Diesen Artikel habe ich im Laufe der Jahre schon mehrfach mental durchgespielt. Nun also in echt und in Farbe: Ich gebe breche auf.
Zunächst einmal auf 2118 Höhenmeter. In dieser luftigen Höhe werde ich drei Monate lang auf der Rötalm als Helferin arbeiten. Auch wenn mein vom ergonomischen Bürostuhl verwöhnter Rücken anfangs zeter und mordio schreien wird und ich Mühe haben werde, samt Rucksack auf den Berg zu kommen, freue ich mich auf Abstand vom Alltag, auf eine Zeit ohne Computer und Internet, dafür mit bodenständigen Tätigkeiten, die sich um das liebe Vieh, die eigene Versorgung, die Herstellung von Lebensmitteln (Käse) und Verköstigung der vorbei kommenden Wanderer drehen werden. Das alles in einem lieblichen Hochtal vor grandioser Bergkulisse. In etwa Mindestlohn, aber unbezahlbar!
Manchmal ist ein Schritt zurück nötig, um vorwärts zu kommen. Die Dinge mit Distanz betrachten. Zu sich selbst finden, Stärken (wieder-)entdecken, Kräfte raubendes erkennen und Nutzloses loslassen.
Das ging schon in den letzten Monaten los. Inzwischen hat sich heraus kristallisiert, dass ich nach anderthalb Jahrzenten in meinem Wunschberuf, diesen wohl an den berühmten Nagel hängen werde. Trotz Einsatz, Ausdauer, Kreativität, Mut, schlummernder und umgesetzter Ideen und wunderbarer Netzwerke hat sich die Mühe unterm Strich nicht gelohnt. Abgesehen von Rückschlägen und Enttäuschungen trug auch die rasante technische Entwicklung und der als Solo-Kämpfer nicht mehr zu bewältigende Lern-Druck dazu bei, zermürbt auf der Strecke zu bleiben. So breit aufgestellt wie bisher wird es jedenfalls nicht weiter gehen. Das steht schon mal fest …
Überhaupt ist alles herrlich offen. Das fühlt sich gut an. Selbst ein Ortswechsel ist nicht mehr unvorstellbar. Nach 30 Jahren Wahlheimat Berlin zieht es mich langsam aber sicher in ruhigere und gern auch höher liegende Gefilde. Fühler ausgestreckt habe ich bereits in alle möglichen Richtungen. Auch einen Berghüttenjob hatte ich zwischenzeitlich angepeilt, aber die angebotene Stelle war ohne professionelle Küchenerfahrung doch zwei Nummern zu groß für mich. Auch bin ich für Vorschläge offen. Wenn ihr euch also vorstellen könntet, mit einer tatkräftigen, kreativen, jung gebliebenen Frau, die sich für Wörter, Wandern, WordPress und Wildkräuter – also alles mit W – gleichermaßen begeistern kann, zusammen zu arbeiten, schickt mir gern eine Nachricht (Kontakt siehe Impressum).
Ich schnalle mir also – mit voller Unterstützung meines Herrn Schatz und Mittagskochers – den Rucksack auf und gönne mir einen #sommeroffline … Aufgeben kann ich dann ja immer noch. 😉
Kleingedrucktes: Für gute Wünsche bleiben die Kommentare noch bis Montag offen. Dann schicke ich den Blog offiziell für #sommeroffline in die Sommerpause. Im Oktober melde ich mich zurück, dann hoffentlich auch wissend, ob und wie es mit multikulinarisches weiter gehen soll. Der angekündigte Wanderblog wird wegen #sommeroffline auch erst im Herbst online gehen. Danke für euer Verständnis! Auch danke ich, dass ihr meine Leser seid und wünsche einen Sommer nach eurem Herzen. Alles Gute und Berg heil.
Ich wünsche Dir einen grandiosen Sommer mit vielen, wundervollen Abenteuern! Bin gespannt auf Deine Berichte im Herbst! Und ich bin mir sicher, es wird sich alles zum Besten fügen! Fühl Dich umarmt!