Bis ebend hatte ich neben Adventslichterglanz zwei australische Sonnenscheine im Haus. Die Beiden sind uralte Familienfreunde, die in den 80ern für eine unvergessliche Nacht unsere Zeltnachbarn auf einem slowakischen Zeltplatz waren. Aus unserer Perspektive hätten es genausogut grüne Marsmännchen sein können, so unerreichbar fern war deren Welt von unserer ostdeutschen. Die beiden lieb gewonnenen Aussis sind die weitest gereisten, sanftesten Menschen, denen ich je begegnet bin.
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Wann immer sie in Europa und nicht weiter als sechs Zug- oder Busstunden entfernt sind, kommen sie vorbei, um Hallo zu sagen. Auch die Sonne spielte diesmal mit. Gestern waren wir gemeinsam im Park Sanssouci und flanierten vom Neuen Palais, via Teehaus zum Schloss Sanssouci und vorbei an Orangerie und Drachenhaus zurück. Jedes Detail von Goldkrone über Sandsteinfiguren, marmornen Flüsterbänken, warm eingepackten Figurinen des selben Materials, leuchtenden Fassaden, knallblauem Himmel, elegante Bäume, die ihre kahlen Äste verliebt in stillem Wasser spiegelten – selbst für uns nach langer Abwesenheit ein Highlight. Schade war nur, dass im Cafe am Neuen Palais Getränke in Plastik- bzw. Styroporbechern verkauft wurden. Was für ein Stilbruch und unnötiger Müllhaufen dazu.
Am Tag zuvor waren wir auf Wald- und Wiesenspaziergang an der Dahme (einer der drei Berliner Flüsse) mit Zwischenstopp bei Hanffs Ruh. Neben Kiefern und Lärchen gibt es im Grünauer Forst einige Buchen. Denen streifte ich trockenes Laub von den Ästen, um es in meine Anoraktasche zu stopfen. Abends goss ich einige der Blätter wie Tee auf, was ich letztes Jahr im eatweeds-Blog gesehen und probiert hatte. Der Buchenblättertee aus getrocknetem Laub schmeckt wegen der Tannine etwas rauchig. Schwangere dürfen ihn nicht trinken, da Buchenblätter-Tee früher zum Abtreiben genutzt worden sein soll. Ebenso ist der Tee für Menschen mit Nierenproblemen wegen der Tannine nicht ratsam.
Durch einen, schummrigem Kerzenlicht geschuldeten, Zufall, fanden wir gestern heraus, dass versehentlich in Bourbon gekippter Buchenblättertee diesem ein rauchiges Aroma verschafft, was ziemlich cool schmeckt und an schottischen Whisky erinnert. 🙂
Jetzt muss ich irgendwie die Kurve von Buchenblättertee hin zu Bloggerbüchern schlagen, einem Herzensprojekt von mir. Außer Wildkräuter- Wort-, WordPress- und Wanderverliebt (4xW!) bin ich bekanntermaßen ja auch großer Fan von Kochbüchern. Im Laufe meiner Bloggerjahre durfte ich die Geburt manch eines Buches befreundeter BloggerInnen miterleben. Daraus entstand damals die Idee, eine Datenbank für Bloggerbücher – also jene, an denen Food- und Drinkblogger maßgeblich beteiligt waren – anzulegen, um einen Überblick und Anlaufstelle zu bieten. Die anfänglich recht bescheidene Sammlung wächst in Relation zum Ansehen von Blogs und deren Autoren mittlerweile exponentiell an. Ich bemühe mich die Übersicht dennoch so vollständig wie möglich zuhalten, wobei ich bei den englischsprachigen Blogs längst den Überblick verloren habe. Da nehm,e ich auf, worüber ich gerade stolpere. In den letzten Tagen habe ich hingegen viele neue deutschsprachige Bücher eingepflegt und der Seite mit einem Neuerscheinungen-Slider frischen Wind eingehaucht. Die Buchsammlung findest du unter dem Menüpunkt Ressourcen. Außerdem gibt es auf der Startseite von multikulinarisches jeweils ein Zufalls-Buch zum Appetit machen.
Diese Übersicht zu pflegen, macht nicht wenig Arbeit. Ich – und möglicherweise auch der eine oder andere gelistete Blogger – bin dankbar, falls Ihr dieses Projekt durch Weiter sagen in social media-Kanälen oder euren Blogs unterstützt. Solltest du die Bloggerbuchsammlung zum Ausgangspunkt für Weihnachts- oder andere Shopping-Touren machen (falls du sowieso beim Großen Fluss mit A einzukaufen gedenkst), würde mir dies auch finanziell unter die Arme greifen und zugleich das Projekt mittragen. Danke dafür!
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