Weil ich euch am Montag mit schwer verdaulicher brauner Soße eventuell die Woche verhagelt habe, gibt es als Gegengift und zur Einstimmung aufs Wochenende gut Bekömmliches. Wilde Drinks, die leichtfüssig die Kehle hinunter rinnen.
© Wildkraut & Wanderschuh
Okay, wild sind sie nicht mehr. Waren sie aber. Als Pflanzen, aus denen besagte Drinks gebraut wurden.
Der erste Wildkräutertee wird aus aufgebrühten Blüten der Kanadischen Goldrute gemacht, die dieser Tage überall ihr blondes Köpfchen im Wind wiegt. Während Blätter und Stengel der Goldrute als Harn treibender Heiltee geschätzt werden, bietet ein Aufguss aus den gelben Blüten Erfreuliches für Auge und Gaumen (Meiner war ein wenig laff. Hier muss man etwas mit Blütenmenge und Ziehzeit experimentieren). Bei Hitze ist der Tee gekühlt als Erfrischung nicht zu verachten. Anders als konventioneller Eistee schmeckt dieser auch mit Null Promille Zucker …
Die Pflanze dazu:
Solidago altissima2“ von KENPEI – KENPEI’s photo.
Lizenziert unter Wikimedia Commons
Der zweite Tee aus Wildkräutern ist eine Art Gewürztee, der sich nicht vor Yogi-Tee und dergleichen verstecken muss. Ich finde den Tee aus der Wurzel der Echten Nelkenwurz ziemlich geil.
Die Wurzel wird durch Abschütteln von grobem und durch gründliches Abspülen und Abreiben von restlichem Dreck befreit. Die langen dünnen Enden abschneiden und dann die Wurzel mindestens 20 Minuten sanft köcheln lassen. Der Sud wird braun und duftet wunderbar.
Die Wurzel herausnehmen und den Sud durch ein feines Tuch abseien. Mit etwas Honig genießen.
© Wildkraut & Wanderschuh
Die Pflanze dazu:
Echte Nelkenwurz wächst an schattigen Waldrändern bzw. direkt im Wald. Er ist an seinen in bizarren Winkeln abstehenden Blütenstängeln und Blättern leicht zu erkennen. Im Spätsommer sieht er zwar schon etwas mitgenommen aus, aber die Power steckt nun in der Wurzel. Und auf die haben wir es abgesehen. Übrigens ist Echter Nelkenwurz auch nach Verblühen und Anwelken noch immer an den Blütenstängeln (tragen jetzt stachelige runde Früchte) und Blättern zu erkennen.
Geum urbanum saint-fuscien 80 19052007 1“ von Olivier Pichard – Eigenes Werk.
Lizenziert unter CC BY-SA 3.0 über Wikimedia Commons
Wohl bekomms …
In der Zusammenfassung des vergangenen Wochenendes hatte ich ja schon erwähnt, dass ich für die Sesion zum Thema essbare Wildpflanzen keine Mühe gescheut habe und im Halbdunkel die Umgebung nach Anschauungsmaterial abgegrast hatte. FoodBloggerCamp Berl