Steckrübe schmeckt. Das wollen wir hier schon mal festhalten. Zum Beispiel zusammen mit Kartoffeln als Gratin ganz hervorragend. Da war nur das Foto vermurkst. 😉
Also nix mit Arme-Leute-Gemüse und so. Wer Steckrübe weglässt, verpasst ein vielseitiges, schmackhaftes Wintergemüse. Wie vielseitig, wollte ich herausfinden und kochte aus der schon im Murks #1 erwähnten Steckrübe eine Art Risotto. Risotto nur der Machart nach, denn ich habe keinen Risotto-Reis verwendet, wie bei Risotto üblich, sondern Graupen zugrunde gelegt.
Die Idee stammt nicht von mir. Man findet mittlerweile im Internet Graupenrisotto, Couscousrisotto, Bulgurrisotto, Buchweizenrisotto, ja sogar Kartoffelrisotto, die allesamt eigentlich nicht so heißen dürften. Tun sie aber, aber nix zur Sache. War jedenfalls definitiv nicht der Grund warum, mein explizites Graupenrisotto Murks wurde. Hier hatte ich schlichtweg Garzeiten falsch eingeschätzt, zu viel Wein angegossen und überhaupt völlig verkackt … Dass das Mittagessen zumindest zum Teil in der Tonne landete ist untrügliches Indiz, dass das Gericht nahezu ungenießbar war. 😐
Es gibt kein Foto und auch die Mitschriften wurden umgehend vernichtet. Trotzdem möchte ich euch diesen Megamurks zum Besser machen an’s Herz legen. Sollten wir zu der Feststellung gelangen, dass Graupenrisotto mit Steckrübe prinzipiell keine gute Idee ist, dann ist das auch ein akzeptables Ergebnis.
Hier nun die aus der Erinnerung gefischten Eckdaten:
Wer:
Perlgraupen, Steckrübe, Gurke (optional)
Was:
– der Machart nach ein Risotto aus Perlgraupen (mit Wein und Brühe) und fein gehackter Steckrübe
– Parmesan kann, muss aber nicht
– Gurke kann auch dran, wenn man mag
Wie ich es versucht hatte:
Ich hatte die Steckrübe (ca. 300 g) geschält, gewürfelt und sehr fein gehackt.
Etwa 1/2 cm Kurkumawurzel hatte ich gehackt und in den Wein zum Durchziehen gegeben. Ich habe den frischen Kurkuma bewusst nicht direkt ans Risotto gegeben, da ich Sorge hatte, der Geschmack wäre zu dominant.
Die Graupen (ca. 200 g) hatte ich mit Zwiebelwürfeln (1 Zw.) in Olivenöl angebraten. Dann immer abwechselnd Wein und Brühe (jeweils 500 ml) angegossen und das Ganze gesalzen. Als ich noch relativ wenig Wein angegossen hatte, schmeckte das Risotto noch richtig gut.
Die Steckrüben hatte ich nach 10 Minuten Garzeit zugegeben und zum Schluss die gehackte grüne Gurke (Stück v. etwa 10 cm Länge). Insgesamt garte das Risotto 30 Minuten.
Ergebnis (technisch):
Technisch hat das Graupenrisotto nur zum Teil funktioniert. Mit 1 l Flüssigkeit und 30 Minuten Garzeit waren die Graupen genau richtig in der Konsistenz und alles schön schlotzig. Allerdings waren die Steckrüben-Schnipsel überhaupt nicht weich geworden.
Ergebnis (geschmacklich):
Anfangs schien alles auf einem guten Weg. Mit nur wenig Wein schmeckte das Graupenrisotto noch richtig gut, kippte dann aber zu ungenießbar. Deutlich sauer und auch etwas bitter. Wir haben es mit langen Zähnen gegessen, aber nur um was Warmes zwischen die Zähne zu bekommen und nicht die ganze Fuhre komplett wegwerfen zu müssen.
Fehleranalyse (Vermutungen):
Da das Risotto während des Kochprozess anfangs noch schmeckte, gehe ich davon aus, dass es definitiv deutlich weniger Wein hätte sein müssen. Deshalb auch der saure Geschmack. Auch der Kurkuma hat ggf. eher geschadet als geholfen.
Da die kleinen Steckrübenschnipsel auch nach 20 Minuten mitgaren knochenhart blieben, müssten sie entweder gleich zu Beginn mit in den Topf oder ggf. sogar in Salzwasser vorgegart werden. Sieht so aus, dass der Wein das gar werden d. Steckrübe verzögert bzw. unterbunden hat.
Wenn diese Faktoren stimmen, könnte dem Risotto ggf. noch etwas Parmesan gut tun. Hätte aber meinem Murks auch nix mehr genutzt.
Falls ihr nicht zu abgeschreckt seid und dem Duo Graupen und Steckrübe (bzw. Trio mit grüner Gurke) eine zweite Chance geben wollt, freue ich mich auf eure Bessermacher-Rezepte bis 31.03.2015 (siehe Challenge).
Viel Erfolg beim Besser machen! Daumen sind gedrückt.
Ist denn die Steckrübe so viel komplizierter als z. B. der Kohlrabi?
Und muß das Ergebnis unbedingt Risotto heißen, oder darf es auch ein Eintopfgericht werden?
Graupen mit Kohlrabi, da hätte ich nämlich ein Rezept drauf, was kein Murks wäre und wenn man da anstelle des K. die S. reinschnippelt, müßte das doch ein leckerli werden, hm? Was denkst Du – Chefköchin?
Oder hab ich das Thema jetzt voll verpaßt?