© Wildkraut & Wanderschuh
Im Frühjahr gab es die 1. Berlin Food Info Exploration Tour und weitere sollen folgen.
Um nicht alleine durch kulinarisches Neuland streifen zu müssen, lud ich – vorerst nur befreundete – Gleichgesinnte zur gemeinsamen Erkundungs- und Shoppingtour.
Ziel war das ferne Lichtenberg, ein Berliner Stadtteil, der auf Hipster-Landkarten nicht zu finden ist.
Mir ist Lichtenberg gar nicht mal fremd. In grauen Vorzeiten habe ich sogar 2,5 Jahre in Berlin-Lichtenberg gewohnt. Der Bezirk war in den vergangenen Jahren als rechts-lastig verpönt. Nichtsdstotrotz haben sich 2 russische Supermärkte angesiedelt.
Ich erklärte den Intermarket Jubilenyi in der Möllendorfstraße zum Objekt der Neugierde und in Begeleitung von Caroline, Meike und Ariane suchten wir diesen am 14. Mai heim.
Ich hatte vor längerer Zeit den russischen Supermarkt Rossia in Charlottenburg besucht. Das war schon bizarr. Aber der Intermarket Jubilenyi versetzte uns mit russischer Folklore, tonnenweise buntem Konfekt, hunderten Variationen eingelegten Fischs und Gemüses geradewegs in die Welt von Wasja, Wanja und Babuschka.
Wir durchstreiften die Gänge des Supermarkts und bewunderten Riesenzwiebeln, gezwirbelten Räucherkäse, Moosbeeren, Honig mit Wabeneinlage, eingelegte Mini-Patissonkürbisse, eingekochten Bärlauch, Sardinen in kunstvollst verzierten Blechbehausungen, Pelmeni in XXL (Familienpackung) und den größten Wodka-Vorrat, den ich je zuvor gesehen hatte.
Als Design-Freak war Meike komplett aus dem Häuschen. Sie fotografierte jede 2. Verpackung. Zum Glück ließ man uns in aller Seelenruhe knipsen, anfassen, wieder hinlegen und freudig-erregt plappern. Ich hatte die Mini-Exkursion zuvor beim Chef angemeldet und sein Okay eingeholt.
Chef ist Rinat Koltmann, ehemaliger Spieler der Basketball-Nationalmannschaft von Kasachstan. Nach dem „Stolitschniy“ ist Intermarket Jubilenyi bereits der 2. von Rinat Koltmann aufgezogene russische Supermarkt in Berlin.
Nicht bewundernswert sondern ein trauriger Anblick war das Becken mit den Lebend-Fischen. Riesige Karpfen und diverse Störe auf kleinstem Raum übereinander gestapelt. Dass das Quälerei ist bezeugte der in Schräglage (also kurz vor’m Exitus) umher treibende Fisch. Nicht, dass wir Nicht-Russen pfleglicher mit den uns anvertrauten Tieren umgingen. Nur verstecken wir das Tierleid besser. 😐
Fisch war für mich in diesem Supermarkt tabu. Was ich aber aus Neugier gekauft hatte war:
eingelegte Minikürbisse
Sanddornbeeren (TK)
Preiselbeeren (TK)
Lachspaste als Brotaufstrich
Rotaugen in der Dose
Dorschleber in der Dose
Räucherkäse
Mjam. Der Ausflug zum Intermarket Jubilenyi hat sich gelohnt. Eine neue Berlin Food Exploration Tour ist in Planung…
Intermarket Jubilenyi
Möllendorfstraße 47-48
10367 Berlin
Ohja, alles wunderbar, aber wie Du schon sagtest, die armen Fische!!!
Habt ihr den Chef darauf ansprechen können?
Vielleicht hat er ja zuviel um die Ohren, daß er das Leid des Lebendfutters nicht richtig mitbekommt?
Wollen wir es mal hoffen…