Nach einer eher kränklichen Woche war ich gestern auf den letzten Metern des UrbanGardening-FoodieMeetups als Zaungast zugegen, um einer Blogger-Freundin eine goldige weiße Rühschüssel (Foto) abzukaufen. Auf dem Heimweg gönnte ich mir bei brilliantem Frühlingswetter einen ausgiebigen Spaziergang von Halensee bis zum S-Bhf.
Neben den generell beglückenden Frühlingsgefühlen angesichts üppiger Blütenbracht, linden Grüns und bunter Völkchen im Volkspark, erfreute ich mich als Wildkräuter-Fan auch am Anblick saftiger junger Brennnesseln, gelb blühenden Scharbockskrauts, vereinzelten Veilchen und purpurner Taubnesseln. Gepflückt habe ich jedoch nichts, denn der Volkspark Schöneberg war nicht nur von Massen sonnenhungriger Menschen, sondern auch jeder Menge vierbeinigen Begleitern besucht.
Als mir dann aber ein großer Spitz-Ahorn seine gelbgrün leuchtenden Blüten auf Augenhöhe darbot, griff ich beherzt zu und zupfte an die zehn Blüten von verschiedenen Zweigen. Diese Chance bekommt man nicht oft, hängen die Blüten bei ausgewachsenen Bäumen meist zu hoch und bei jungen Bäumen sollte man nicht mehr als ein, zwei Blüten pflücken. Ahorn-Blüten erscheinen vor den Blättern am Baum und man erkennt den Spitz-Ahorn an der leuchtenden Farbe schon von Weitem. Mehr zum Spitz-Ahorn und dessen Verwendungsmöglichkeiten im PflückStück Spitz-Ahorn.
Sonnen-betankt und glücklich zu Hause angekommen, warf ich die Handvoll gepflückter Ahornblüten (nach kurzem Abspülen) in den Neuerwerb, schnippelte alles kurz und klein, mischte ein Dressing aus Rotkleesirup, Malzessig und Speiseöl (hatte nur einfaches da), gab dieses zu den Ahornblüten, würzte mit Salz und Pfeffer und ließ mir diesen ersten Frühlingssalat zusammen mit einem Glas Weißwein in der Abendsonne schmecken.
P.S. Beim Zubereiten die dunkleren Blättchen unten nicht wegschneiden. Sie geben eine herbe Gegennote zur Nektar-Süße der Dolden. Mit Crunch-Effekt.
Ahornblüten – wieder was gelernt! Ich wusste nicht, dass man die essen kann.