Um euch im Nachgang zum Blogevent ‚Rapsölution – Rapsöl von hier‘ nicht mit Content zu erschlagen, verteile ich den Abgesang als Stück in drei Akten über die gesamte Woche …
Photocase.com © Sylvia Bechle [bearbeitet]
Akt 1 – persönliches Rapsöl-Fazit + kalt gepresster Rapsöl-Gewinn
Ich gebe zu, dass die Auseinandersetzung mit Rapsöl, sowohl thematisch als auch geschmacklich, erst durch die Kooperationsanfrage der UFOP auf Tisch und Teller gelangte. Was bin ich froh!
Rapsöl hatte bislang in meiner Küche keine Rolle gespielt. War in Rezepten neutrales Speiseöl gefragt, verwendete ich i.d.R. Sonnenblumenöl, für geschmacklich intensivere Ölgaben – je nach Rezept und Laune – Olivenöl, Sesamöl, Leinöl oder Kürbiskernöl.
Auch nahm ich an, dass der großflächig auf unseren Feldern anzutreffende Raps in Monokultur angebaut würde, was nicht den Tatsachen entspricht. Raps ist eine Kulturpflanze, die nach der Fruchtfolge angebaut werden muss, sprich im Wechsel mit anderen Nutzpflanzen, um vernünftige Erträge erzielen zu können. Genetische Manipulation spielt bei einheimischen Raps – Gott sei Dank – auch keine Rolle, so dass der Verwendung in der Küche nichts entgegensteht.
Die Anfänge des Rapsanbaus lassen sich in Mitteleuropa bis in’s 14. Jh. zurück verfolgen. In Deutschland wird Raps heute auf 1,4 Millionen Hektar angebaut, ist die wichtigste Öl liefernde Pflanze und eine der bedeutendsten Kulturpflanzen des Landes.
Zugegeben, früher war Rapsöl ungenießbar und nur für technische Zwecke zu gebrauchen. Wegen des hohen Gehaltes an einer einfach gesättigten Fettsäure namens Erucasäure, war Rapsöl für die menschliche Ernährung nicht zu nutzen.
Dank konventioneller Züchtung gelang es insbesondere seit den 70er Jahren sowohl erucasäurefreien Raps zu züchten, als auch – ein Jahrzehnt später – den Anteil Bitterstoffe in der Schale auf unter 10% des Ausgangswertes zu reduzieren. Somit wurden sowohl das Rapsöl als ernährungsphysiologisch interessantes Nahrungsmittel als auch der Pressrückstand als Futtermittel verwertbar.
Ach was. Mehr als das! Kalt gepresst Rapsöl verfügt über ein derart markant nussiges Aroma, dass es Salat, Kuchen oder herzhafter Speise durchaus das berühmte i-Tüpfelchen sein kann. Viel zu schade, Rapsöl in den Tank zu gießen! Am Rande gesagt bin ich sowieso der Meinung, dass Ackerflächen grundsätzlich und ausschließlich nur der Lebens- und Futtermittelproduktion dienen sollten. Aber das ist eine andere Baustelle …
Als Kooperationspartner von UFOP, durfte ich mich durch diverse Rapsöle kosten. Meine dringende Empfehlung lautet, gezielt nach kaltgepresstem Rapsöl und kaltgepresstem Rapskernöl (gern aus eurer Region) Ausschau zu halten und zu verkosten. Ein Geschmacks-Erlebnis, welches ich in etwa so beschreiben würde:
Rapsöl kaltgepresst:
Öl aus schonend kalt gepressten Rapssamen
kräftig nussiges Aroma mit herben Nuancen
goldgelbe Farbe
für Salate oder zur Verfeinerung von Speisen
Rapskernöl kaltgepresst:
Öl aus schonend kalt gepressten Rapskernen (ohne die bittere Schale)
mildes nussiges Aroma
goldgelbe Farbe
für Salate oder zur Verfeinerung von Speisen
Rapsöl (raffiniert):
blassgelbe Farbe
neutraler Geschmack
für die Alltagsküche
Die freundlicherweise kostenlos zum Testen zur Verfügung gestellten Öle stammten von Baargold (Schwarzwaldregion), der Teutoburger Ölmühle, der Geistenbecker Ölmühle und Brökelmann.
Getreu des Event-Mottos ‚Rapsöl von hier‘ habe ich mich umgeschaut, welches Rapsöl ich aus dem Berliner Umland beziehen könnte, denn Rapsfelder haben wir hier auch, und bin bei unseren Freunden vom Speisegut, sowie bei der Ölmühle an der Havel fündig geworden.
Eine umfangreiche Liste von Produzenten kalt gepressten Rapsöls im Bundesgebiet findet ihr bei deutsches-rapsoel.de. Das neutrale Rapsöl findet man dagegen mittlerweile in den meisten Supermarktregalen.
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Ich habe am Freitag mit C. Heymann vom Speisegut gechattet und spontan 5 Flaschen feines kaltgepresstes Rapsöl für euch organisiert.
Um evtl. eine der 5 Flaschen zu erhalten beantwortet mir bitte folgende Frage:
Welches Gericht hatte ich zusätzlich zum Kürbisnest mit Ei und Pute außerdem noch speziell für die Rapsölution gekocht?
Bitte schickt eure Antwort bis Donnerstag 12 Uhr zusammen mit eurer Post-Adresse an: rapsoelution@multikulinarisch.es
Die Gewinner gebe ich zusammen mit den Verlosungsgewinnern am Freitag bekannt.
Während ihr rätselt schreibe ich fleißig an der Event-Zusammenfassung. Mittwoch folgt der 2. Akt …
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