Unter dem Motto ‚Wir haben es satt!‘ fand am Samstag eine Großdemonstration in Berlin statt. Getragen von 120 Bauern- und Umweltverbänden, Bürger-
initiativen gegen Massentierhaltung und Gentechnik, sowie Eine-Welt-Gruppen, kamen 22000 Menschen zusammen, um gemeinsam gegen die Industrialisierung der Landwirtschaft und gegen Gentechnik zu protestieren.
Ich war einer davon. Bin froh, dass ich mich trotz eines Nachmittag-Termins aufgerafft hatte. Am Hauptbahnhof reihte ich mich in die bunte Schar warm eingemummelter, erwartungsfroher Demonstranten ein. Dann setzte sich der lange Zug langsam durch die Innenstadt in Bewegung bis hin zum Brandenburger Tor, wo ab 14 Uhr (schätzungsweise) die Abschlusskundgebung stattfand.
Unterwegs gab’s Buh-Rufe am FDP-Outlet, geschmierte Stullen, und Sambarhytmen. Überhaupt war es keine aggresive, sondern eher recht fröhliche und musikalische Demo. Diverse Sambabands sowie eine Brassband sorgten für Schwung. Was der kalte Wintertag an Farben vorenthielt, wurde durch kunterbunte Klamotten, sowie massig grüne und gelbe Luftballons ausgeglichen.
Beeindruckend fand ich die Kreativität, mit der sich viele Leute mit den Themen Tierfabriken, Dumping-Lebensmittel-Exporten, absurder Agrar-Subventionen, Monokulturen, Gen-Food, etc. auseinandergesetzt hatten und ihren Wunsch nach fairer, ökologischer, bäuerlicher Landwirtschaft artikulierten. Auch ein überlebensgroßes, bemitleidenswertes, gerupftes Huhn mit gekapptem Schnabel marschierte für seine Leidensgenossen…
Die Abschlusskundgebung habe ich dann nicht mehr miterlebt, da wir nachmittags zur Babybeschau bei sehr lange nicht gesehenen Freunden eingeladen waren. Auch ist mir völlig entgangen, dass eine Gruppe Nazis die Demonstration für ihre Agitation missbrauchen wollte, aber erfolgreich vertrieben wurde. Ich habe das erst vorhin, beim Durchschauen diverser Videos vom Samstag auf youtube.com gesehen.
Wachstum statt fairer Märkte
Protestaktion d. Tierschutzbunds gegen Ferkelkastration ohne Betäubung
Fotos (Flickr)
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