Gestern habe ich mich zum 2. Mal an das Unterfangen, ein Brot zu backen, gewagt. Neugierig geworden war ich durch die häufig in anderen Foodblogs vorgestellten Rezepte, sowie ein sehr sympatisches Brotbackbuch, welches ich in Kürze im Blog vorstellen werde.
eine Auswahl Brotbacklinks in Foodblogs:
Kartoffelbrot bei Valentinas-Kochbuch
Pitta-Brot bei 1*umrühren bitte
no-knead-bread bei Esskultur
Olivenbrot bei Fool for Food
Maisbrot bei Küchenlatein
Kürbiskern-Quarkbrot aus Deichrunners Küche
Hefezopf vom Foodfreak
Ciabatta bei Chili & Ciabatta
Deutsches Bierbrot bei Schnuppschnüss
Mein erstes Brot war vor ein paar Wochen ein kleiner Laib Kartoffelbrot aus besagtem Brot-Buch. Mein Lieblingsbrot beim Bäcker meines Vertrauens war nämlich ein herrliches, dunkles Kartoffelbrot mit tollem Aroma. Seit wir am anderen Ende der Stadt wohnen, vermisse ich dieses schmerzlich. Das selbst gebackene Kartoffelbrot war dann auch schon sehr lecker, aber wegen des helleren Mehls nicht direkt mit meinem Lieblingsbrot vergleichbar.
Gestern sollte es nun ein Tomatenbrot werden. Auch zu diesem Thema gibt es ein Sentiment. In unserem Urlaub auf Sardinien vor 2 Jahren labten wir uns regelmäßig an einem herrlichen dunklen Brot mit integrierter getrockneter Tomate. Sowas ähnliches wollte ich nachbacken.
Wenn man Brotrezepte liest, wird einem schnell klar, dass man entweder so eine Art Mehl-on-Demand-Service bräuchte oder aber einen riesigen Vorratsschrank für alle möglichen und unmöglichen Mehlsorten. Da ich weder das Eine noch das Andere zur Verfügung habe und mein Schrank mit bereits 4 Mehlsorten (über-) belegt ist, mussten diese für diesmal dem Zweck genügen.
Ich habe mich dann an zwei gefundenen Rezepten entlanggehangelt und ein ordentlich aussehendes, aber für meine Begriffe zu festes Brot erhalten. Für den Anfang aber schon ganz passabel…
Den Dreh mit dem Vorteig habe ich noch nicht ganz raus und auch ist mir schleierhaft, ob die Gehzeiten – und zeitpunkte korrekt waren. Ich beschreibe hier einfach mal haarklein, wie ich das Brot fabriziert habe und bitte die Brotbackspezialisten unter der Leserschaft um Hinweise, was evtl. falsch, unsinnig oder aber auch genau richtig war. Schließlich soll’s beim Nächsten Mal ja fluffiger werden…
Zutaten:
300g Weizenmehl 1050
400g Roggen-Vollkornmehl
getrocknete Tomaten
100ml Gemüse- oder Tomatensaft
100ml Buttermilch
1/2 Würfel Hefe
150g Sauerteigansatz (Reformhaus)
1 EL Kümmel (zu viel für meinen Geschmack)
1 EL Oregano
1 TL Cardamom
2/3 EL Salz
1 TL Zucker
Zubereitung:
Jeweils 300g der beiden Mehlsorten in einer großen Schüssel mischen. In einem Gefäß die Hefe in 200ml handwarmem Wasser auflösen und ein TL Zucker zugeben. Nach etwa 10 Minuten bilden sich Blasen. Dann die Flüssigkeit in eine Mulde im Mehl gießen. Ich galub‘ man sollte dann ie Flüssigkeit nur mit einem geringen Teil des Mehles vermengen und die Schüssel abgedeckt (Geschirrtuch) an warmen, zugfreien Ort stehen lassen. Ich hatte den Fehler gemacht, und die Flüssigkeit komplett mit dem Mehl vermengt (zwar nicht geknetet, aber zu viel Mehl für einen Vorteig vermute ich).
Nach etwa 20 Minuten habe ich den Teig dann kräftig geknetet (manuell) und geschlagen (Letzteres nicht aus Frust, sondern zur Förderung der Glutenbildung). Der Teig durfte dann wieder in die Schüssel, welche abgedeckt und in einen etwa 5 cm hoch mit warmem Wasser befüllten Topf gestellt wurde. Ich habe den Teig etwa 30 Minuten gehen lassen. Er wurde voluminöser und bekam eine weiche, luftige Konsistenz.
Während der Gehzeit habe ich die zuvor eingeweichten Tomaten (etwa 2 Hände voll) in kleine Stücke geschnitten und 1 EL Oregano kleingehäckselt.
In einem kleinen Topf habe ich eine Mischung aus 100ml Gemüsesaft (eines der Rezepte verwendete Tomatensaft only) und 100ml Buttermilch (das andere Rezept verwendete Kefir only) leicht erwärmt (30°C) und diese Flüssigkeit mit dem zimmerwarmen(!) Sauerteigansatz vermischt. Dazu kamen die Tomatenstücken, Oregano, Kümmel, Cardamom und Salz.
Als ich versuchte diese Mischung zu Teig zu verarbeiten wurde schnell klar, dass dieser viel zu nass und extrem klebrig war, was nur durch Zugabe von nochmals fast 100g (deshalb insg. 400g) Roggenmehl zu regulieren war. Oder ich hätte alternativ meine Finger als Brot-Sticks mitbacken müssen… ;o).
Nun ließ sich der Teig brav kneten und in Form bringen. Ich habe einen Laib geformt und auf ein mit Backpapier belegtes Backblech drapiert. Die Oberseite habe ich bemehlt und mehrfach kreuzweise eingeschnitten.
Der Brotlaib wurde widerum mit Geschirrtuch abgedeckt und in der ziemlich aufgeheizten Küche 45 Minuten gehen lassen. Dann wanderte das Brot in den auf 200°C vorgeheizten Backofen und buk genau eine Stunde auf der zweiten Schiene von unten.
Das Resultat konnte sich sehen lassen. Ich habe das Brot auf dem Grillrost mit Tuch abgedeckt abkühlen lassen. Wahrscheinlich war es nicht optimal, das Brot über Nacht stehen zu lassen (ich war erst nach 10 fertig mit backen). Beim Anschnitt heute stellte ich fest, dass der Gechmack etwas zu kümmellastig ist. Auch gefällt mir die Konsistenz nicht so recht. Die Kruste war ziemlich hart (obwohl ich knusprig schon sehr gern mag) und der Brotteig zu fest.
Ich hoffe, mit Eurer Hilfe und etwas Übung klappt’s beim nächsten Versuch noch besser….
Zu wenig Säure für das Roggenmehl, das konnte dann den Kleber nicht richtig ausbilden, zu kurze Gehzeit für die Kleberausbildung für den Roggen, ach der Möglichkeiten gibt es viele, wie z.B. fehlende Fingerprobe …