Während man im Herbst Kopf und Auto vor herunterpurzelnden Rosskastanien in Sicherheit bringen muss, sind Edelkastanien seltener anzutreffen. Schade eigentlich! Denn die Früchte der Edelkastanie, die zwar optisch, aber nicht botanisch mit der allgegenwärtigen Rosskastanie verwandt ist, verbergen ein köstliches Innenleben unterm spitzen Stachelkleid.
Die Edelkastanie ist ein sommergrüner Baum und der einzige europäische Vertreter der Gattung Kastanien (Castanea) aus der Familie der Buchengewächse (Fagaceae).
Verwendung von Esskastanien (Maronen):
Die braunen Früchte der Edelkastanie, die auch als Esskastanie, Marone, Maroni, Marroni (Schweiz), Keschde oder Keschtn geläufig sind, werden geschält und gegart bzw. gegrillt verzehrt. Tolle Sparringpartner für Maronen sind süßliche Gemüse wie Rosenkohl, Karotten und Kürbis.
Der hohe Zucker- und Wassergehalt frischer Früchte macht sie leicht verderblich. Die Kastanien unterscheiden sich durch den hohen Kohlenhydratgehalt von den meisten anderen Nüssen, die vorwiegend Fette enthalten. Kastanienmehl ist nur in Mischung mit anderem Mehl backfähig, da der Proteinanteil frei von Prolamin und Glutenin ist.
Esskastanien erkennen:
Edelkastanien sind stattliche Bäume, deren Blätter, länglich, vorne spitz zulaufend und etwa 20 bis 30 cm lang sind. Markant ist die deutliche helle Längsachse mit den schräg nach vorn verlaufenden vielen Querachsen und die gezackten Ränder der Blätter.
© Wildkraut & Wanderschuh
Die anfangs hellgrünen und zur Erntezeit gelb-braunen Fruchthüllen der Esskastanien sind dicht von dünnen, fiesen Stacheln besetzt. In der Regel stecken mehrere braune Früchte in der stacheligen Hülle, von denen meist nur einer bzw. maximal 2 zur vollen Größe ausgereift sind.
© Wildkraut & Wanderschuh
„Bei der Wildform hat der Fruchtbecher einen Durchmesser von fünf bis sechs Zentimetern, bei Kulturformen kann er bis zehn Zentimeter erreichen. Bei Vollreife öffnet sich der Fruchtbecher mit vier Klappen und entlässt die ein bis drei Früchte. Bei manchen Sorten fällt auch der Fruchtbecher mitsamt den darin enthaltenen Nüssen ab.
Esskastanien ernten:
Maronen reifen Anfang Oktober und fallen samt aufgeplatzter stacheliger Hülle vom Baum. Hier braucht es nicht mehr als Geduld, ein paar feste Arbeitshandschuhe und einen Korb.
Küchentipps zur Marone:
Um die Esskastanien aus der stacheligen Ummantelung zu lösen, beherzt mit Arbeitshandschuhen zulangen.
© Wildkraut & Wanderschuh
Zum Schälen, die Maronen auf der flachen Seite kreuzweise einritzen und für 10 bei 200 °C in den Backofen legen. Oder man ist kühn genug, die Mikrowellenmethode anzuwenden. Klappt i.d.R. ganz gut, aber es kann auch mal eine Esskastanie im Behälter explodieren.
Zitatquelle und weitere Info:
Wikipedia
Bilder (Baum, Laub, Früchte)
Rezepte mit Esskastanien (Maronen)
(wird fortlaufend ergänzt):
herzhafte Maronen-Rezepte:
Kürbissuppe mit Chili-Maronen
Maronen-Gnocchi
Esskastanien-Brot
Kartoffel-Maronen-Soufflé
Rosenkohl-Maroni-Gemüse
Risotto mit Maronen
Lauch-Kartoffel-Suppe mit Äpfeln und Maronen
Maronen-Salbei-Tagliatelle mit flambierten Herbsttrompeten und Steinpilzen
Ravioli aus Kastanienteig gefüllt mit Ziegenkäse, Birne und Maronen
süße Maronen-Rezepte:
Schnelle Schokoladen-Kastanientorte mit Cointreausahne
Schokoladen- und Maroni-Mousse
Marroni-Gugelhüpfli mit Pfeffer
———————————————-
komplette PflückStück-Liste
Ich mag Esskastanien ja total gerne. Die mögen wärmeres Klima, glaube ich. Das Elsass z.B. ist voll davon.