Das natürliche Verbreitungsgebiet der Douglasie (Pseudotsuga menziesii), eines Nadelbaums aus der Familie der Kieferngewächse, ist der Westen Nordamerika an den Hängen der Rocky Mountains sowie der Kaskadenkette von British Columbia. In den kanadischen Rocky Mountains ist sie mir vor vielen Jahre zum ersten Mal aufgefallen, als bei Wanderungen wiederholt ein betörender Duft in der glasklaren Bergluft hing. Mein damaliger einheimischer Begleiter erklärte, dass der Duft von den Nadelbäumen herrührte, die für die Gegend typisch sind. Damals bedauerte ich, dass unsere heimischen Wälder weniger aufreizend dufteten. Zumindest dachte ich das. Inzwischen hat mich jener bezaubernde Duft mehrmals auch schon im nahe gelegenen Stadtrand-Forst und neulich beim Spaziergang sogar ein paar Straßen weiter hier im Südostzipfel Berlins ereilt. In homöopatischer Dosis, aber doch deutlich wahrnehmbar. Wie vermutet, handelte es sich bei den den Weg säumenden Nadelbäumen um Douglasien, auch Douglastanne oder Douglasfichte genannt. Reibt man an den Nadeln verströmen sie einen aromatischen, angenehmen zitrusartigen Geruch.
Douglasie erkennen
Die in Europa bekannteste Art der Gattung Pseudotsuga, die zur Familie der Kieferngewächse (Pinaceae) zählt, ist die Gewöhnliche Douglasie. Die Douglasie wächst schnell und ist ein Methusalem mit einem Höchstalter von 400 bis über 1400 Jahren. Die Nadeln der Douglasie sind grün bis blaugrün, einzeln stehend, weich und stumpf. Sie stechen nicht und sind 3 bis 4 Zentimeter lang. Im Unterschied zu Fichten sitzen die Douglasiennadeln unmittelbar auf dem Zweig auf; anders als bei Tannen ist aber ihre Basis nicht verdickt. Junge Bäumen sind am graugrünen Stamm mit Harzbeulen überzogen, später wird der Stamm dunkel und rissig. Die hängenden 4 bis 10 Zentimeter langen Zapfen haben einen Durchmesser von 3 bis 3,5 Zentimeter und fallen wie die Zapfen der Fichte als Ganzes ab.
Ausführlich kann man die Bestimmungsmerkmale und Verwechslungsgefahr bei uns anzutreffender Nadelbäume hier nachlesen.
Douglasie verwenden
Neben den jungen Trieben und Zapfen der Douglasie, die für Sirup und zum Aromatisieren von Spirituosen verwendet werden, sind auch die älteren Nadeln durchaus zu gebrauchen. Zum Beispiel geröstet und pulverisiert als Zitrus-artiges Gewürz oder frisch aufgebrüht als Tee.
Triebspitzen/Nadeln: Im Frührahr (April/Mai) lassen sich die jungen Triebspitzen der Gewöhnlichen Douglasie verwenden. Mit Zucker in Wasser gekocht, lässt sich Sirup kochen. Frisch aufgebrüht, kann man frische Nadeln auch in Tee genießen.
Richtig schräg wird das Aroma, wenn man die Nadeln in Sahne oder Milch einlegt und erhitzt. Jetzt schmeckt das Ganze nach Erdbeeren. Mein erstes Panacotta mit Douglasie war kein Hingucker (der Fruchtspiegel war eher ein Frucht-Teich mit Panacotta-Insel) wird aber wiederholt. Diesmal habe ich die angetrockneten Nadeln einfach mit Meersalz gemahlen und ein fruchtig-harziges Würzsalz erhalten. Rezept braucht es dafür keines. Nur einen Mixer.
Auf ein würziges Jahr 2022!
Alles Gute für dich und Herrn Schatz in 2022