Klingt abstrus, aber das Brot, welches ich gestern gebacken habe, wird mit dem Saft von eingelegten sauren Gurken gebacken. Das Rezept stammt aus dem Buch ‚The handmade loaf‘ von Dan Lepard. Ich hatte schon öfters bei Küchenlatein Rezepte von Dan entdeckt und bestaunt.
Neulich war ich mit Freundin und dem Mittagskocher bei Goldhahn & Sampson, wo mein Herr Schatz einen indisch-Kochkurs absolvierte. Wärend er und ein fröhliches Lot junger Leute in der Kochecke schnippelten und brutzelten saß ich mit meiner Freundin in der gemütlichen Kochbuchabteilung, genoss einen schönen Riesling und schmökerte mich durch die Regale.
Dort fiel mir das toll gemachte Buch von Dan Lepard in die Hände und es kam wie es kommen musste… Trotz Ebbe in der Haushaltskasse wollte ich es keinesfalls wieder aus den Händen geben und habe dies auch nicht bereut.
Das Buch ist liebevoll und mit Bedacht gemacht. Es richtet sich an Back-Novizen und Fortgeschrittene gleichermaßen. Für Anfänger sind die wichtigsten Grundlagen, wie Ansetzen eines Sauerteiges (Weizensauerteig), Kneten und Manipulation des Teiges, sowie das Formen von Brotlaiben detailliert und mit vielen Fotos erläutert. Toll!
Beim Stöbern war mir ein Mischbrot in’s Auge gefallen, bei dem statt Sauerteig ausschließlich Gurkenbrühe (von eingelegten, sauren Gurken) zur Durchsäuerung verwendet wurde. Obwohl mir bei dem Gedanken, Roggenteig ohne Sauerteig zu backen nicht ganz wohl war, habe ich gestern den Versuch gestartet.
Statt die Gurkenbrühe abzuwiegen, hatte ich sie versehentlich im Messbecher abgemessen. Kann jetzt nicht sagen, ob sich die Dichte von Essigwasser stark von der reinen Wassers unterscheidet. Dies wäre aber evtl. ein Punkt, der falsch gelaufen sein könnte.
Ansonsten habe ich mich mit den Geh- (bis auf die 2.) und Knetzeiten, sowie der Knettechnik (nur per Hand) an’s Rezept gehalten. Trotz Allem sind statt der versprochenen zwei kleinen Brotlaibe nur zwei Apfelsinengroße Teigbälle, die auch nach anderthalbstunden nicht viel an Größe zugelegt hatten hearausgekommen. Ich habe den Teig vorsichtig wieder vereint, um wenigstens so etwas ähnliches wie ein Brot herauszubekommen. Beim Backen ging (bzw. riss) das Brot dann noch etwas auf, blieb aber insgesamt (auch in der Krume) recht kompakt…
Bei nachträglicher Recherche im Internet habe ich gesehen, dass ich nicht die Einzige mit diesem Ergebnis war, wie man hier im Forum sehen kann.
Aber Geruch und Geschmack sind ’ne Wucht. Der Duft von geröstetem Roggenmehl lag ja schon den ganzen Nachmittag in der Luft und auch das Brot duftet wunderbar. Das geröstete Mehl und der Gurkensud ergeben einen herzhaften, markanten Geschmack. Werde ich auf jeden Fall noch mal probieren.
Falls ich trotz Misserfolg das Rezept posten soll, bitte Kommentar hinterlassen…
Das Buch (in englischer Sprache):
Dass man ein Roggenbrot ohne Sauerteig backen kann, klappt zumindest mit Cidre wie hier zu sehen. Das Rezept mit dem sauren Gurkenwasser werde ich demnächt ‚mal testen.
Ist doch schon sehr schön geworden, dein Brot.