© courtesy Nanoosh
Gleich um die Ecke vom Gen-
darmenmarkt feierte letzten Dienstag Restaurant Nanoosh Eröffnung.
Schmunzeln musste ich, als ich auf der Einladungskarte las, dass es sich um eine junge Restaurantkette mit Ursprung in New York handelt, welche schnelle, mediterrane Küche nach Berlin bringen möchte. Vom Mittelmeer über New York nach Berlin ist ja doch ein gewisser Umweg…
Tat den Häppchen, die aus der Küche getragen wurden aber keinen Abbruch. Man konnte vor allem von den Wraps und Salaten nicht wirklich genug bekommen. Was zum Teil auch an der zu Anfang völlig überfüllten Location lag…
Zwischen Bar und Wandbild eingeklemmt, ohne Möglichkeit, die dicken Jacken irgendwo abzulegen war ich anfangs skeptisch, ob sich die lange Reise in’s Stadtzentrum gelohnt hat. Aber dann…
Unsere missliche Positionierung stellte sich alsbald als strategisch äußerst günstig heraus, da alle Häppchen-Tabletts an uns vorbei mussten und wir problemlos von allen Köstlichkeiten eine Kostprobe erhaschen konnten. Diese waren:
Tomaten- und Kürbis-Süppchen, mit würzigem Rinderhack gefüllte Brötchen, diverse Tahini-Wraps, Quinoa-Salat mit getrockneten Preiselbeeren, Rosinen u. Paprika, sowie Tabouleh mit Granatapfelkernen.
Bald lichtete sich auch die Besucherschar und wir fanden ein Plätzchen zum Sitzen. Nun war Gelegenheit, den Blick schweifen zu lassen, Details wahrzunehmen, Notizen zu machen und weitere Häppchen zu genießen. Mjam.
Das Nanoosh hat eine schlichte, moderne Inneneinrichtung. Die Farben bordeauxrot, weiß und taubengrau dominieren. Sparsam, aber effektvoll eingesetzt, taucht das olivgrüne ‚o‘ aus dem Namen hier und da wieder auf.
Akzente setzen die Holzverkleidungen mit beleuchteten Aussparungen an Wänden und Tresen.
Der linke Restaurantteil beherbergt die Bar und den mehrere Meter langen Bistrotisch mit Ausblick für ganz Eilige, während im restlichen Restaurant in bequemen weißen Schalensesseln an Tischen gegessen wird.
Clever fand ich die verspiegelte Rückwand im etwas abgeschnittenen Restaurantbereich rechts außen. Hier sitzt man an kleinen Zweiertischen und ist dank Spiegelung auch mit dem Rücken zum Restaurant mitten im Geschehen. Selbst das Treiben auf der Mohrenstraße lässt sich beobachten. Derlei Aus- und Einblicke werden duch die über die gesamte Breite und Höhe des nanooshs reichende Glasfront ermöglicht.
„Nanoosh verwendet biologisch angebaute und natürliche Zutaten und möchte in seinem Konzept die Werte der Mittelmeerkost mit den Anforderungen des modernen Lifestyles verbinden. Die Speisekarte beinhaltet viele hummusbasierte Gerichte, sowie Wraps, frische Salate, Suppen und andere mediterrane Köstlichkeiten.
Mit mittlerweile drei Restaurants in New York und einem weiteren in New Jersey hat sich Nanoosh zu einem der führenden Restaurantkonzepte im Bereich des gesunden Fast Casual Eatings an der amerikanischen Ostküste entwickelt.“
(Quelle: Pressemeldung)
Inwieweit das Konzept im Restaurant-gesättigten Berlin, welches ähnliche Fastfood-Ansätze nicht vermissen lässt, aufgeht, wird sich zeigen. Mit seinen leichten, erschwinglichen und wohlschmeckenden Gerichten orientalischer Färbung in Top-Lage bietet sich das Nanoosh auf jeden Fall für Business-Lunches und dergleichen an.
Zum Anlass der Eröffnung wurden nebst anderen Köstlichkeiten Wrap-Probehäppchen mit in Plastikblasen befindlichen Dressings gereicht, zu den Grissini gab es mit Hummus gefüllte Minituben und die Suppenvariationen kamen in Reagenzgläsern. Witzig und im Stehen auch gar nicht anders zu verabreichen. Allerdings sammelte sich im Nu allein für uns Beide ein Berg Verpackungsmüll an, der hoffentlich im normalen Betrieb nicht anfällt. Wäre sonst zum ökologischen Ansatz des Restaurants kontraproduktiv.
Summa summarum, wir hatten einen netten, wohlschmeckenden Abend mit feinen herzhaften Häppchen, Mamul, einem tollen libanesischem Gebäck, hausgemachten Bio-Teegetränken und dem Cocktailpärchen Nanu und Noosh.
Danke für die Einladung und viel Erfolg!
Nanoosh
Küche: mediterran
Preise: 4,80 – 9,90 €
Öffnungszeiten:
Mo-Sa 10:00 Uhr – 23:00 Uhr
So: 11:00 Uhr – 22:00 Uhr
Ich habe auch eine solche Einladung bekommen, nur leider keine Zeit gehabt. Nun werde ich wohl noch ein Probeessen wahrnehmen und bin jetzt schon gespannt. Erst recht, nach Deiner doch positiven Kritik.