Urlaub auf dem Teller: Bangladesh

Blog-Event – Urlaub auf dem Teller (Einsendeschluss 11.09.2013) Susanne kann dieses Jahr nicht in den Urlaub fahren. Was bei ihr Ausnahmezustand ist, ist bei uns Routine.
Ein Grund mehr, sich Urlaub auf den Teller bzw. in Erinnerung zu rufen. Susanne hat zu diesem Zweck einen kleinen Blogevent in’s Leben gerufen und ich habe mal meine bunten Reiseerinnerungen nach kulinarisch-Wertvollem durchforstet…

Meine bizarrsten kulinarischen Erinnerungen stammen aus Bangladesh. Dort war ich vor ziemlich genau 20 Jahren für knapp 3 Monate. Bangladesh hat mich mitten in’s Herz getroffen. Die extreme Armut, die Freundlichkeit und Unvoreingenommenheit der Menschen, die Gastfreundschaft. Deshalb heute hier für Susanne ein kulinarischer Urlaub in Bangladesh. Auch wenn mittlerweile 2 Jahrzehnte in’s Land gegangen sind, dürfte sich an einigen der folgenden Bilder wenig geändert haben.

Lebensmittel waren und sind in Bangladesh Handarbeit:

Bauer in Bangladesh
Feldarbeit
© Wildkraut & Wanderschuh
Zuckerrohr wird mit 2 Büffelstärken verarbeitet.
© Wildkraut & Wanderschuh
Wenn ich mich recht entsinne war das Reis. Dieser wird in der Sonne getrocknet.
© Wildkraut & Wanderschuh
Linsen auslesen
© Wildkraut & Wanderschuh

Einkauf auf dem Markt ist in Bangladesh Männersache. Wollte man Hühnerfleisch, wurde einem der Anwesenden Zweibeiner der Hals umgedreht. Weniger Frisch dagegen das Fleisch von anderem Getier. Dieses hing ungekühlt in der Sonne.

Fleisch auf em Markt in Bangladesh
© Wildkraut & Wanderschuh

Kochen ist in Bangladesh meist Sache der Frauen, während man in Restaurants ausschließlich von Männern bewirtet wurde. Das Essen in Bangladesh war köstlich und nicht zu scharf. In den meisten Beilagen, die immer zu Reis gereicht wurden, kamen Unmengen Öl, sowie Ingwer und Zimt zum Einsatz. Gekocht wird traditionell in Bodennähe:

Diese fröhliche Frau hat für uns Mittags gekocht. Mjam!
© Wildkraut & Wanderschuh
Primitiver aber völlig ausreichender Herd im Dorf unseres Übersetzers
© Wildkraut & Wanderschuh

Am Beeindruckendsten war die Gastfreundschaft in diesem sehr armen Land. Einmal, als wir nach 3-stündiger Busfahrt (wider Erwarten nicht überfüllt und angenehm klimatisiert) mit einheimischer Musikbeschallung und anschließendem Fußmarsch unter sengender Sonne im mitten in den Teefeldern gelegenen Dorf unseres Übersetzers ankamen, schlachtete dessen Familie eines ihrer 2 Hühner und bereitete ein wunderbares Essen für uns. Das schlechte Gewissen aß mit…

Liebe Susanne, ich hoffe ich konnte Dir mit meinen betagten kulinarischen Urlaubserinnerungen Freude und Lust auf den nächsten Urlaub machen. Denn dieser kommt bestimmt!
Auch für uns…

veröffentlicht am: 04.09.2013

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Senf dazu geben

3 Kommentar(e)

  • Das mit dem schlechten Gewissen, obwohl es nichts ändert, kann ich gut verstehen. Das überfällt mich gerade beim Lesen deines Artikels, wenn ich an meinen Vorratsschrank denke… was sind wir doch privilegiert. Danke für die virtuelle Reise!

  • Das war ja ein schöner Reisereport. Ja, je ärmer die Leute sind, desto gastfreundlicher und großzügiger sind sie. Das habe ich auch schon bei uns beobachtet. Das mit der Bodennähe habe ich schon fast vergessen. Dabei habe ich in Indien auch immer so gekocht, da es auf dem Land keine Möbel gibt. Und ja im Osten Indiens ist auch alles noch wie vor 30 jahren. Da hat sich nicht viel geändert. Im Westen aber sehr viel.

    Liebe Grüße
    Anna

  • Wie jedes Jahr um diese Zeit hagelt es Lebkuchen auf allen Kanälen. Obwohl ich Lebkuchen gar nicht mag, kam ich dieses Jahr nicht an ihm vorbei. Er schmuggelte sich als Inspiration in meine Sinneszellen und lauerte dort auf seine Gelegenheit. Die lag grün

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