Mein Herr Schatz und Mittagskocher liebt Hefegebäck. Besonders vernarrt ist er in Hefezopf. Und was ist ein besserer Zeitpunkt für Hefezopf als Ostern? Für meinen Hefezopf entschied ich mich für die nur leicht gesüßte Mohnvariante, den ich bei Petra im Blog Chili und Ciabatta gesehen hatte. Der Mohnzopf wird in der Kastenform gebacken und ist auch für Hefezopf-Anfänger leicht nachzubacken. 🙂 Der Teig wird längs eingeschnitten und die Stränge miteinander verflochten. Form und Konsistenz des Hefezopfs erinnert an Brot und die Scheiben können mit Butter oder Butter und Marmelade bestrichen verputzt werden.
Durch das eingeflochtene Mohnmuster sieht dieser Hefezopf zu Ostern, aber auch zu anderen Gelegenheiten auf jeder Kaffeetafel adrett aus. Für mich hätte es gern noch mehr Mohn sein können, aber ich gebe die Mengen wie im Originalrezept an. Wie Petra und Alex, deren Blog das Rezept für den russischen Mohnzopf entstammt, habe ich den Mohn nicht gequetscht, sondern
Meine Mohnliebe ist eine späte Liebe. Früher mochte ich keinen Mohnkuchen, der mit dicker Mohnschicht und klebrigem Zuckerguss die Kiefer zusammen klebte. Seit dem für #kochmeinrezept nachgebackenen leichten Mohnkuchen mit Sanddornguss, bin ich jedoch zum Mohn bekehrt. Ich verwende die kleinen blau-schwarzen Mohnsamen gern auch herzhaft, zum Beispiel als Mohn-Möhren oder in Kombination mit Erbsen aus der Pfanne.
Außerdem liebe ich die wunderschönen leuchtend roten Blüten und bizarren Fruchtstände des heimischen Klatschmohns. Wusstest du, dass es weltweit 50 bis 120 Arten Mohn gibt und diese alle, bis auf eine Ausnahme, auf der Nordhalbkugel gedeihen? Ist mir auch neu.
Für kulinarische Zwecke wird nicht der bei uns wild wachsende „Rote Mohn“ (Klatschmohn) verwendet, sondern der Samen von Schlafmohn, dessen Pflanzensaft getrocknet das Rauschmittel Opium ergibt. Keine Sorge, bei Verzehr von Mohn ist kein Rausch, sondern lediglich Genuss vorprogrammiert. Die in Deutschland Blaumohn genannten blauen Sorten stammen meist aus der Türkei, aus Tschechien, Ungarn und Australien. Es gibt aber auch weißen Mohn, der meist aus Indien stammt und eine bekannte graue Sorte ist der Waldviertler Graumohn. Gemahlener Mohn wird als Backmohn vermarktet. Ich kaufe den Mohnsamen lieber frisch und zerdrücke mir den etwas im Mörser, wenn ich damit backen möchte. An herzhafte Speisen, wo der Mohn kurz mit brät, gebe ich den Samen im Ganzen.
Die ölhaltigen, angenehm und nussig duftenden Samen des Schlafmohns werden als Lebensmittel vor allem für Süßspeisen, Gebäck oder damit bestreute Brötchen verwendet: Mohnkuchen, Mohnstrudel, Mohnpielen, Mohnzelten, Mohnnudeln, Germknödel oder Mohnbrötchen, Mohnstangen und ähnliches. Daneben werden die Mohnsaaten auch als Gewürz und dank eines Fettgehalts von 40–50 % auch zur Gewinnung von Öl genutzt, als kaltgepresstes Speiseöl oder für kosmetische Zwecke (z. B. Hautcremes und Seifenherstellung). Ferner wird Mohn als Futtermittel sowie in der Pharmazie genutzt.
Wikipedia
Beim Schlafmohn wird der Morphin-haltige Milchsaft in der Kapselfrucht sowie im Stängel und in den Blättern gebildet. In den reifen Samen ist er nicht enthalten. Je nachdem, wie die Ernte und Samengewinnung erfolgt (teilweise durch Quetschen der Kapselfrucht), kann Mohnsamen dennoch mit dem berauschenden Pflanzensaft in Berührung kommen und unbedenkliche Mengen Opiat enthalten. Diese führen beim Drogen-Screening auf derlei Substanzen dennoch zu positiven Ergebnissen, weshalb in deutschen Gefängnissen aus diesem Grund der Verzehr von mohnsamenhaltigen Speisen untersagt ist. Gleiches gilt in der Regel für Krankenhausstationen im Rahmen von Entzugstherapien.
Also ran an Mohn und Rührschüssel! Für Nebenwirkungen fragst du deinen Bäcker 🙂 … und für noch mehr Rezepte den Blog:
Rezepte mit Mohn
Rezept
Russischer Hefezopf mit Mohn
Quelle: Blog Chili und CiabattaVorbereitungszeit:
Zubereitungszeit: 3h
Zutaten
für 2 ZöpfeHefezopf
600 g Mehl200 ml Milch
20 g Hefe (frisch)
90 g Zucker
90 g Butter
2 Eier
1 TL Salz
Mohnfüllung
50 g Mohn50 g Butter
Zucker
Zubereitung:
Die Hefe in der Milch auflösen. Das Mehl in eine Schüssel geben und eine Mulde hineindrücken. Die aufgelöste Hefe in die Mulde geben und mit etwas Mehl verrühren, sodass ein dickflüssiger Teig entsteht. Mit etwas Mehl bedecken und eine halbe Stunde zugedeckt gehen lassen.
Zucker, Butter, Eier und das Salz hinzugeben und alles zu einem glatten Teig verkneten (per Hand oder Küchenmaschine). Den Teig eine Stunde gehen lassen.
Auf einer bemehlten Arbeitsfläche den Teig zu einem Rechteck ausrollen. Butter, wenig Zucker und den Mohn darauf verteilen.
Die lange Teigseite vorsichtig aufnehmen und aufrollen. Die Rolle halbieren. Jedes Teilstück mittig längs bis kurz vor dem Ende einschneiden. Das Teigende soll zusammenhängend bleibe. Die beiden losen Stränge zu einem Zopf umeinander schlingen. Die beiden Zöpfe in gebutterte Kastenformen (20-24 cm Länge) legen und zugedeckt nochmals eine Stunde gehen lassen.
Hefezöpfe im vorgeheizten Ofen bei 180° ca. 40 Minuten backen. Nach 30 Minuten die Zöpfe aus den Formen nehmen und ohne Form fertigbacken. Falls die Oberfläche zu dunkel wird, Alufolie auflegen.
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