© Wildkraut & Wanderschuh
Über dieses schnuckelige Berliner Cafe bin ich im Netz gestolpert.
‚Berliner Fresse‚ war dort, fand es knuffig, hat darüber geschrieben und paar Fotos mitgeliefert.
Da war es um mich geschehen. Als mein Herr Schatz und Mittagskocher neulich in die Gegend musste, war klar, ich geh‘ mit und wir zusammen in’s Louise Chérie Café.
Ein französisches Cafe mit französischen Spezialitäten, französischem Mobilar, französischem Geschirr, französischen Geschwisterpaar mit französischem Akzent und französischem Charme.
Charme ist eine Untertreibung! Carole, die knuddelige Betreiberin des Cafes und Hälfte des Geschwister-Duos, ist der Typ Mensch, den man sofort in seinen Freundeskreis adoptieren möchte.
Das Louise Chérie Café ist von außen das typische Friedrichshainer Lokal und innen Mädchen-Cafe. Im vorderen Teil faszinieren die teils weißen, teils unverputzten Ziegelwände des Gastraums im Kontrast zu den mit Zeitungsschnipseln durchsetzten, mit grobem Pinselschwung in dunklen Grautönen gestrichenen Wänden der Verkaufsecke.
Das massive und zugleich filigrane historische Küchen-Bord setzt edle Akzente und der gewaltige schwarze Kronleuchter rundet das imposante Innendesign ab. Wow!
© Wildkraut & Wanderschuh
Der kleine hintere Raum ist verspielt in knalligem Gelb mit blumiger Pergola uns Steppengras als Wandborte. Fenster gibt es allerdings keine Weiteren.
Carole Gautron und ihr Bruder leben, nach 15 Jahren Paris, seit 5 Jahren in Berlin Friedrichshain. Seit 2 Jahren suchten sie im Kiez passende Räumlichkeiten und im Juni 2012 öffnete das Louise Chérie Café.
Für authentische Ausstattung sind die beiden mehrmals tausende Kilometer gependelt, um antikes Mobilar aus Frankreich nach Berlin Friedrichshain zu chauffieren. Auch das bunt zusammen gewürfelte Geschirr hat Patina und stammt vermutlich aus dem Fundus der Familie, die in 4. Generation mit Antiquitäten handelt.
Die Glasvitrine ist mit diversen französischen Kuchen von Carole bestückt, die schon seit jeher eine Leidenschaft für’s Kuchen backen hatte. Verstärkung bekommt sie einmal wöchentlich von einer französischen Pâtissière (dt.: Konditorin), die eine hochkarätige Ausbildung in Frankreich genossen hat und nebst Louise Chérie Café weitere Gastronomien und Hotels mit ihrer süßen Handwerkskunst bereichert.
Ich habe ihre Kreation Tropezienne probiert und die war sehr fein!
© Wildkraut & Wanderschuh
Außer süßem Gebäck bekommt man im Louise Chérie Café auch herzhafte Bissen. Dazu zählen selbst gemachte Quiches und (im Winter) Suppen. Spezialität des Hauses, aber nur vorrätig, wenn frisch eingetroffen, ist die aus Frankreich importierte Pâté en croûte (Pastete im Teigmantel).
Am Vormittag bekommt man bei Carole und ihrem Bruder süßes und herzhaftes Frühstück. Natürlich französisch…
Der Kaffee war, wie zu erwarten, ordentlich. Französische Weine und Cidre sucht man noch vergeblich auf der Karte, da die Lizenz für Alkoholausschank leider noch in den Mühlen der Bürokratie klemmt. Trotzdem, hingehen lohnt sich…
Louise Chérie Café
Grünberger Str. 91
10245 Berlin,
Küche: Französisch
Preise: günstig
Öffnungszeiten:
Mo, Mi – So 10 – 19 Uhr
Klingt interessant, da kann man den Betreibern ja nur alles Gute wünschen. Falls ich mal nach Berlin komme, will ich da hin! 🙂