© Wildkraut & Wanderschuh
Sommer auf dem Teller mit Lachs an Brombeer-Brandy-Soße.
Es gibt Dinge, die kann ich nicht ignorieren… Brombeerhecken zum Beispiel.
Vergangene Woche, an einem der wenigen schönen Juli- Sommer-
abende waren wir mit unseren Nachbarinnen unterwegs. Mit’m Rollstuhl. Also die Beiden, der Mittagskocher und ich schiebenderweise…
Nach einem Gläschen Wein in der Restsonne kamen wir auf dem Heimweg an einer Brombeerhecke vorbei. Diese kannten wir von früher, nur leider war sie zwischenzeitlich platt gemacht worden. Zum Glück lassen sich Brombeeren von brachialer Gewalt nicht so leicht abschrecken und überraschten uns also mit ihrer Gegenwart und den ersten schwarzen, süßen Früchten der Saison.
Nachdem wir paar Brombeeren genascht und das nachbarschaftliche Rollstuhl-Duo zu Hause abgeliefert hatten, konnte ich nicht anders, als gleich nochmal mit Schüssel und Fahrrad bewaffnet zur Brombeerhecke zurück zu kehren. Erneut heim kam ich dann leicht zerkratzt und hochzufrieden mit etwa 600g reifer Brombeeren.
Stellte sich dann allerdings die Frage, was ich spontan mit den Brombeeren anfangen kann.
Also Foodblogs nach Rezepten gescannt und bei Steamy Kitchen’s Rezept für Lachs mit Brombeer-Brandy-Soße hängen geblieben.
Da mein kranker Herr Schatz und Mittagskocher vom Herd befreit war und sich von mir sowieso Lachs gewünscht hatte, fiel die Entscheidung leicht, zumal ich alle Zutaten da und bereits früher schon gute Erfahrung mit Brombeeren in herzhaften Gerichten gemacht hatte (siehe Brombeer-Gulasch und Brombeer-Kaffee-Soße).
Ich hatte als Soßengrundlage 300g Brombeeren püriert und duch ein feines Sieb gedrückt. Nach Zugabe des Senfes schmeckte das schon richtig gut. Dummerweise habe ich dann – zwar zaghaft aber trotzdem – wie im Rezept aufgeführt etwas Balsamico-Essig zugesetzt. Bäh!! Zu sauer und überlagernd. Also habe ich mit nochmals 200g Brombeeren gestreckt und die dann immer noch überschüssige Säure mit Honig gemildert.
Mein Tipp: Bei normal-süßen Früchten Essig weglassen und wenn doch nötig, neutralere Sorte oder Zitrone verwenden.
Statt Chilipulver habe ich für die Soße frisch gemahlenen schwarzen Pfeffer und normalen Senf statt Dijon-Senf verwendet..
Da ich etwas unter Zeitdruck war, peu a peu abgeschmeckt und immer wieder nachjustiert habe, kann ich nur in-etwa-Mengenangaben machen. Ansonsten bitte an das Rezept von ’steamy kitchen‘ halten…
Zutaten: (Soße für 3-4 Personen)
3 – 4 Lachsfilets
550 g reife Brombeeren
3 TL Senf
3 EL Weinbrand
Salz
1 TL frisch gemahlener schw. Pfeffer
(optional: Aceto Balsamico)
(bei Bedarf: Honig)
Butter
Zubereitung:
Den Lachs mit Salz und Pfeffer würzen und in Öl (ich: Knoblauchöl vom Konfieren) braten. Beiseite stellen.
Brombeeren abwaschen. Davon 500g pürieren und den Fruchtmus mit einem Esslöffel durch ein feines Sieb drücken bzw. durch die Flotte Lotte jagen.
Senf, wenn zu süß auch etwas Essig oder Zitronensaft, unterrühren. Diese Mixtur in der Pfanne, in der zuvor der Lachs gebraten wurde (kann gern noch Bratfett und Reste vom Braten enthalten) erwärmen und die Brombeersoße etwas einkochen lassen.
Mit Salz, Pfeffer und Weinbrand abschmecken.
Sollte die Soße zu sauer sein, mit Honig abmildern.
Etwas Butter dazu geben und zerlaufen lassen und abschließend die restlichen frischen Beeren unterrühren.
Dazu haben wir Thymian-Ofenkartoffeln gegegessen. Siehe Rezept für Entenbrust mit Thymiankartoffeln, Pfifferlingen und roter Johannisbeersoße.
Würde ich glatt nochmal machen…
Freut mich zu hören… Gutes Gelingen!