schwarz-gelbe Vermählung

Rezeptdetails

zum Rezept | 30.07.2010 | 1 Kommentar(e)
© Wildkraut & Wanderschuh

Wegen Ebbe im Küchen-
schrank war für das heutige Mittagessen ein gewisses Improvisa-
tionstalent gefragt. Wobei das jetzt dramatischer klingt, als es ist. Immerhin bevölkern noch zig Tütchen mit Köstlichkeiten wie Amaranth, roten, braunen und schwarzen Linsen, roten Bohnen, Schwarzaugenbohnen, Kichererbsen, Couscous und Dinkel unseren Küchenschrank. Nur war mein Herr Schatz und Mittagskocher damit leicht überfordert und durfte pausieren.

Ich habe mich dagegen mutig an’s Werk gemacht und bei einer eher unorthodoxen Zeremonie die optisch toll korrespondierenden Hauptzutaten Wildreis und gelbe Erbsen zu einem schmackhaften Duo vermählt.
In vielen Rezepten werden die gelben Erbsen regelrecht zerkocht und dann püriert. Wir mögen’s dagegen lieber prellig [nicht zu verwechseln mit prollig]…
Da der Mittagskocher ungern auf Soßen verzichtet und ich es mit Soßen nicht so habe (ich esse sie gern, sollte aber mal einen Soßen-Kochkurs belegen), war es eine ziemliche Herausforderung, aus dem Erbsenkochwasser eine brauchbare Soße zu kreieren. Die Metamorphose durchlief in etwa folgende Stadien:
-> zu salzig, zu dünn -> schon besser -> Mist! zu sauer -> das wird nix mehr, schade drum -> oha, wer hätte das gedacht? -> Wow, muss ich mir merken…

Zutaten (für 2 -3 Personen):

150 g gelbe Erbsen (geschält; verlesen, abgespült und über Nacht eingeweicht)
200 g Wildreis
3 Scheiben Rinder-Räucherschinken
kleine Ecke Speck (nicht dem Mittagskocher verraten!)
1 TL Himbeer-Aceto-Balsamico
2 TL herb-süßer Honig (ich: Lindenblütenhonig von BerlinerHonig)
1 TL scharfer Senf
Salz

Zubereitung:

Die eingeweichten Erbsen im Kochwasser mit etwas Salz bissfest (ca. 40 Minuten) kochen, abgießen (Flüssigkeit auffangen) und beiseite stellen. Den Wildreis unter fließendem Wasser spülen und mit doppelter Menge leicht gesalzenem Wasser ca. 25 Minuten im offenen Topf garen.
In einer Pfanne den Speck zerlassen (ich habe ihn in relativ großen Streifen gelassen, damit ich diese später aus der Pfanne fischen kann; diese dafür aber mit dem Kochlöffel schön ausgedrückt). Den Räucherschinken klein schneiden und zusammen mit 1 Riesen- (oder 2 normal großen) zerdrückten Knoblauchzehen etwas anbraten. Zum Schluss die abgetropften gelben Erbsen kurz mit in der Pfanne schwenken.

Für die Soße die Kochflüssigkeit der Erbsen erwärmen, 2 TL eines herb-süßen Honigs (bei mir der Lindenblütenhonig aus Berlin) und etwas Himber-Aceto-Balsamico zugeben. Zum Abschluss einen TL scharfen Senf unterrühren und mit wenig Mehl andicken.

Summa summarum hat uns unser Mittagessen optisch und geschmacklich sehr zugesagt. Ich bin mir aber nicht 100%ig sicher, ob alle 3 Hauptbestandteile – Wildreis, gelbe Erbsen mit Räucherschinken und die süßlich-herzhafte Soße – in dieser Zusammenstellung perfekt harmoniert haben. Aber nahezu perfekt…

Senf dazu geben

1 Kommentar(e)

  • Genauso geht’s mir auch öfter: Der Trocken-Vorrat muss herhalten. Leider aber braucht das meiste davon immer so ellenlange Kochzeit. Wenn man sich um halb 12 überlegt, dass es zum Mittag Kichererbsen gibt, wird das nix mehr 😉

kommentieren oder antworten

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und akzeptiere, dass meine email-Adresse zwecks Spamvermeidung verarbeitet und gespeichert, aber nicht angezeigt, nicht für Werbung genutzt und auch nicht an Dritte weiter gegeben wird.