert durch diverse Artikel von Flieder-Essig und Löwenzahn-Sirup (s.u.) aus der vergangenen Saison, wollte ich dieses Jahr auch gern was mit Blüten aus-
probieren.

Der Löwenzahn hat sich allerdings erfolgreich vor mir versteckt. Bin zwei mal losgeradelt und konnte keine gelb übersäte Wiese am südöstl. Stadtrand entdecken. Außer unmittelbar in unserer Siedlung, wo auf jede Löwenzahnblüte ungefähr ein darauf pinkelnder Hund kommt.. Zum Glück können Hunde aber nur soundso hoch urinieren. Bei Flieder also keine Kontaminationsgefahr. Der wächst hier auch… Mittellila.

Nach kurzer Internet-Recherche hatte ich einen ungefären Fahrplan, was mit Flieder (außer Essig noch) geht, schmecken soll, etc.
Sirup konnte ich spontan keinen machen, da ich keine Zitronensäure zur Hand hatte und unser Supermarkt keine zu führen scheint. Aber ein aufzubrauchender Rest Gelierzucker war im Haus. Also Flieder-Gelee!

Ich habe den Flieder – nach durchwachter Nacht wg. Foodfotografie-Workshop mit Penny De Los Santos und anschließendem Baulärm bis 5 Uhr morgens – müde durch die Gegend schlurfend, eingesammelt. Eine Hand voll Dolden.
Ich habe die Blütenstände abgezupft bzw. abgestriffen, gewaschen und während der nächsten Workshop-Session zu Gelee verarbeitet.

Das Flieder-Gelee ist einfach herzustellen und hat ein markantes Aroma. Blumig-fruchtig-herb. Bin mir noch nicht ganz sicher, ob ich es mag. Zumindest pur…
Ich kann mir gut vorstellen, damit etwas zu experimentieren und Geschmackskombis auszutüfteln. Auslöser für diesen Gedankengang war übrigens der einen unbeobachteten Moment ausnutzende Topf, der prompt samt Gelee überkochte, mit dem Effekt, dass das Gelee auf der heißen Herdplatte karamellisierte. Ich habe nicht gekostet, stelle mir karamellisiertes Fliedergelee aber ziemlich spannend und lecker vor…

im Kaffee gelandet
© Wildkraut & Wanderschuh

Zutaten:

1 Hand voll Fliederdolden (ergibt ca. 3,5-Liter-Schüssel voller Blüten)
1/2 Zitrone
1 l warmes Wasser
ca. 50 ml Weißwein
600 g Gelierzucker 2:1

Zubereitung:

Die Fliederblüten von den Stängeln zupfen oder streifen. Die Blütenbüschel waschen und anschließend in einen großen Topf geben. 1 l warmes Wasser aufgießen und den Wein dazu geben. Die halbe Zitrone auspressen und den Saft mit in den Topf geben.

Erwärmen und heiß (aber ohne zu kochen) ziehen lassen, bis die Blüten weitestgehend ihre Farbe verloren haben. (knappe Stunde). Den Topfinhalt durch ein mit Tuch ausgelegtes Sieb gießen und den Fliederrest im Tuch auswringen.
Die Flüssigkeit abmessen und nach Packungsanweisung entsprechende Menge Gelierzucker abwiegen.
Ich hatte leider nur 400g Gelierzucker und habe meinen 1 Liter Extrakt auf 600 ml eingekocht und dann geliert. Ich habe mir aber sagen lassen, dass beim Kochen Aromaverlust auftritt. Deshalb bei Knappheit an Gelierzucker lieber weniger Extrakt gelieren als aufzukonzentrieren…

Den Fliederextrakt samt Gelierzucker in großem Topf sprudelnd 3-4 Minuten kochen lassen. Dabei wegen Hochkochens häufig umrühren. Anschließend fast randvoll in vorbereitete sterile Gläser füllen und fest verschließen.

vorher – nachher
© Wildkraut & Wanderschuh

eine kleine Auswahl Blumiges im world wide web:
dunkler Flieder-Essig
heller Flieder-Essig
Löwenzahnsirup
Löwenzahnrisotto
Frühlingszwiebeln mit karamellisierten Löwenzahnwurzeln
Löwenzahnpesto
Löwenzahn-Wein (engl.)
Schnittlauch-Blüten-Essig (engl.)
Gänseblümchen-Gelee

noch mehr Appetit holen

Senf dazu geben

1 Kommentar(e)

  • Warum werden da Blüten des Zierstrauches „Flieder“ abgebildet (Syringa)? Für das Rezept braucht man eindeutig Holunder(Holler)blüten, erkennbar an dem Wort „Dolden“, die Syringa nicht hat. In Teilen Deutschlands wird der Holunder „Flieder“ genannt.

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