© Wildkraut & Wanderschuh
Theoretisch wollte ich nur den Kartoffelrest vom Vortag aufbrauchen und keine Bratkartoffeln machen.
Auch sollte der Kartoffelrest nicht zu Kroketten und nicht zu Pitta Pugliese (noch nicht im Blog) verarbeitet werden.
Irgendwas mit Erbsen und Minze sollte es werden, um von den wuchernden Balkonbewohnern Gebrauch zu machen.
Kartoffelpüree mit Erbsen? Ohne weitere Beilage zu langweilig! Vielleicht könnte man das Kartoffel-Püree mit etwas geschlagenem Eiweiß aufplustern und zur Stabilisierung wie eine Terrine kühlen oder im Ofen backen?
Es kam, wie es kommen musste. Meine Gedankengänge soufflierten mich geradewegs zum Soufflé. Im Internet schaute ich deshalb nach konkreten Rezepten und Warnhinweisen, denn der instabile Charakter des Souffles war mir, die ich noch nie eines gemacht hatte, durchaus bekannt. Für die Mengenverhältnisse habe ich mich etwas an diesem Rezept für Kartoffel-Möhren-Soufflé orientiert.
Der Kartoffelrest war nicht üppig, ging zwischendrin in die Hose und wurde mit den zur Ergänzung gekochten Pellkartoffeln ersetzt, die ihrereseits wieder nicht ausreichend waren. Deshalb entschied ich mich zur Verlängerung durch Polenta.
Auf die Frage, wie ein Kartoffel-Polenta-Soufflé mit Erbsen zu kombinieren wäre, ohne dass es auf Magen oder Optik schlüge, gab es nur eine Antwort. Gugelhupfform!
Das Backen des Soufflés als Pseudo-Gugelhupf hatte 2 Vorteile. Zum einen ließe sich durch das Auf-dem-Kopf-Stehen ein eventuelles Einsacken kaschieren und zum anderen können die Erbsen (oder andere trockene Beilagen) attraktiv in der Mitte des Soufflés platziert werden.
Das Soufflé ist ganz goldig geworden. Und stabil. Geschmacklich hätte es noch etwas mehr Pepp vertragen können. Gern also die Kräuter- und Gewürzmengen im Rezept etwas nach oben schrauben…
Am nächsten Tag schmeckt das Soufflé in Scheiben geschnitten und in der Pfanne knusprig braun gebraten ebenfalls gut.
Das Minz-Sößchen verunglückte leider etwas und die Minze wurde schwarz. Wie lässt sich das verhindern???
Rezept
Kartoffel-Polenta-Minz-Soufflé mit Erbsen
Ein Püree aus gekochten Kartoffeln und gekochter Polenta wird mit frischer Minze als Soufflè gebacken. Für die Optik mal nicht in der Souffléform, sondern als Pseudo-Gugelhupf.
Rezept: Peggy Schatz
Vorbereitungszeit: 25 min für die Pellkartoffeln
Zubereitungszeit: 1,5 h
Zubehör:
1 Gugelhupfform (alternativ kann auch eine Souffléform bzw. Auflaufform verwendet werden, die etwas Platz nach oben lässt)
Zutaten (für 4 Personen):
500g Kartoffelpüree von Pellkartoffeln (oder Rest vom Vortag)
500g Erbsen (TK)
150g Maisgrieß (Polenta)
250 ml Gemüsebrühe oder Wasser
50g Butter
1 Bund Minze
½ TL Sumach
4 Eigelb
5 Eiweiß
1 Becher Schmand
1 Schluck Cider oder Mineralwasser
Semmelbrösel für die Backform
Mehl für die Mehlschwitze
Butter für die Erbsen und für die Mehlschwitze
Salz
Pfeffer
Zubereitung:
Den Backofen auf 200°C vorheizen.
Die Pellkartoffeln schälen und durch die Kartoffelpresse drücken (am besten 2 mal).
Den Maisgrieß in der Gemüsebrühe bzw. gesalzenem Wasser zum Kochen bringen, mit dem Schneebeen durchrühren, von der Herdplatte ziehen und 10 Minuten quellen lassen.
Die Minze (ohne Stiele) hacken.
Die Gugelhupfform buttern und flächendeckend mit Semmelbröseln bestreuen.
Die Kartoffelmasse und die gekochte Polenta in eine Schüssel geben und die Butter darin schmelzen lassen.
Wenn die Masse abgekühlt ist, die Hälfte der gehackten Minze unterrühren.
Die Eier trennen (Ich hatte ein Eiweiß übrig. Möglicherweise kann man darauf verzichten) und die 4 Eigelb unter die Masse rühren.
Mit Sumach, Pfeffer und Salz kräftig abschmecken.
Das Eiweiß zusammen mit dem Schluck Mineralwasser (ich: Cider) im Mixbecher sehr steif schlagen.
Den Schmand und den Eischnee auf’s Püree geben und vorsichtig mit Schneebesen gleichmäßig unterrühren.
Dann die Masse in die vorbereitete Form kippen und im vorgeheizten Backofen ca. 60 Minuten backen, bis die Masse an Volumen zugelegt und an der Oberfläche golden-braun geworden ist (reißt oben etwas auf).
Achtung!! Auf gar keinen Fall, zwischendrin die Backofentür öffnen. Auch nicht lüpfen, denn sonst sackt das Soufflé gnadenlos in sich zusammen!!
Inzwischen die Erbsen in ½ l Wasser mit etwas Salz und Butter dünsten.
Aus der Kochflüssigkeit mit der restlichen Minze und Mehlschwitze ein Sößchen bereiten.
Um das Soufflé aus der Gugelhupfform zu bekommen, einen großen Teller auflegen und vorsichtig umdrehen.
Zum Servieren das Soufflé in der Mitte mit einem Teil der abgetropften(!) Erbsen füllen. Den Rest direkt auf die Teller oder in’s Sößchen geben.
genau richtig, obwohl verkehrt rum…
Da die verwendete Minze samt und sonders auf dem Balkon gedieh, nimmt das Rezept am Balkonbewohner-Event teil.
Außerdem reiche ich das Rezept nachträglich zum Hippe-Knolle-Event ein. Kartoffel kann was!
Das ist ja eine farbenprächtige Augenweide, aber nicht ganz einfach herzustellen.
Vielleicht wär die Idee, für jeden Mitesser ein kleines Gugelhupfchen, auch nicht schlecht?
Aber bei dem Sensibelchen von Teig wahrscheinlich kaum zu bewerkstelligen.
Dieser „Kuchen“ würde sich auch toll dekorativ auf einem Buffett machen.
Was Du so alles zauberst,Du bist das reinste Küchenwunder!