© Wildkraut & Wanderschuh
Passend zum ShowBiss #5 (Spargelfrau in Schwetzingen) heute ein Spargelgericht.
In diesem Jahr hatte ich für das erste Spargelmahl grünen Spargel gewählt. Nach dem langen Winter hatte ich totalen Heaper auf Grün…
Wenn auch nicht mein Liebling, ist der grüne Spargel nicht von schlechten Eltern. Vor allem ist er ruck zuck fertig.
Dazu wollte ich das frisch in meiner Umwelt gesammelte Grünzeug (Knoblauchsrauke und Vogelmiere) verwenden. Knoblauchsrauke kannte ich bisher überhaupt nicht, wurde aber im Zusammenhang mit der Brennnesselkartoffelsuppe durch Facebook-Mitleser darauf gestoßen.
Knoblauchsrauke ist ein verbreitetes aufrecht stehendes Kraut mit hellgrünen gezahnten Blättern und zarten weißen Blüten. Ihre Blätter schmecken knoblauchig, sollten aber nicht mit erhitzt werden, da der Geschmack schnell verloren geht. Saison ist Mai. Die Knoblauchsrauke ist ein Einwanderer und verfügt über ein Enzym, welches umstehenden Bäumen das Wachstum erschwert (siehe Helmholtz Zentrum für Umweltforschung). Nicht gerade sympathisch, ergo aufessen! 😉
Knoblauchsrauke und Vogelmiere habe ich gemeinsam püriert. War beim Abschmecken ein Mü bitter und erforderte Gegenmaßnahmen.
Beim Durchsuchen meines Spargelrezeptarsenals stieß ich auf eine Variante, wo der grüne Spargel nach dem Anbraten mit Zucker bestreut und karamellisiert wird. Gefiel mir vom Ansatz schon ganz gut als geplantes Gegenstück zum Bittergrünzeugs.
Es geht aber noch viel besser! Ich habe statt Zucker Löwenzahnsirup und eine halbe Vanilleschote zum Spargel gegeben. Boah! Die Idee für das Bad in Löwenzahnsirup stammte, wie das Siruprezept auch, aus dem wundervollen Buch ‚So schmecken Wildpflanzen‘ (siehe Buchbesprechung: So schmecken Wildpflanzen). Dort allerdings im Zusammenhang mit Tomaten statt Spargel.
Rezept
grüner Spargel mit Wildkräutern
Als Ergänzung zu frischen herben Wildkräutern (Knoblauchsrauke und Vogelmiere) wird grüner Spargel angebraten und mit Löwenzahnsirup karamellisiert. Dazu Salzkartoffeln…
Rezept: Peggy Schatz (angeregt durch Meinrad Neunkirchner in ‚So schmecken Wildpflanzen‘)
Zubereitungszeit: 30 min
Zutaten (für 2 Personen):
500g grüner Spargel
500g Kartoffeln
2 EL Löwenzahnsirup
1 Abendbrotteller voller Knoblauchsraukenblätter
1 Abendbrotteller voller Vogelmiere
½ Vanilleschote
Olivenöl
Butter
Salz
schwarzer Pfeffer (frisch gemahlen)
Zubereitung:
Die Kartoffeln schälen und in Salzwasser weich kochen.
Die Knobaluchsraukenblätter und Vogelmiere grob zerschneiden. Anschließend die Kräuter mit Olivenöl im Mixer pürieren und salzen.
Vom Spargel die unteren Enden abschneiden und die Spargelstangen im unteren Drittel schälen.
Butter und Olivenöl (darf etwas mehr sein) in einer Pfanne erhitzen. Die Spargelstangen hinein geben, salzen, pfeffern und anbraten.
Wenn der Spargel erste braune Stellen zeigt, den Löwenzahnsirup darüber träufeln und die halbe Vanilleschote mit in die Pfanne geben. Den Spargel weiter schmurgeln, bis er durchgegart ist und Farbe bekommen hat.
Den Wildkräutermix auf den Teller geben. Darauf den Spargel anrichten. Dazu schmecken Salzkartoffeln, besonders, wenn das Bratfett auf den Kartoffeln verteilt wird…
Auf jeden Fall wieder!
Und weils schön schnell geht, darf der grüne grüne Spargel bei Cucina Rapida mitmachen.
Liebe Peggy,
das nenne ich doch eine Improvisation, mit Löwenzahnsirup und Vanille die Bitterkeit von Knoblauchrauke und Vogelmiere aufzufangen. Toller Tipp! Was meinst du, kommt das Bittere eher von der Miere? Glaube ich fast. Danke noch einmal für Deinen Besuch in meinem Blog.
Ganz liebe Grüße von Barbara 🙂