© Wildkraut & Wanderschuh
Ich bin so frei, den Löwenzahnsirup vom Wochenende vorzuziehen, damit ihr noch eine Chance zum Nachmachen habt. Denn leuchtend gelb müssen die Blüten sein!
Das Rezept für Löwenzahnsirup stammt aus dem wundervollen Buch ‚So schmecken Wildpflanzen‘ von Meinrad Neunkirchner und Katharina Seiser (siehe Buchbesprechung: So schmecken Wildpflanzen).
Dieses Jahr schien mir die Fülle an Löwenzahnblüten besonders üppig, was mich motivierte, auf der am kräftigsten gelb eingefärbten Wiese mit niedrigster Hundewahrscheinlichkeit im Umkreis Löwenzahnblüten zu sammeln. 1kg wird benötigt! Lohnt aber…
Da wir am Stadtrand wohnen habe ich, obwohl im Rezept die Rede von ungewaschenen Blüten ist, meine sicherheitshalber kurz in kaltem Wasser gespült. Soweit ich das beurteilen kann, schmeckt der Sirup super und geschäumt hat in der ersten Einkoch-Phase auch nix. Wäre bei Füllstand knapp unter Topfrand auch dramatisch geworden…
Da ich keine unbehandelte Orange zur Hand hatte, auch keine Ununbehandelte, griff ich auf Limette zurück. War kein schlechter Zug. Noch bissl getrocknete Orangenschale (Pulver) dazu…
Summa summarum, ein feines, klebriges Tröpfchen zum Würzen süßer und herzhafter Speisen oder zum (verdünnt) trinken.
Kocht man den Sirup noch weiter ein, kann man ihn sich auch wie Honig auf’s Brötchen schmieren. Laut Rezept soll der verbleibende Liter nämlich eine honigartige Konsistenz haben. Ich hatte aus Versehen zu weit eingekocht (fast nur noch ½ Liter, der schnell reichlich zäh wurde. Den hatte ich auf etwa 800 ml rück-verdünnt. Das Ergebnis ist zwar dünnflüssiger als erwartet (möglicherweise durch das starke Aufkonzentrieren auch karamelliger), aber die Ausbeute besser. Ich will den Löwenzahnsirup eh nur zum Würzen und nicht auf’s Brot verwenden. Süß genug ist er allemal.
Ich habe den Löwenzahnsirup gestern mit grünem Spargel und Wildkräutern kombiniert. Boah! (Rezept folgt in Kürze)
[Ergänzt:] Leider hatten sich 2 Fehler im Rezept eingeschlichen. Ist nun korrigiert…
Rezept
Rezeptüberschrift
Ein Sirup aus gelben Löwenzahnblüten gekocht und mit Frucht gepimpt.
Quelle: So schmecken Wildpflanzen
Rezept: Meinrad Neunkirchner, Katharina Seiser
Vorbereitungszeit:3 – 4 h
Zubereitungszeit:3 h
Zutaten (für ca. 800 ml):
1kg Löwenzahnblüten (gelb, frisch, laut Original-Rezept ungewaschen)
2 Zitronen (unbehandelt)
1 Limette (unbehandelt; Original: 1 Orange)
1/2 EL Orangenschale (Pulver; optional)
500g Zucker
2 – 2,5l Wasser
Zubereitung:
Die Löwenzahnblüten (ggf. kalt gespült) in einen ausreichend großen Topf geben und gerade mit Wasser bedecken (ca. 2 – 2,5 l).
Die in Scheiben geschnittenen Früchte, sowie – falls verwendet – das Orangenschalenpulver, mit hinein geben.
Das Wasser zum Kochen bringen und bei geöffnetem Deckel langsam auf die Hälfte (ca. 1l) einkochen lassen.
Abdecken und über Nacht stehen lassen.
Am nächsten Tag, den Sud durch ein grobes Sieb gießen und in einem weiteren Topf auffangen.
Den Zucker zum Extrakt geben, auflösen und alles zum Kochen bringen. Langsam auf etwa einen Liter (ich:800 ml) einkochen.
Dann den Sirup durch ein feines Sieb in zuvor ausgekochte Gläser bzw. Flaschen füllen (je nach Konsistenz).
Da fallen mir bestimmt 100 Verwendungsmöglichkeiten ein…
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