Mittwoch war ein Abend, auf den ich mich mit großem Appetit gefreut hatte. Der Geschäftsführer des Izumi Suhi-Restaurants hatte ein kleines Grüppchen Blogger und Qyper eingeladen, um sich von der Qualität seines vielgepriesenen Sushis zu überzeugen und die Kunde davon in die Welt hinaus zu tragen. Ich liiiieeebe Sushi!
Das Izumi Sushi-Restaurant liegt zentral in Berlin Mitte (Kronenstr. 66) , gleich um die Ecke von der Friedrichstraße. Also habe ich mich aufgehübscht und bin erwartungsvoll in die Innenstadt gereist. Dort begrüßte uns unser Gastgeber, Herr Grinyuk, der die Sushi-Bar vor 10 Jahren übernahm. Seither gab es einige Gastro-Preis-Nominierungen und Preise.
Das klang sehr vielversprechend…
Viele durchgestylte japanische Restaurants zieren sich mit nicht vorhandenem Zierrat und wirken gewollt nüchtern und kühl, ganz zu schweigen von benutzerunfreundlichen Sitzgelegenheiten. Im Izumi saßen wir dagegen auf bequemen Lehnstühlen in einem im Grunde recht geschmackvoll konzipierten Lokal. Gefallen haben mir zum Beispiel die großen, in das Wandboard eingelassenen, roten Vasen, die Leuchtkästen, die Spiegel, sowie Wand- und Deckenbemalung.
© multikulinarisch.es
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Gemangelt hat es lediglich an einigen Details, genauer gesagt an der Liebe zum Detail. So erwiesen sich die eindrucksvollen Blumen in den großen Vasen leider als unecht und das Quarzbrünnelchen im Fenster und der im Gastraum stehende Kühlschrank wirkten eher deplatziert (zumal Letzterer dem schicken, in die Wand eingelassenen Pendant die Show stahl). Die Speisekarte war schlecht strukturiert und nahezu designfrei und einfachste Papierservietten, Papierplatzdeckchen, sowie die Auswahl an Essstäbchen versprühten Imbiss-Charme…
Auch konnte ich keinen Japaner entdecken. Weder vor noch hinter dem Tresen. Das ist aber nicht allzu verwunderlich. Beim Italiener gibt es ja schließlich auch kaum Italiener. Als multi-kulti gewöhnter Berlinerin kam mir ein Restaurant für japanische Spezialitäten mit russischem Chef, vietnamesischem Koch und kasachischer Kellnerin dann aber doch etwas spanisch vor. ;o)
Aber egal. Wir waren ja schließlich wegen des leckeren Sushis gekommen und wurden nicht enttäuscht. Unsere aufmerksame und sympatische Kellnerin musste reichlich Geduld mit uns aufbringen, da wir angesichts der reichen Auswahl nach einer halben Stunde lediglich wussten, dass wir nicht wussten, was wir bestellen sollten. Also entschlossen wir, das Angebot einer breit gefächerten Sushi-Zusammenstellung plus kleiner Vorspeisen, anzunehmen.
Die beiden als Vorspeise gereichten Salatteller waren in Präsentation und Geschmack recht unterschiedlich. Ich war von den köstlich marinierten Algen-Salaten total angetan, während der andere, naja…
Dann kam der Höhepunkt des Abends, zwei Platten voller inside-out und outside-in gerollter Köstlichkeiten, flankiert von einer Nigiri-Sushi-Parade. Sehr hübsch und ganz nach meinem Geschmack. Erwähnte ich schon einmal, dass ich Sushi liebe?
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Man sollte aufhören, wenn es am schönsten ist…. Aber wir ließen uns noch zu einem Dessert verführen. Dieses hat uns dann eher erschreckt als entzückt. Ich will aber der Küche mal unterstellen, dass die eigenartigen Convinience-Produkte normalerweise nicht in Sprühsahne gebadet serviert werden. Vermutlich hatte es hier jemand ‚besonders gut‘ gemeint und leider daneben gegriffen.
Mein Fazit: Wer in Berlins Mitte unterwegs ist, keinen gesteigerten Wert auf Schickimicki legt und Sushi gern mag, sollte ruhig mal das Izumi ansteuern. Die Preise sind für diese Gegend günstig und nahezu 90 Sushi-Variationen laden zum ausprobieren ein. Es gibt übrigens auch Businesslunch zu genialen Preisen. Und freies WLAN.
Sehr gut gelungener alles miteinbeziehender Bericht, da kann ich mich nur anschließen.
Es war ein schöner Abend mit Euch und Deiner Bewertung zum IZUMI schließe ich mich an.