Der kürzlich gekaufte Spitzkohl wollte gegessen werden. Wie wir’s auch mit Weißkohl gern machen, wurde der in Streifen geschnittene Kohl angebrutzelt. So bleibt zwar nur wenig Volumen, dafür aber viel Geschmack übrig. Als Bratfett habe ich Entenfett-Reste recycled und Chili plus schwarze Zwiebelsamen als ‚Geschmacks-
verstärker‘ zugegeben.
Der Kümmel erfüllt eine Doppelfunktion. Er steuert seinerseits Geschmacksnoten bei und hält den Darm in Schach. Da dem so gewürzten Kohl letztendlich eine ausgleichende fruchtige Note fehlte, erfreute er sich bald der Gesellschaft dreier Kumquats.
Kumquats sind winzige, enge Verwandte der Zitrusfrüchte, die man – gut gewaschen – samt Schale verzehrt. Ihr Aroma ist zitrusig-herb (wegen der Schale).
Ich hatte Kumquats auf meiner mentalen Einkaufsliste unter Rubrik ‚brauche ich demnächst mal‘ abgespeichert. Als ich sie dann neulich bei Kaufland entdeckte, habe ich die orangen Zwerge gekauft, dann aber festgestellt, dass das Rezept wofür ich die Kumquats brauchen wollte, auch nach Spargel verlangt und somit noch etwas warten muss.
Die Kumquats standen also zur freien Verfügung und passten bestens zum Spitzkohl im Fettnapf…
Den Spitzkohl mit Zwiebelsamen und Kumquats kann man als Beilage essen, oder – wie ich das getan habe – mit ebenfalls aufgebratenen Kartoffel(reste)n zu einer schnellen Mahlzeit ‚aufmontiert‘.
Zutaten:
1 Spitzkohl
1 TL rote Chili (getrocknet)
1 TL schwarzer Zwiebelsamen
1 TL Kümmel
2 – 3 Kumquats
3 EL Enten- oder Gänsefett
Salz
Zubereitung:
Die äußersten Kohlblätter entfernen. Den Spitzkohl längs vierteln und in Streifen schneiden. Die Kumquats gründlich waschen und klein schneiden.
In einem Brattopf das Enten- oder Gänsefett erwärmen, den Kohl zugeben und salzen. Chili, Zwiebelsamen und Kümmel einrühren. Kräftig erhitzen und öfter umrühren, damit nix anbäckt. Wenn der Kohl etwas Farbe bekommt, ist er auch bereits durchgegart. Wem es noch zu prellig ist, kann etwas Brühe od. Sahne angießen und wenige Minuten dünsten.
Zum Schluss ggf. die separat aufgebratenen Kartoffelstücken zugeben und die klein geschnittenen Kumquats unterrühren (Menge nach persönl. Geschmack).
Fazit: Kein Hingucker, aber flott und schmackhaft.
Für mich sind die kleinen orangenen Früchtchen ein leckerer Appetitshappen mal so zwischendurch, dass man die auch zum Kochen verwenden kann, darauf wäre ich nicht gekommen.