© Wildkraut & Wanderschuh
Richtiggehend überrascht hat mich der Wohlgeschmack des Graupen-Pilaws nach Tom Kime. Dass er ein Meister der Aromen ist, ist unbestritten, aber ich hätte kaum für möglich gehalten, dass Graupen anderswo als im Eintopf einen bleibenden Eindruck hinterlassen könnten.
An sich logisch, sind Graupen laut Wikipedia doch nichts anderes als geschälte, polierte Gersten- oder Weizenkörner von halb- oder länglich-runder Form. Abgesehen von der Form Couscous und Bulgur also gar nicht unähnlich. Und dass diese beiden Kandidaten tolle Beilagen abgeben können, ist hinlänglich bekannt. Entscheidend sind bei allen Dreien die Zutaten…
Ein Pilaw ist ein orientalisches Gericht normalerweise mit Reis als Hauptzutat, welcher mit Brühe im abgedeckten Topf gegart wird. Beim Graupen-Pilaw, werden statt Reiskörnern Graupen mit der selben Garmethode gegart.
i-Tüpfelchen beim Graupen-Pilaw sind die gekochten Salz-Zitronenschalen. Durch sie wird diese einfache Beilage zum Hit und passt beispielsweise gut zu Lamm.
Rezept
Graupen-Pilaw mit Zwiebeln und Salzzitrone
Ein aromatisches Pilaw aus Perlgraupen, welches im Ofen gegart wird und durch die Schale gekochter Salzzitronen, Johannisbeeren und Zimt Frische und Geschmack erhält.
Quelle: Buch sweet + spicy von Tom Kime
Rezept: Tom Kime
Vorbereitungszeit: 40 Minuten, falls gesalzene Zitronenschale nicht parat
Zubereitungszeit: 45 Minuten
Zutaten (für 4 Personen):
300g Perlgraupen (mittel)
3 EL Johannisbeeren (frisch oder TK; ich: eingefrorene)
gesalzene Zitronenschale von 1 Zitrone (siehe Basics: gesalzene Zitronenschale)
500 ml Hühnerfond (od. Wasser)
2 Knoblauchzehen
2 kleine Chilischoten (getrocknet)
2 Lorbeerblätter
1 Zimtstange
1 Bd. Petersilie
2 EL Olivenöl
2 Zwiebeln
1 TL Zucker
Salz
schwarzer Pfeffer (frisch gemahlen)
Zubereitung:
Den Backofen auf 150°C vorheizen.
Die Graupen in einer Schüssel in kaltem Wasser einweichen.
Den Topf für’s Pilaw auf einen Bogen Backpapier stellen und einen Strich um den Topfboden ziehen. Den Kreis aus dem Backpapier ausschneiden.
Zwiebeln, Knoblauch und Chilischoten jeweils fein hacken. Die Petersilie hacken.
In einem großen, ofenfesten Topf die Zwiebel in Olivenöl glasig braten. Den Zucker, sowie Knoblauch und Chilischote zugeben und alles leicht karamellisieren lassen.
Die Graupen in ein Sieb geben und abtropfen lassen. Anschließend zusammen mit den Johannisbeeren in den Topf geben und salzen (bei Verwendung von Fond weniger Salz!). Einige Minuten auf der Herdpaltte rühren, bis alle Flüssigkeit aufgesogen ist.
Lorbeerblätter und Zimt hinzufügen. Mit Fond (bzw. Wasser) auffüllen, bis die Graupen bedeckt sind.
Das kreisförmige Backpapier zusammen knüllen und kaltes Wasser darüber laufen lassen, so dass Tropfen daran hängen bleiben. Das Backpapier auseinanderziehen und auf die Graupen legen. Die Knitter schließen beim anschließenden Garen Dampf ein und sorgen für ausreichend Feuchtigkeit im Topf.
Den Topf für 20 bis 25 Minuten in den Backofen geben. Die Graupen sollten weich sein, aber noch Biss haben. Bei Bedarf noch etwas Fond nachgießen und weitere 5 Minuten garen.
Abschließend die gehackte Petersilie und Zitronenschale unters Pilaw mischen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken.
Wenn auch nicht original-orientalisch, kann ich mir dieses aromatische Pilaw durchaus als einen von 130 Gängen aus Sultans Küchen zu Ehren eines venezianischen Gesandten vorstellen. Deshalb reiche ich es bei Zorras gleichnamigen Blogevent, ausgetragen von Ninive), ein.
Das Foto… ähm… 😉
Das Rezept allerdings liest sich toll. Als Rollgerstenliebhaberin bin ich da sofort mit dabei.