Eingerührt: Fusions-Ciabatti

Rezeptdetails

zum Rezept | 30.06.2010 | 3 Kommentar(e)
© Courtesy of M. Nachtsheim

Martina Nachtsheim, eine begeisterte Urkorn-Brotbäckerin hatte sich neulich via Gastbeitrag hier im Blog vorgestellt. Wie ver-
sprochen folgt nun Ihr Rezept (samt Entstehungs-
geschichte) für Fusions-Ciabatti.

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Brot ist individuell
Was ich wirklich vermisse, wenn ich auf langen Reisen bin – egal ob Deutschland, Indien oder Südafrika? Worauf ich mich wirklich freue, wenn ich wieder nach Hause komme – egal wie lange ich weg war? Brot das nach zu Hause schmeckt. Für mich ist das festes, dunkles Brot mit einer zerrissenen, knusprigen Kruste, es darf gerne intensiv nach Fenchel und Kümmel schmecken und soll Arbeit beim Kauen machen.
Ich habe früher geglaubt, dass Brot so und niemals anders ist. Wahrscheinlich auf der ganzen Welt. Ok, da war ich noch ein Kind. Trotzdem bin ich immer noch baff, dass es schon in Kärnten oder Vorarlberg, in der Schweiz und Deutschland (also quasi ziemlich nah dem oberösterreichischen Ennstal) so sehr anders schmeckt.

Nordindien meets Waldviertel
Es ist übrigens so: Wenn ich wo anders bin, vermisse ich das Brot von daheim. Wenn ich wieder daheim bin, vermisse ich manchmal auch das Brot von dort.

Seit ich in Bihar, Nordindien war verbindet die beiden Nordregionen nicht nur der reichliche Verzehr an Kartoffeln (!), sondern auch die Waldviertler Ciabatti. Sprich, die indischen Ciabattis werden bei mir mit feinem Waldviertler Einkornmehl gemacht. Fusionsküche – ganz so wie sich das gehört.

Waldviertler Ciabatti

Zutaten:
2 Tassen feingemahlenes Einkorn-Mehl,
1 Prise Salz,
½ Tasse Wasser,
1 Tasse Öl

Zubereitung:
Mehl und Salz in eine Schüssel geben. Das Öl und etwas Wasser dazugeben, etwas durchrühren. Nach und nach Wasser dazugeben und kneten bis ein geschmeidiger Teig entsteht. Mit einem Handtuch abgedeckt 10 min ruhen lassen.
Jetzt den Teig in 12 Stücke teilen. Jedes Teigstück mit Mehl bestreuen und zu einem etwa 8 cm großen Kreis ausrollen.
Die Bratpfanne heiß werden lassen. Kein Öl verwenden. Jedes Ciabatti in der Pfanne von jeder Seite etwa 1 1/2 min. braten. Jedes Ciabattii nach dem Braten mit Butter bepinseln. Auf dem Teller stapeln und mit einem Tuch bedecken bis zum Servieren.

Was dabei alles schief gehen kann

  • Gewöhnlicher Stolperstein: Die Ciabattis picken an der Arbeitsplatte an. Dann ist der Teig entweder etwas zu flüssig, oder es ist zu wenig Mehl auf der Arbeitsfläche oder am Walker
  • Bei mir immer: Kein Nudelwalker im Haus. Also ich kann mit Bestimmtheit sagen, es ist egal ob Flaschen leer oder gefüllt sind, mit ihnen kann man super walken!
  • Das hab ich akzeptiert: Die Ciabattis werden nicht rund. Ich durfte mit einer Inderin in ihrer Küche Ciabattis machen. Es war nur peinlich für mich. Naja ich komm halt aus dem Land der Strudl und nicht aus dem Land der runden Ciabattis… Jedenfalls sagt man in Indien, dass eine Frau heiratsfähig ist, wenn sie perfekt runde Ciabattis machen kann. Wahrscheinlich bin ich deshalb noch nicht verheiratet 😉
  • Plaudertaschen-Problem: Die Ciabattis werden hart, oder bekommen schwarze Flecken. Also mir hat am Anfang der Respekt vor diesen Broten gefehlt. Ich hab daneben einfach getratscht und dann immer den richtigen Zeitpunkt zum Wenden verpasst. Schlecht fürs Ego – aber schmecken tuts trotzdem – wenn auch mehr nach Knäckebrot 😉

Fröhlicher Linsenaufstrich zu den Ciabattis

© Courtesy of M. Nachtsheim

Zutaten:
1 kleine Zwiebel,
2 Karotten,
200g orange & gelbe Linsen,
Olivenöl,
1 Lorbeer-
blatt,
2 EL Natur-
joghurt,
Salz,
Pfeffer,
Zitronensaft,
Petersilie,
Minze

Zubereitung:
Zwiebel und Karotten feinwürfelig schneiden und in Olivenöl anbraten. Die Linsen Linsen dazugeben und kurz mitbraten. Mit einem Schuss Essig löschen und mit Wasser aufgießen, sodass das Gemüse bedeckt ist. Mit dem Lorbeerblatt einige Minuten köcheln lassen, bis die Masse schön sämig ist. Die Masse überkühlen lassen.
Jetzt mit dem Stabmixer pürieren. Das Joghurt unterrühren Abschmecken mit Salz, Pfeffer, einem Spritzer Zitronensaft und mit frischer gehackter Petersilie und Minze.

Senf dazu geben

3 Kommentar(e)

  • Tja, wenn Du so fragst wohl eher Chapati – ich habs in Indien nie geschrieben gesehen, sondern immer nur gehört – und mich dann beim Schreiben kreativ verhalten – auf alle Fälle nicht die luftigen Italiener sondern die kreisrunden Inder 😉
    lg Martina

  • Also ich finde die Dinger, egal wie sie heißen, sehr schön rund, die Du da ausgerollt hast und eigentlich könntest Du jetzt ans Heiraten denken.
    Und noch etwas – insgesamt 200g gelb- orange Linsen, oder pro Farbe 200g ?

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