Mein Wunderlauch-Fleckchen in Berlin-Grünau wurde ja leider zu gunsten von Eigentumswohnungen (was sonst?) platt gemacht. Die Fledermaus und ich mussten uns also neue Jagdgründe suchen.
In Sachen Wunderlauch wurde ich bei der Radtour neulich fündig. Die abgeerntete Tüte voll knackigen Wunderlauchs verwandelte ich in eine vegetarische wilde Frühlings-Mahlzeit aus durchlauchten Mungbohnen-Bratlingen mit Wunderlauch-Sesam-Gemüse und zitronengrasigem Kohlrabi.
© Wildkraut & Wanderschuh
Das Foto ist Müll, da abends gekocht und fotografiert. Nachkochen lohnt dennoch!
Rezept
Mungbohnen-Bratlinge mit Wunderlauch und Kohlrabi
Frischer Wunderlauch wird roh mit grünen Mungbohnen und einigen Kartoffeln zu Bratlingen verarbeitet. Als beilage gibt es mit Zitronengras aromatisierten Kohlrabi und Wunderlauch mit geröstetem Sesam.
Rezept: Peggy Schatz
Vorbereitungszeit:15 min
Zubereitungszeit:1,15 h
Zutaten (für 3 bis 4 Personen):
Bratlinge:
200 g grüne Mung-Bohnen
5 gekochte Kartoffeln (oder Rest vom Vortag)
1 Ei
50 g Wunderlauch
ca. 3 EL Sojasoße
20 g Mehl
ggf. Salz
Sesamöl (alternativ kalt gepresstes Rapsöl) zum Braten
Wunderlauch-Gemüse:
250 g Wunderlauch
2 EL Sojasoße
1 EL Sesam
schwarzer Pfeffer (frisch gemahlen)
Kohlrabi-Gemüse:
3 Kohlrabi
Butter
1 Stängel Zitronengras
Sojasoße
Zubereitung:
Die Mungbohnen eine Viertelstunde einweichen. Anschließend in ca. 50 Minuten ohne Salz weich kochen.
50 g Wunderlauch mit der Schere in schmale Streifen schneiden (immer mehrere auf einmal).
In der Zwischenzeit die Kohlrabi schälen und in große Würfel schneiden.
Das Zitronengras mit einem Fleischklopfer am dicken Ende platt klopfen (um beim Kochen das Aroma besser freizugeben).
Den restlichen Wunderlauch mit der Schere in etwa 2 cm breite Streifen schneiden und für die Beilage beiseite stellen.
Für die Bratlinge die Mungbohnen durch ein Sieb abgießen (Kochflüssigkeit auffangen) und in eine große Schüssel geben. Die gekochten (und geschälten) Kartoffeln zu den Mungbohnen geben. Kartoffeln und Mungbohnen mit einem Kartoffelstampfer zu einem Brei zerdrücken.
Das Ei, den Wunderlauch (50 g) und die Sojasoße untermischen und mit Mehl (Menge nach Bedarf) binden. Wird die Masse zu trocken, kann mit etwas Kochflüssigkeit nachjustiert werden. Ggf. nachsalzen.
Aus der Masse sollten sich mit beiden Händen Bällchen formen lassen, die – etwas platt gedrückt – in heißem Öl von beiden Seiten golden braun gebraten werden. Die fertig gebratenen Mungbohnen-Bratlinge bei 50°C im Backofen warm halten.
Während die Bratlinge in Etappen gebraten werden, den Kohlrabi mit ½ l Wasser, Butter, Salz und dem Zitronengras 10 bis 15 Minuten dünsten. Er soll noch knackig sein. Wer ihn weicher mag, kocht den Kohlrabi länger.
In einer Pfanne den Sesam rösten, bis er duftet und beginnt sich braun zu färben.
Den Sesam aus der Pfanne nehmen und statt dessen Sesamöl hineingeben und erhitzen. Den Wunderlauch im Öl erhitzen, bis er zusammen fällt (1 bis 2 Minuten). Mit Sojasoße und schwarzem Pfeffer abschmecken und mit dem gerösteten Sesam vermischen.
Die Mungbohnenbratlinge zusammen mit den Kohlrabiwürfeln (plus etwas nach Zitronengras schmeckender Koch-Brühe) und dem Wunderlauch servieren. Wer mag, kann aus der Kohlrabi-Kochbrühe und der Wunderlauchbrühe ein richtiges Sößchen kreieren.
asiatisch inspirierte wilde Frühlingsküche …
Das Grünzeug heißt wirklich Wunderlauch?
Mich wundert, woraus Du alles etwas zu essen zaubern kannst – toll!