Eingerührt: Heidis Eierlikör – neu erfunden

Rezeptdetails

Adaption eines DDR-Eierlikörrezepts aus den 60-er Jahren; Schmeckt heute noch genauso gut!

Autor: Klassiker
Rezepttyp:
Rezept mit: ,

zum Rezept | 30.12.2009 | 26 Kommentar(e)
Eierlikör nach DDR-Rezept

Bei meiner Familie ist es jedes Mal kuschelig und lecker. Vom selbstgemachten Christstollen über Pralinen, Quittenlikör oder Kuchen in allen Variationen gibt es immer etwas zu schlemmen. Dieses Mal überraschte meine Mutter mit selbstgemachtem Eierlikör.

Eierlikör ist ein alkoholisches Getränk, das seit dem 17. Jahrhundert bekannt ist. Europäische Eroberer entdeckten im heutigen Brasilien bei Ureinwohnern des Amazonas ein Erfrischungsgetränk mit Namen Abacate. Aus dem mit Avocados hergestellten Getränk wurde unter Beimischung von Rohrzucker und Rum Advocaat, der als Vorläufer des heutigen Eierlikörs gilt. Nach Darstellung des Herstellers Verpoorten entwickelte der aus Antwerpen stammende Unternehmensgründer Eugen Verpoorten den Eierlikör in seiner heutigen Form in dem Bestreben, dieses Getränk zu imitieren. Da Avocados in Europa schlecht verfügbar waren, verwendete er stattdessen Eigelb. 1876 gründete er seine Firma in Heinsberg bei Aachen

Eierlikör wird aus Eiern, Zucker und Alkohol hergestellt. In der EU hat kommerzieller Eierlikör einen Alkoholgehalt von mindestens 14, typischerweise um 20 Volumenprozent. Es gibt viele verschiedene Arten von Eierlikör, aber die meisten enthalten auch Milch oder Sahne. Eierlikör aus der DDR war bekannt für seine dickflüssige Konsistenz und seinen hohen Alkoholgehalt. Ein beliebtes Rezept für Eierlikör aus der DDR besteht aus Eigelb, Puderzucker, Kondensmilch, Vanillezucker und Rum. Unser Familien-eigenes DDR-Eierlikör-Rezept enthält keinen Rum, sondern Prima-Sprit und ist köstlich!

Eierlikör ist mit Eggnog verwandt, der in den USA und Kanada populär ist. Aber es gibt Unterschiede. Beide Getränke enthalten Eier und Alkohol, aber die Art des Alkohols und die Zubereitung können variieren. Eierlikör wird normalerweise mit Prima-Sprit, Rum oder Korn hergestellt und enthält manchmal auch Milch oder Sahne. Eggnog hingegen wird oft mit Whiskey oder Brandy zubereitet und enthält Milch, Sahne und gelegentlich auch Eiweiß. Die Gewürze, die in jedem Getränk verwendet werden, können ebenfalls unterschiedlich sein.

Was man letztendlich mit seinem selbst angerührten Eierlikör anstellt, bleibt jedem selbst überlassen, aber das Internet hat einige Vorschläge parat.

Eierlikör wird in der Regel pur, beispielsweise als Digestif zum Kaffee getrunken. … Traditionell ist er zu Ostern beliebt und besonders zur Weihnachtszeit in Heißgetränken wie Eierpunsch, darüber hinaus wird Eierlikör auch als Zutat für Kuchen, Torten und Desserts verwendet.

Wikipedia

Den Eierlikör nach DDR-Rezept hatten wir das letzte Mal lange vor’m Mauerfall und es bedurfte, nach Aussage meiner Mutter, einer kleinen Versuchsreihe, um das Originalrezept aus dem Jahre 1968 an Packungsgrößen und Inhalte heute gebräuchlicher Lebensmittel anzupassen.
Das Ergebnis ist extrem süffig und einen Gastbeitrag wert. Nun also die Großmeisterin des selbstgemachten Eierlikörs in O-Ton:

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Rezept

DDR-Eierlikör

Quelle: Mutti (aus 2. Hand)
Vorbereitungszeit:
Zubereitungszeit: 20 min

Zutaten

für 1 Flasche (0,7 l)
8 Eigelb (Größe L)
250 g Puderzucker
1 Tüte Vanillezucker
1 Dose Kondensmilch (340 ml)
150 ml Primasprit (69 Vol-%)



Zubereitung:

Den Puderzucker durch ein Sieb reiben.

Die Eigelbe mit dem Vanille- und Puderzucker schaumig schlagen. Kondensmilch langsam zugeben. Zuletzt den Primasprit fast tropfenweise unterschlagen.

Das Gebräu nun durch ein feines Sieb in eine hübsche Flasche umfüllen und in den Kühlschrank stellen. Zur Belohnung für die Mühe darf man jetzt alle Gerätschaften sorgfältig ablecken…

Eigentlich kann man den Likör sofort genießen, aber nach einer Nacht im Kühlschrank ist er einfach ein göttlicher Tropfen und bekommt mit jedem Tag eine noch cremigere Konsistenz. Wenn andere Kenner nicht sofort über die Flasche herfallen, hat man ihn bei guter Führung ca. eine Woche. Ob er sich theoretisch länger halten würde, entzieht sich meiner Kenntnis, er ist bei uns noch nie älter geworden…

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noch mehr Appetit holen

Senf dazu geben

26 Kommentar(e)

  • Das mit der Mindesthaltbarkeit glaube ich gerne …

    Wäre noch toller gewesen, wenn Frau Mutter die Eigelbe für mich abgewogen hätte, ich führe nämlich nur Größe M.

    Sonst hätte ich die glatt sofort nachgemacht, Frau gönnt sich ja sonst nix!

  • Sprit in Likörform finde ich auch prima! Tschulligung, aber ich finde die Bezeichnung einfach göttlich 🙂

    Das Rezept aber auch. Als Eierlikör-Fan mit Hang zu Rum-Rosinen-Eis kann ich mir ein Zusammentreffen beider Komponenten sehr gut vorstellen. Vielleicht noch ein bissi Krokant obendrauf… oh je, ich glaube, ich muss meine noch nicht begonnene Diät abbrechen 🙂

    Liebe Grüße und guten Rutsch!

  • Hallo, liebe Jutta, bin leider vielbeschäftigt, drum erst heute meine Antwort.
    Das Alkoholzeugs heißt wirklich „Primasprit“ und den gibts in gutsortierten Supermärkten wie z.B. Rewe oder Marktkauf und er steht gern in Gesellschaft des Wodkas.
    Meine letzte Eierlikörcharge ist nicht so unwiderstehlich geworden, anscheinend war es den Eiern zu kalt auf unserm Balkon, oder die Hühnchen hatten vor der Produktion ebenfalls eine Diät gemacht…
    Danke für die guten Wünsche, die ich gern, mit meinen Wünschen für ein gutes Neues Jahr bepackt, auf Rückreise schicke. Liebe Grüße Heidi

  • Liebe Ulrike, na das ist ja toll, und
    w i e recht mir das wäre! Freu mich immer über Besuch.
    Dann schlürfen wir gemeinsam an der gelben Versuchung…,d.h., wenn noch welche da ist.
    Gruß Heidi

  • Die Eigelbe mit dem Puderzucker u. Vanillezucker nur so lange mit dem Schneebesen schlagen, bis sich der Zucker aufgelöst hat und eine homogene Masse entsteht. Geht ziemlich fix.
    Dann langsam den Primasprit zugeben und dabei konstant rühren. Keine Extra-Rührzeit vonnöten… summa summarum viellt. 4-5 Minuten?

  • Verheiratet mit nem Ossi, da kamm dieses Rezept genau richtig;-)
    Beatättigen kann ich nur, das er nach 24 h noch viel intensiver schmeckt, aber, viel längerer Lebenserwartung hat er bei uns nicht. Traditionel wird er bei uns auch aus Eierbecher gesüppelt, ehre dem Ei und seinem Geiste.
    Prösterchen

    P.S. anstelle von 2x 150 ml (90%) auf 400 ml aufgerundet, da ja noch der Dioxingehalt gesenkt werden musste *mg*

    liebe Grüsse aus der Schweiz

  • Habe eure Seite gerade erst entdeckt, da ich nach Jahren mich mal wieder ans Eierlikörrühren gegeben habe. Wollte euch nur mitteilen das man 96% Weingeist in einer gut sortierten Drogerie (kein Discounter) oder bei einem netten Apotheker bekommt. viel Spaß 😉

  • Zum Heißmachen sind wir gar nicht mehr gekommen, da war der gelbe Traumnektar schon alle!

  • Ich habe eine Frage. Ich habe 96 % Primasprit wieviel ml verwende ich für dieses Rezeot ?

    viele Grüße Claudia

  • Da das oben abgebildete Originalrezept auf 96%-igem Primasprit basiert, würde ich mich an der dortigen Volumenangabe orientieren und 125 ml Primasprit (96%) verwenden. Gutes Gelingen!

  • Tach zusammen!
    Ich werde jetzt mal wieder die Küche einsauen gehen, um das Likörchen à la Heidi zusammenzupütschern.
    Zwei Bezugsquellen, an denen man den „Geist“ auch recht neutral aber super preiswert bekommt, ist übrigens erstens Kroatien (in jedem größeren Supermarkt und zweitens (letztens erst wieder nachgetankt)Südtirol. Dort bezahlt man (u.a. sogar bei Lidl erhältlich) ca. 12 Öhre pro Liter mit 96 Umdrehungen.
    So, und nu wird der Rest verwurstet…

  • das einzige was stört ist, das Zeug ist einfach zu schnell weg. Einfach genial, und so leicht nachzubasteln und zu variieren. Hatte nämlich für einen Spontanversuch zwar Eier aber nicht genug Puderzucker und das was fehlte mit Aldi-Nesquick aufgestockt.

    vielen Dank für das tolle Rezept
    lG
    Lucia

  • Hallo Stephan, keine Angst wegen der Salmonellen!
    Wir hatten eine Dekoflasche, so bis zur Hälfte mit diesem Eierlikör gefüllt, in der Schrankwand deponiert, eigentlich wirklich nur zum Angucken.
    Nach mindestens einem dreiviertel Jahr,ich glaub es war sogar noch länger, packte mich die Eierlikörsucht, als ich den da so stehn sah.
    Diese Farbe…, hmhmhm und der Appetit….
    Flasche her, Nase ran – riecht doch phantastisch!
    Schönes weites Likörgläschen geschnappt, den schwerfließenden Extrakt einlaufen lassen, vorsichtig gekostet und was denkst Du – ausgeleckt bis auf den Grund und nochmal gefüllt, es war ein himmlischer Genuß!!!
    Inzwischen haben wir eine Woche später und mir geht es blendend.
    Einen kleinen Rest hab ich immer noch – man kann ja nie wissen, vielleicht packt mich ja wiedermal der Eierlikörversucher.
    Wenn Du allerdings Angst hast, wegen der Gesundheit oder so, dann laß solche „alten Flaschen“ lieber für mich stehn und trink Deine bis zum Vierteljahr aus. (Im Kühlschrank bleibt alles super!)

  • Das ist einfach das beste Rezept von alle, ich mach jetzt schon seit 2 Jahren immer nach diesem Rezept und der Eierlikör wird immer umwerfend 😀

  • Irgendwie ostert es langsam trotz Schneegestöbers.
    Hab heute deshalb mal wieder „meinen“ Eierlikör zusammengerührt, weil, wie erwähnt Ostern näherrückt, der Appetit auf so`n gelben Glücklichmacher sich automatisch einstellt und weil jemand ein Fläschchen des Gebräus als Überraschung für seine Wanderfreunde braucht.
    Hab gleich ein bißchen mehr gemacht, vielleicht ist ja im April noch ein Schlückchen da…

  • Ich habe den Eierlikör auch gemacht und er hat mir gut geschmeckt. Jetzt würde ich gerne wissen, wie die Konsistenz wird. Meiner war viel dünner als gekaufter. Ist das so oder habe‘ ich etwas falsch gemacht?
    Dann würde mich interessieren, ob mal jemand die Kondensmilch durch Sahne ersetzt hat .

    viele Grüße und danke für eine Antwort

  • Hallo, liebe Hannelore, der Likör hat schon am nächsten Tag eine schön cremige Konsistenz. Wenn er grade fertig verrührt ist, läuft er fast wie Wasser, aber das ist ganz normal. Wenn Du genau nach Rezept gehandelt hast, wird er genau richtig! Wenn er paar Wochen steht, kriegst Du ihn kaum noch aus der Flasche.
    Ohweia Sahne, mannomann, da gibt es ja noch einen Tick mehr auf die Hüfte – aber schmecken würde der Likör sicher. Wie das dann allerdings mit der Gefahr des Sauer-oder Schlechtwerdens wäre, kann ich nicht sagen.
    Versuchs einfach mal mit ner kleinen Menge. Das Rezept läßt sich ja halbieren, bzw. vierteln. Na dann…

  • also ich bin gelernter ddr-bürger und mache den eierlikör nach genau diesem rezept. wir haben das schon immer vor der wende so gemacht.
    ich muss nur bemerken, dass es sich bei dem alkohol tatsächlich um prima sprit handelt. allerdings mit 69% alkohol und nicht wie einige schreiben 96 %. ich habe meinen prima sprit z.b. bei edeka gekauft.
    mit der haltbarkeit ist das so eine sache, wenn man ihn nicht wegtrinkt hält er sich gut und gern über ein jahr. aber zum schluss hat man echt mühe, ihn aus der flasche zu bekommen.

  • Liebe Sabine,
    danke für dein liebes Feedback! Ich habe auch den 69%igen Primasprit für den Nachbau des DDR-Eierlikörs verwendet. Damals war es aber tatsächlich 96%iges Stöffchen. Mittlerweile ist auch der Hochprozentige Primasprit wieder erhältlich.
    Hihi, das mit dem mühsam aus der Flasche bekommen kenne ich … aber wirklich betagt wird der selbst gemachte Eierlikör bei uns nie. 🙂
    LG Peggy

  • Hallo zusammen,

    dieses Rezept steht nun zur Erkundung an😁

    Wieviel Fettgehalt sollte die Milch haben❓

    Danke☺️

    LG Leo

  • Lieber Leo,
    entschuldige, dass ich erst heute antworte. Ich betreue den Blog nebenberuflich und bin nicht jeden Tag im E-Mailpostfach. Jetzt aber! 🙂
    Die Kondensmilch sollte nicht zu mager sein. Zehn Prozent Fettgehalt dürfen es gern sein, 7,5% ist auch okay, wenn die 10%-ige Kondensmilch nicht zu bekommen ist.

    Ich wünsche gutes Gelingen und hoffe, der DDR-Eierlikör schmeckt Dir!
    Liebe Grüße
    Peggy

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