© Wildkraut & Wanderschuh
Wir wandelten durch knallgrüne Maiglöckchenteppiche, pausierten zwischen mannshohen hellen Gräsern und erhaschten gelegentlichen einen Blick aufs Wasser. Bevor wir den Tag im Sanddorn-Refugium in Petzow (darauf komme ich noch zurück) bei Sanddornwein ausklingen ließen, hatte ich noch ein Pfund Vogelmiere aus dem Wald gezupft.
Vogelmiere ist entgegen landläufiger Meinung keinesfalls giftig. Das zarte grüne Teppiche bildende Kräutlein wird von Wikipedia wie folgt beschrieben:
„Der Vogelmiere werden schmerzlindernde Heilpflanzenqualitäten zugeschrieben. Neben den möglichen Heilwirkungen verfügt diese Pflanze auch über einen Wert als Nahrungs- beziehungsweise Genussmittel. Ihr Geschmack erinnert an jungen rohen Mais. Bereits 50 Gramm Vogelmierensalat entsprechen in etwa dem Vitamin-C-Bedarf eines Erwachsenen. Aufgrund des Saponingehalts sollten jedoch nicht zu große Mengen verspeist werden.“
Geerntete Vogelmiere hält sich ein zwei Tage im Kühlschrank. Ich gab meine am Folgetag an die Ruck-Zuck-Hollandaise zum ersten Spargel der Saison.
Ich hatte die Vogelmiere nach dem klein Schneiden im Mixer püriert. Gggf. kann man sich diesen Schritt sparen, da am Ende sowieso alles mit dem Mixstab fein püriert wird. Im Rezept spare ich deshalb den Mixer-Schritt aus.
Übrigens benötigt man tatsächlich mindestens 500 g Vogelmiere, da die Menge beim Pürieren gegen Null tendiert. Trotzdem lohnt der Aufwand. Der Mittagskocher hat mitgezählt. Ich erwähnte mindestens 5 Mal das Wörtchen ‚lecker‘ …
Rezept
Weißer Spargel mit Vogelmieren-Hollandaise
Zu weißem Spargel gibt es eine schnelle holländische Soße (die Rührstab-Version) mit Vogelmiere.
Quelle (schnelle Hollandaise):Blog Küchenlatein
Rezept: Peggy Schatz
Zubereitungszeit: 1 h
Zutaten (für 2 – 3 Personen):
500 g weißen Spargel
500 g Vogelmiere (abgetropft, aber noch feucht gewogen)
Kartoffeln
150 g + 1 EL Butter
3 Eigelb
1 EL Zitronensaft (frisch gepresst)
Salz
2 Prisen Zucker
Zubereitung:
Den Spargel gründlich schälen und am Fußende 1 cm abschneiden.
Die Schalen und Abschnitte in einem Topf mit Wasser, Salz und 1 Prise Zucker 20 min auskochen. 100 ml vom Sud aufbewahren. Den Rest für Suppe oder anderweitig verwenden.
Die Vogelmiere waschen, welke Blätter und Wurzelansätze entfernen und abtropfen lassen. Anschließend die Vogelmiere mit dem Messer oder im Mixer fein hacken.
Kartoffeln schälen und in Salzwasser gar kochen.
Inzwischen den Spargel mit 1 EL Butter, wenig Wasser, etwas Salz und 1 Prise Zucker dünsten.
Für die Ruck-Zuck-Hollandaise die Butter in kleinem Topf bei geringer Hitze langsam zerlassen.
In einem schmalen Gefäß die Eigelb mit dem Zitronensaft mit dem Pürierstab verquirlen und salzen.
Die heiße Butter nach und nach zum Eigelb gießen und fortlaufend mit dem Pürierstab untermixen.
Je nach gewünschter Konsistenz / Fettigkeit, den beiseite gestellten, nicht mehr kochenden(!) Spargelsud teilweise oder komplett einmixen. Zum Abschluss die gehackte Vogelmiere zugeben und alles fein pürieren.
Man erhält ein blassgrünes aufgeschäumtes Sößchen.
Den Soßenspiegel auftun, darauf den Spargel und die Salzkartoffeln anrichten.
Guten Appetit!
Sagte ich schon, dass es lecker war? 😉
Da beim Geburtstagsevent von Puhls Kitchen Spargelrezepte gefragt sind, nimmt mein Spargel mit Vogelmiere daran teil.
Vogelmiere schmeckt etwas wie junger Mais. Direkt vergleichen könnte ichs mit keinem anderen Kraut. Petersilie schmeckt ganz anders. Was auch gut zum Spargel passen könnte ist Sauerampfer (in der Soße hatte ich den zwar noch nicht, aber zusammen mit Spargel im Ofen gebacken). Dann allerdings bei der Zitronensaftmenge justieren.