© Wildkraut & Wanderschuh
Das neue Jahr fing für uns zwar nicht ganz so gut an (wegen Krankheit), aber dafür verabschiedeten wir das alte anständig.
Mit Freunden, Wunderkerzen, Zitronenbowle, karamellisierten Tomaten, würzigen Nüssen und Thymian-Gougères.
Die Tomaten wollte ich wie bei Arthurs Tochter Kocht beschrieben machen.
Als Ex-Chemikerin verwunderte mich allerdings, dass der in wässriger Lösung befindliche Zucker in irgendeiner Form karamellisieren sollte. Nun wollte ich aber das ursprüngliche Rezept aus dem massigen Buch ‚Tomate‘ aus dem Rolf Heyne-Verlag nicht komplett in Frage stellen, kollidierte aber wie zu erwarten mit den physikalischen Gesetzen…
Zuerst wurde der Zucker in jeder Menge Wasser aufgelöst, dann ewig auf kleiner Hitze eingekocht und sollte dabei hellbraun karamellisieren. Aber außer sich auf Grund des verdampfenden Wassers zu einem klaren Sirup aufzukonzentrieren und anschließend fröhlich wieder in Reinform auszuflocken, passierte nix Nennenswertes.
Ich habe dann den Zucker bei größerer Hitze geschmolzen. Dabei karamellisiert er, wie es sich gehört. Dann habe ich einen winzigen Schluck Wasser an’s Karamell gegeben und die Partytomaten darin geschwenkt. Anschließend wurden die Minitomaten mit frisch gemahlenem schwarzen Pfeffer bestreut. Interessant!
Unverdünnt karamellisiert haben die Tomaten sogar noch raffinierter geschmeckt, aber wegen der Menge Tomaten musste ich das Karamell etwas strecken. Also alles in allem für mich persönlich nicht ausgereift genug, um an dieser Stelle ein Rezept zu posten…
Dafür waren aber die kürzlich von Petra vorgebackenen Thymian-Gougères grandios. Schön einfach herzustellen, köstlich und bestens zum Snacken während der Silvesternacht geeignet…
Laut Petras Erläuterung handelt es sich bei diesem herzhaften Gebäck um Krapfen, die mit so genanntem Brandteig hergestellt werden. Klingt gefährlicher, als es ist… 😉
Bäckt man die Krapfen im Voraus, so wie ich am Silvesterabend, verlieren sie mit der Zeit etwas an Volumen und Formschönheit.
Thymian-Gougères
herzhafte Happen aus Brandteig mit Parmesan, Gruyere und Thymian
Quelle: Blog Chili & Ciabatta
Original: Bon Appétit vom Oktober 2011
Zutaten: (für 2 Bleche; insgesamt etwa 50 Brandteigkrapfen):
Teig:
60g Butter
240 ml Wasser
135g Mehl
1/2 TL Salz
1/4 TL Piment d’Espelette (ich: 1/4 TL Räucherpaprika + 1 sehr fein geschnittene scharfe Chilischote)
4 Eier (ich: M)
100g Parmesan
60g Gruyère oder Bergkäse
2 TL Thymian (ich: getrocknet)
Finish
1 Ei
1/2 EL Wasser
4 EL grob geriebener Parmesan
Zubereitung:
1 Ei und Wasser zum Bestreichen der Krapfen verschlagen und beiseite stellen.
Den Backofen auf 200°C vorheizen. 2 Backbleche mit Backpapier belegen.
In einer Schüssel Mehl, Salz, Piment d’Espelette (bzw. die sehr klein geschnittene Chili ohne Kerne plus Räucherpaprika) vermischen.
In einem mittelgroßen Topf das Wasser mit der Butter zum Kochen bringen.
Dann auf einen Schlag die Mehlmischung einkippen und kräftig rühren, bis der Teig vom Topf losgelöst, als Kloß am Rührlöffel hängt und ein Belag am Topfboden zurückbleibt.
Den Teig in eine Schüssel geben, sofort ein Ei unterrühren. Wenn man das von Hand macht, empfielt es sich, den Teig mehrmals mit dem Rührlöffel anzustuken, damit die Oberfläche vergrößert wird, und eine Bindung zwischen Ei und Teig entstehen kann. Ansonsten rührt man sich ’nen Wolf…
Etwas abkühlen lassen, dann nacheinander die restlichen Eier (selbes Verfahren) plus Thymian und Käse einrühren. Der Teig soll schwer reißend vom Löffel fallen.
Die noch leicht warme Masse in einen Dressiersack mit glatter 12 mm Tülle füllen. Ich habe einen Gefrierbeutel verwendet und eine der unteren Ecken aufgeschnitten. Etwa 2 Euro-große Klekse auf das Backpapier drücken.
Die Kleckse mit Ei bestreichen und mit geriebenem Käse bestreuen.
Im vorgeheizten Ofen auf mittlerer Schiene ca. 20 Minuten goldgelb backen (nacheinander), leicht abkühlen lassen und servieren.
Noch ein Hinweis von Petra:
„Man kann die fertigen Gougéres auch abkühlen lassen und bis zu einem Monat einfrieren, dann bei 160°C 10-15 Minuten aufbacken. Oder die ungebackenen Gougères einfrieren, diese unaufgetaut bei 220°C für 20-25 Minuten in den Ofen schieben.“
Für diese Krapfen warte ich nicht erst das nächste Neujahr ab…
So ein Sensibelchen scheint der Teigkloß nicht zu sein. 😉
Küchenmaschine geht ebenfalls gut. Sie wurde im ursprünglichen Rezept auch alternativ vorgeschlagen.
Gute Gelingen beim Nachbacken und vor allem guten Appetit!