Eröffnungsgala des 27. Schleswig-Holstein Gourmetfestivals

Sind die Batterien niedrig, kann eine Einladung zum Essen Abhilfe schaffen. Besonders, wenn diese vom Ostseestrand kommt…

Foto: Marcus Brodt

So passiert am Sonntag, als ich kurzfristig zur Auftaktveranstaltung des 27. Schleswig-Holstein Gourmetfestivals eingeladen war. Netterweise wurde auch beim Arrangement einer Mitfahrgelegenheit geholfen, so dass ich die stilvolle Eröffnungsgala im Strandhotel Glücksburg leibhaftig und mit großem Appetit genießen konnte.

Foto: Marcus Brodt

Schneeweiß, im skandinavischen Stil empfing das Strandhotel seine Gäste, die zum Auftakt des ältesten und wohl auch renommiertesten Gourmetfestivals Deutschlands an den Ostseestrand gereist waren.
Zur Begrüßung gab es Champagne Lanson Extra Age Brut, während die Presseschar Gelegenheit bekam, die Stars des Abends in Augenschein zu nehmen.

Foto: Marcus Brodt

Bei der diesjährigen Ausgabe des Schleswig-Holstein Gourmetfestivals verwöhnen im Zeitraum vom 15. September 2013 bis zum 15. März 2014 19 Gastköche, darunter 2 weibliche und drei dänische, anspruchsvolle Gaumen in den 15 Mitgliedshäusern der Kooperation Gastliches Wikingland e.V.. Insgesamt vereinen die Gastköche in diesem Jahr 20 Michelin-Sterne, 248,5 Punkte im Gault Millau, 100 Gusto Pfannen und 52 Feinschmecker-Punkte.
Seit über 20 Jahren Weltspitze und regelmäßiger Gastkoch am SHGF-Herd ist Harald Wohlfahrt. Ebenfalls eingespielte Gastköche des Schleswig-Holstein Gourmetfestivals sind Henri Bach, Wolfgang Becker, Boris Benecke, Denis Feix, Thomas Kammeier, Michael Kempf, Thomas Martin, Anna Matscher, Nelson Müller, Michael Röhm und Peter Scharff, deren Ensemble durch die Festival-Newcomer Sarah Henke, Dirk Hoberg, Stefan Rottner und Christoph Rüffer bereichert wird.

Bei der Auftaktgala im Strandhotel Glücksburg waren der Herr des gastgebenden Herdes André Schneider, sowie Gastköchinnen Anna Matscher, südtiroler Autodidaktin mit 1 Michelin-Stern und Sarah Henke, Aufsteigerin des Jahres 2013 vom A-ROSA Resort Sylt, sowie ihre männlichen Gastkoch-Kollegen Thomas Martin, bester Maître de Cuisine Hamburgs und Tommy Friis, 2010 als Dänemarks bester Koch ausgezeichnet, am Start.

Schleswig-Holstein Gourmetfestival 2013
v.li.: K.-P. Willhöft, Anna Matscher, Sarah Henke, Thomas Martin, Tommy Friis, André Schneider
Foto: Marcus Brodt

Gallionsfigur des Schleswig-Holstein Gourmetfestivals ist der Präsident der Kooperation Gastliches Wikingland e.V. Klaus-Peter Willhöft, der Gäste und Presse herzlich begrüßte.
Orgnisatorische Strippenzieherin ist Susanne Plaß, die das Festival seit Jahren erfolgreich betreut. Fallstricke gab es keine.
Der Eröffnungsabend des langjährigsten Gourmetfestivals Deutschlands verlief glatt, mit einem gut orchestrierten Serviceteam, das zu beobachten Freude machte. Auch in der Küche wurde reibungslos im Team gearbeitet, wie mir berichtet wurde. Jeder Koch half den Kollegen und während der Vorbereitungen gab es statt Hektik und Gebrüll norddeutsch entspannt Kaffee.

Fotos: Marcus Brodt

Dies tat dem lukullischen Output keinen Abbruch. Jeder Gang war Augenweide und Gaumenschmaus.
Die Palette auf den Tellern reichte von pastelliger Pasta von Anna Matscher über raffiniert zubereiteten Räucheraal vom Küchenchef des Strandhotels, über zu Spekulationen verleitender, in grünem Salat kunstvoll verpackter Meeresforelle vom dänischen Gastkoch, aromatischen Hummer-Variationen mit Aromen-Feuerwerk von Sarah Henke bis hin zu Rehrücken mit einer Soße zum Niederknien von Thomas Martin.

Das Menü im Detail:

Kappelner Räucheraal mit geräuchertem Erbsenpürree
André Schneider
Restaurant „Felix“ / Glücksburg
Wein: 2012er Gelber Muskateller (Weingut Gross / Südsteiermark)

Hummer ³ mit Karotte und Kokos
Sarah Henke
Restaurant „Spices“ im A-ROSA / Sylt
Wein: 2012er Gelber Muskateller „Steirische Klassik“ (Weingut Gross / Südsteiermark)

Tortelloni mit Büffeltopfen gefüllt auf Kräuter-Ciabatta und eingelegten Tomaten
Anna Matscher
Restaurant „Zum Löwen“ Tinsens / Südtirol
Wein: 2010er Friulano Collio-D.O.C. (Mario Schopetto / Friaul)

Handgeangelte Meerforelle mit Kopfsalat, Kräutern und hausgemachtem Joghurt mit Fischrogen
Tommy Friis
Hotel & Restaurant „Fru Larsen“ / Dänemark
Wein: 2011er Pouilly Fuissé-A.O.C. (Joseph Drouhin / Burgund)

Rehrücken mit Selims-Pfefferjus, Kohlrabi, Bienenharz
Thomas Martin
„Jacobs Restaurant“ / Hamburg
Wein: 2011er Ripasso-D.O.C. (Valpolicella Classico Superiore-Tomassi / Venetien)

Fotos: Marcus Brodt

An die beeindruckenden herzhaften Gänge, die im festlichen Elisabethsaal des Strandhotels Glücksburg kredenzt wurden, schloss sich die so genannte Dessert-Party an. Bei Kaffe oder Grappa liesen sich die Füße vertreten, Kontakte pflegen bzw. knüpfen und die eigens von den beteiligten Köchen kreierten Desserts verkosten, als da waren:

Weißes Kaffeeeis von Arabica-Bohnen, Schaum von Valrhona Otucan-Schokolade und Kaffee (Anna Matscher)
Tea Time in Texturen – Teegelee * Teecreme * Mojo-Espuma (Sarah Henke)
Ganache von Manjari-Schokolade mit Cassis-Sorbet (Thomas Martin)
Crème Fraîche, Sommerbeeren, Haferflocken, Sauerampfer und kandierte weiße Schokolade (Tommy Friis)
Crème Brûlée mit Basilikum Sorbet (André Schneider)

Während ein Teil der Gäste via Shuttle-Service gen Kiel oder Hamburg rollte, ließ ich den Abend mit einem weiteren Tropfen des Gelben Muskatellers ausklingen und verbrachte die Nacht in meinem gemütlichen Zimmer im skandinavischen Stil.
Von der Terasse grüßte die Ostsee und Sonnenschein. Nach ausgiebigem Frühstück vom sensationellen Frühstücksbuffet und persönlicher Verabschiedung durch die Dame des Hauses ging es dank meines freundlichen Gastgebers auf 4 Rädern flüssig heim nach Berlin.

Ich bedanke mich für den sehr schönen Abend und die charmante Reisebegleitung!

Weitere Termine des Schleswig-Holstein Gourmetfestivals finden sich im Gourmetkalender unter Schleswig-Holstein Gourmetfestival.

veröffentlicht am: 19.09.2013

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2 Kommentar(e)

  • Mann, wo Du so essen gehst!
    Ich käme vor Ehrfurcht gar nicht über die Schwelle des Hotels
    und wie merkst Du Dir diese ganzen Details, wie die Namen der Teilnehmenden Kochkünstler und deren Kreationen, oder die Bezeichnungen der Weine- mir schwirrt schon beim Lesen der Kopf…

  • Asiatische Küche trifft Riesling und Co. stand auf der Einladung. Beinahe hätte ich sie ausgeschlagen. Höhen- und Hüttenluft sind für mich nämlich mehr Lebenselexier als der beste Wein jemals sein kann. Da aber wegen des immer noch laweden Fußes die mir s

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