Kornelkirschen (auf österr. Dirndl) und ich haben ein gespaltenes Verhältnis. Einerseits mag ich sie gern, scheue aber andererseits vor der elenden Fummelei zurück, die das Entsteinen mit sich bringt.
In unserer Siedlung stehen mehrere prächtige Kornelkirschsträucher. Dieses Hartriegelgewächs, was als einer der ersten Frühlingsboten im zeitigen Frühjahr blassgelb blüht, kommt bei uns eigentlich auch wild vor. Leider wurden die wilden Kornelkirsch-Bestände größtenteils gerodet, sodass der Strauch meist nur noch als Ziergehölz zu finden ist. Diesen Sommer hatte ich wegen Anzeichen von Erschöpfung jedoch erwogen, die rote Pracht vor der Haustür geflissentlich zu ignorieren. Eine Zeit lang gelang das sogar. Bis gestern. Ich habe gefühlte 5 Kilo geerntet. Weißt Du, was ich heute noch vor mir hab’… :-|.
Kornelkirschen lassen sich zu Fruchtmus einkochen, das wie Preiselbeeren zu Fleischgerichten passt oder als Marmelade. Wer die Arbeit scheut, kann auch Kornelkirsch-Likör ansetzen oder aber die Kornelkirschen süß-sauer einlegen. Eine weitere Variante, Kornelkirschen einzulegen, werdet ihr lieben und stammt von Barafras Kochlöffel. Bei diesem Rezept für wie Oliven eingelegte Kornelkirschen, wandern die noch unreifen Früchte samt Stein in’s Glas und werden wie eingelegte Oliven vom Kern gelutscht. Sieht fröhlich aus und erinnert auch im Geschmack an eingelegte Oliven. Und wer es lieber süß mag, macht aus dem Saft der Früchte lila Kornelkirsch-Wackelpudding.
Einen kleinen Fehler habe ich beim Einlegen gemacht. Ich hatte die Kräuter und den Knoblauch am Boden des Glases angesiedelt, wodurch die oberen Kornelkirschen weniger herzhaft nach Kräutern schmeckten, als die unteren Schichten. Besser wäre, die Kräuter auch zwischen den Kornelkirschen zu verteilen.
Nützliches {Werbung}
Rezept
wie Oliven eingelegte Kornelkirschen
Quelle: Barafras KochlöffelVorbereitungszeit:
Zubereitungszeit: 14 Tage
Zutaten
für für 2 Gläserunreife Kornelkirschen (gelblich-orange gefärbt; Menge nach Belieben)
gesättigte Salzlösung (350 g Salz auf 1 l Wasser; Lösung sollte etwa doppelt so hoch im Glas steht wie die Kornelkirschen)
nach 10 - 14 Tagen
frische Kräuter nach Wahl (ich: Mischung aus Oregano, Thymian, Rosmarin, Basilikum)2 Knoblauchzehen (bzw. jeweils eine pro Glas)
gehackte Chili (optional; ich: ohne)
ca. 500 ml Olivenöl
Zubereitung:
Die Kornelkirschen waschen.
In einem verschließ- oder abdeckbaren Gefäß die Salzlösung ansetzen und kräftig rühren.
Die Kornelkirschen hinein geben. Die Salzlake sollte mindestens doppelt so hoch wie die Kornelkirschen stehen. Die Kornelkirschen sollten alle oben schwimmen. Wenn nicht, ist noch zu wenig Salz aufgelöst, also nochmal umrühren.
Das Gefäß mit den Kornelkirschen täglich einmal schütteln. Die Kornelkirschen saugen sich voller Salzlösung und beginnen abzusinken. Nach mindestens 10, eher 14 Tagen sollten die Kornelkirschen alle am Boden des Gefäßes liegen und können weiter verarbeitet werden. 10 - 14 Tage ist die Mindestverweildauer. Theoretisch können die Kornelkirschen auch länger in der Salzlake liegen, da sie durch das Salz konserviert werden.
Weiterverarbeitung:
Nach mindestens 10 (lieber mehr) Tagen die Kornelkirschen in ein Sieb gießen (Salzlösung verwerfen) und abspülen.
Dann die Früchte in eine Schüssel mit kaltem Wasser geben und mit beiden Händen durchspülen. Das Wasser einmal austauschen. Die Kornelkirschen in ein Sieb gießen und komplett abtropfen lassen.
Schraubdeckelgläser samt Deckel sterilisieren.
Die Kräuter fein hacken. Die Knoblauchzehen zerdrücken.
In die Gläser abwechselnd Kornelkirschen und Kräuter, sowie die Knoblauchzehe einschichten. Nicht zu hoch, da das Ganze anschließend mit etwas Überstand mit Olivenöl aufgefüllt wird. Olivenöl einfüllen, dabei die Kornelkirschen reichlich bedecken. Die Gläser fest verschließen und mehrere Wochen an dunklem, möglichst kühlem Ort ziehen lassen.
Dann können die Kornelkirschen wie eingelegte Oliven verwendet werden.
Angebrochene Gläser im Kühlschrank aufbewahren und zügig aufbrauchen.
Die kleinen Kullern schmecken wirklich klasse, ich durfte sie schon mal kosten,hmhmhm – irgendwie dichter im Geschmack als Oliven.
Das Knaubeln macht außerdem Spaß!