Radicchio vom Backblech mit zweierlei Dips

Rezeptdetails

Radicchio Rosso di Chioggia lässt sich in Scheiben geschnitten gut im Backofen backen. Etwas Salz, fruchtig-scharfer Roter Kampotpfeffer und ein passender cremiger Dip, mehr braucht es nicht dazu.

Autor: Peggy Schatz
Rezepttyp:
Rezept mit: , , , , , ,
Ernährung:

zum Rezept | 16.06.2022 | 2 Kommentar(e)

Radicchio vom Backblech hatte ich schon mehrfach auf dem Teller und einmal auch im Blog. Auch auf Fotos. Nur nie so, dass ich diese gern herzeigen hätte wollen. Es ist fast unmöglich, Radicchio hübsch aussehen zu lassen, nachdem er im Backofen eine Runde gedreht hat. Das ist uns aber wurscht, denn genau so schmeckt er am Allerbesten! Schönheit wird eh überbewertet. 😁 Wie magst du Radicchio am liebsten?

Wir mögen Radicchio vom Blech sehr gern mit einem Dip, der im Wesentlichen aus griechischem Joghurt besteht. Balance und einen Hauch Finesse bringen Tahin und ein Mü Limettensaft im begleitenden Joghurt mit sich. Später habe ich gesehen, dass ein fast identisch angerührter Joghurt bei Jotham Ottolenghi zu finden ist, aber besagter Radicchio-Dip war tatsächlich meine Idee. Und das ist auch gut so. 😉

Diesmal habe ich einen weiteren Dip für den Radicchio vom Backblech ausprobiert. Er rangiert als Nummer 2 hinter dem Tahin-Dressing, aber konnte als Radicchio-Begleitung ebenfalls voll überzeugen. Dip #2 basiert auf einer Mischung aus Quark und Frischkäse und wird mit Thai-Baslilikum aromatisiert. Eigentlich hatte ich Ricotta gekauft, war aber anhand des Fettgehalts stutzig geworden. Meiner wies 45% Fett aus, was für den doppelt gekochten Italiener quasi ein unerreichbarer Fettwert ist. „Ricotta“ bedeutet soviel wie „doppelt gekocht“, was schon einen Hinweis auf die Herstellung dieses Käses gibt. Ricotta entsteht aus erhitzter Kuhmilch-Molke, also dem fettarmen flüssigen Rückstand, der bei der Frischkäse entsteht. Mithilfe von Milchsäure und Citronensäure wird das verbliebene Milcheiweiß ausgeflockt und zum mageren Ricotta. Im Rezept für den Thai-Basilikum-Dip habe ich deshalb Frischkäse statt Ricotta angegeben.

Wie Radicchio eine Kulturform der gemeinen Wegwarte sein kann, deren blassblauen zarten Blüten sicherlich jeder schonmal am Feld- oder Wegesrand gesehen hat, ist mir ein Rätsel. Die beiden sehen sich überhaupt nicht ähnlich. Noch nicht mal farblich… Radicchio lebt von seiner an Rotkraut erinnernden kräftig weinroten Farbe durchzogen von weißen Blattrippen. Am häufigsten zu kaufen bekommt man den kugelrunden Radicchio Rosso di Chioggia. Radicchio Rosso di Chioggia, die durch Züchtung an die Klimaverhältnisse in Mittel- und Nordeuropa angepasst worden und wird von hauptsächlich in den Niederlanden ansässigen Züchtern als Saatgut angeboten.

Radicchio Rosso di Chioggia
Gemeinfrei, Public domain, via Wikimedia Commons

Die in Italien weit verbreiteten sonstigen Radicchiosorten sind für den Anbau in mitteleuropäischem Klima weniger geeignet. Besonders apart wirkt der schlanke Radicchio Rosso di Treviso Tardivo, dessen Blätter sich wie Finger elegant ineinander verschränken und dessen Anbaugebiet sich auf wenige Orte in den Provinzen von Treviso, Padua und Venedig in der Region Veneto beschränkt.

Radicchio Rosso di Treviso Tardivo
Graeme Churchard from Bristol (51.473110 -2.625987), UK, CC BY 2.0 https://creativecommons.org/licenses/by/2.0, via Wikimedia Commons

Aber nicht jeder Radicchio ist zwingend auch dunkelrot/weiß gefärbt. Habe ich bei der Recherche soeben gelernt.

Radicchio Grumolo grün
Goldlocki, CC BY-SA 3.0 http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/, via Wikimedia Commons

Der leicht bittere Geschmack des Radicchios kommt durch den Bitterstoff Lactu­co­pikrin, der den Speichelfluss und die Se­kre­tion der Magen­säf­te anregt, galle-und harn­trei­bend wirkt und angeblich auch gegen Malaria wirken soll. Darüber kurbelt Radicchio die Verdauung an, ent­wäs­sert und ent­schlackt ,stabilisiert die Darmflora, un­ter­stützt das Immunsystem und schützt die Zellen vor freien Radikalen.

Wir mögen den Geschmack von Radicchio gern. Im Ofen gebacken bekommt er ein mildes nussiges Aroma, was gut zur leichten Bitternote passt und durch einen meiner beiden Dips abgerundet wird.

Nützliches {Werbung}

Ich nehme am Amazon-Partnerprogramm teil und mit Kauf auf diesem Wege verdiene ich eine kleine Provision, die mich dabei unterstützt, diesen Blog mit noch mehr Genuss weiter zu führen. (Serverkosten und Zutaten)

Rezept

Radicchio aus dem Backofen mit Joghurt-Tahin-Dip und Thai-Basilikum-Dip

Quelle:
Vorbereitungszeit: 5 min
Zubereitungszeit: 20 min

Zutaten

für 2 Personen
2 Radicchio (Rosso di Chioggia)
Meersalz
1 TL Roter Kampot-Pfeffer
fruchtiges Olivenöl

Joghurt-Tahin-Dip

250 g Griechischer Joghurt
1 geh. TL Tahin
1 Spritzer Limettensaft (frisch gepresst)
Salz

Ricotta-Dip mit Thai-Basilikum

2 geh. EL Frischkäse
2 EL Quark
½ Bd. Thai-Basilikum
Salz

Zubereitung:

Den Radiccio in ca. 1 cm dünne Scheiben schneiden. Den Roten Kampot-Pfeffer im Mörser mahlen.

Ein Backblech mit Olivenöl bepinseln und die Radicchio-Scheiben auflegen. Den Radicchio mit Olivenöl beträufeln und gleichmäßig mit Meersalz und gemahlenem Kampot-Pfeffer bestreuen. Im Backofen bei 200 °C etwa 15 bis 20 Minuten backen. Die Ränder des Radicchio dürfen schon leicht knuspern, während der Rest weich, saftig und nur leicht gebräunt sein sollte. Zum Testen des Gargrades einfach mit einer Gabel reinstechen.

Währenddessen die Dips vorbereiten:

Für den Ricotta-Basilikum-Dip Quark und Frischkäse verrühren. Den Thai-Baslilikum fein hacken und zusammen mit etwas Salz untermischen. Unter Umständen ist der Frischkäse bereits gesalzen. Deshalb das Salz vorsichtig dosieren.

Für den Tahin-Dip Joghurt, Tahin und Limettensaft vermischen und mit etwas Salz abschmecken.

print

noch mehr Appetit holen

Senf dazu geben

2 Kommentar(e)

kommentieren oder antworten

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und akzeptiere, dass meine email-Adresse zwecks Spamvermeidung verarbeitet und gespeichert, aber nicht angezeigt, nicht für Werbung genutzt und auch nicht an Dritte weiter gegeben wird.