Vorarlberg – Wilde Weiber Menü

Letzte Etappe des kulinarischen Querschnitts durch Vorarlberg war das Wilde Weiber-Menü im Biohotel Schwanen Bizau, wo ich auch vorzüglich und herrlich ruhig nächtigte.

Biohotel Schwanen in Bizau (Bregenzer Wald)
Biohotel Schwanen in Bizau (Bregenzer Wald)
© Wildkraut & Wanderschuh

Als logische Konsequenz des im Schwanen in Haus und Küche verfolgten Bio-Konzeptes gelangte die Mystikerin Hildegard von Bingen mit an den Herd. In ihrem Geist kochen die Wilden Weiber Antonia Moosbrugger und Franziska Hiller regelmäßig Wilde Weiber-Menüs mit Lebensmitteln, die ein gutes Leben hatten, möglichst aus der Gegend kommen und positiv auf Seele und Körper wirkende Stoffe beinhalten. So umfasst das Wilde Weiber Menü 5 oder 7 individuelle Überraschungsgänge mit saisonal und regional ausgesuchten Speisen.

Wilde Weiber am Herd
Wilde Weiber am Herd
© Vorarlberg Tourismus/Christian Schramm

Überraschend war das Menü tatsächlich. Schon mal deshalb, weil wir sechs Personen am Tisch vier verschiedene Gänge erhielten. Da wir uns zum Glück alle auf Anhieb sympathisch waren, wurde nicht nur viel geschnattert und gelacht, sondern auch schon mal das Gericht des Nachbarn beäugt und dessen Wein probiert. Der Wein war nämlich auf das jeweilige Menü abgestimmt, was widerum 4 verschiedene Weine pro Gang bedeutete.

perfekt abgestimmt: Weine und Speisen des Wilde Weiber Menüs
perfekt abgestimmt: Weine und Speisen des Wilde Weiber Menüs
© Wildkraut & Wanderschuh

Ein Teil der vorzüglichen Weine stammte vom Weingut Ploder-Rosenberg in der Südoststeiermark. Meist bestaunt und wohlwollend reihum verkostet war der Amphorenwein. Manuel Ploder, der anwesend war und seine Weine jeweils kurz vorstellte, war so nett, alle unsere Fragen bezüglich der Weingärung in der Amphore zu beantworten. Mitgebracht hat er dieses Verfahren aus Georgien, wo Wein traditionell in großen ins Erdreich eingelassenen Amphoren vergoren wird.

Amphoren-Wein vom Weingut Ploder-Rosenberg
Amphoren-Wein vom Weingut Ploder-Rosenberg
© Wildkraut & Wanderschuh

Die weitere Weinbegleitung wurde vom Chef des Hauses, Emmanuel Moosbrugger anmoderiert, der nicht nur Hotelier, sondern auch Sommelier mit langjähriger Auslandserfahrung ist.

Gut gelaunt und bestens umsorgt schlemmten wir uns durch unser jeweiliges Menü, welches in meinem Fall wie folgt lautete:

  1. Marinierter Kohlrabi | Brotpflanzerl
    2013 Sauvignon Blanc – Ploder-Rosenberg, Südoststeiermark
  2. Bockshornklee Knödele | Bregenzerwälder Weichkäsesauce
    Bénédictine & Stéphane Tissot – Arbois, Jura
  3. Radieschensuppe | Gänseblümchensuppe | Wildkräutersuppe
    Brasserie du Bocq – Blanche de Namur Purnode, Belgien
  4. Kalbsnuss | Kartoffelpüree | Pesto
    1983 Château La Dominique – Saint Émilion, Bordeaux
  5. Lindenblatt Mousse
    2007 Schilcher „A´Siassa“ – Franz Strohmeier, Weststeiermark
Wilde Weiber Menü
Wilde Weiber Menü
© Wildkraut & Wanderschuh

Ein wundervoller Abend und würdiger Abschluss dieses kulinarischen Kurztrips in das facettenreiche Vorarlberg. Vielen Dank für die nette Gesellschaft an meine Tischnachbarn aus Dornbirn bzw. Tirol, an das Gastgeber-Trio,

Familie Moosbrugger vom Biohotel Schwanen Bizau
Familie Moosbrugger vom Biohotel Schwanen Bizau
© Vorarlberg Tourismus/Christian Schramm

sowie an das freundliche Team von Vorarlberg Tourismus für die freundliche Einladung zum Forum Genuss Alpen und die kompetente Betreuung. Nicht zuletzt auch herzlichen Dank an Hannes Konzett vom Magazin Genussziele für dieses Festivalformat mit Tiefgang.

Die ganze Story:

Teil 1: Nose to Tail in Frastanz
Teil 2: Gutes Leben – erfolgreich wirtschaften
Teil 3: Montafoner Spezialitätenmarkt
Teil 4: Süßwasserfisch in Wort und Tat
Teil 5: zahme Tiere, wilde Kräuter

veröffentlicht am: 17.07.2015

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6 Kommentar(e)

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  • Das klingt alles sehr verlockend! Einen Urlaub im Bregenzer Wald hab ich mir schon immer gewünscht und die Menüs der „Wilden Weiber“ noch dazu 🙂 LG und Danke fürs Teilen, Waltraud

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