© Wildkraut & Wanderschuh
Je mehr man sich mit dem Thema Lebenmittel beschäftigt, desto neugieriger (und bestenfalls vernünftiger) wird man. Wenn schon Tiere für uns ihr Leben lassen müssen, dann sollten wir nicht nur ihre besten Stücken wertschätzen. Hier können wir Städter durchaus von der Landbevölkerung lernen, die Schlachtvieh von vorne bis hinten verwertet(e). Da wird gepökelt, verwurstet, gekocht und gebraten, werden Karkassen als Basis für einen schönen Fond verwertet, usw.
Ich muss zugeben, dass ich als Kind die Leber, die hin und wieder, appetitlich duftend und mit gerösteten Zwiebeln lockend, bei uns auf den Tisch kam, dem Geschmack nach tatsächlich nicht mochte. Ich bekam dann jeweils ein Spiegelei gebraten. Da ich Leber vermutlich immer noch nicht mag, versuche ich, mich über andere Wege dem Thema Innereien zu nähern. Ede K. half mit küchenfertigen Hähnchenherzen nach.
Die Hähnchenherzen habe ich nach dem Vorbild der Effillee zu einem Ragout verkocht. Einzige Änderung: Ich habe das Ragout nur mit Wein (Wasser kochte noch genug aus dem nach dem Spülen abgetropften Herzchen aus) und zudem einer kräftigen Prise Anis gekocht. Dazu Spaghettikürbis. Ein Keeper! Anis erfreut das (Hühner-)Herz!
Rezept
Spaghetti-Kürbis mit Hähnchenherzen
Das Fruchtfleisch vom Spaghettikürbis wird mit einem Ragout aus Hähnchenherzen serviert.
Quelle: Hähnchenherz- Ragout: Effilee (abgewandelt)
Zubereitungszeit: 1 h 10 min
Zutaten (für 2 Personen):
1 Spaghettikürbis (ungefähr 3/4 vom Fruchtfleisch)
500 g Hähnchenherzen
1 Zwiebel
4 EL Olivenöl
Salz
weißer Pfeffer
1 EL Mehl
1 TL Tomatenmark
150 ml trockener Rotwein
4 Zweige Thymian
1 Knoblauchzehe
2 Lorbeerblätter
½ TL Anis (gemahlen)
Meersalz
Zubereitung:
Den Spaghettikürbis von allen Seiten und an den Wölbungen tief mit einem kleinen Messer einstechen. Den Kürbis in eine ofenfeste Schale oder Reine setzen und 1 h bei 190°C im Backofen garen.
Währenddessen das Ragout wie folgt zubereiten:
Die Hähnchenherzen mit kaltem Wasser abwaschen. Ggf. Fetträndchen mit dem Messer abzupfen. Gründlich abtropfen lassen.
Inzwischen die Zwiebel schälen und fein hacken.
In einem Topf das Olivenöl erhitzen, die Hähnchenherzen und Zwiebel hinein geben, mit Salz und Pfeffer würzen und Mehl überstäuben. Die Herzen kräftig anbraten. (Im Idealfall kocht kein Wasser heraus. Dann die Herzen etwas Farbe bekommen lassen. Ansonsten mehrere Minuten im eigenen Saft köcheln.)
Tomatenmark unterrühren, den Rotwein dazu gießen und 3 Minuten kochen. Die Thymianzweige und Lorbeerblätter einlegen, Knoblauchzehe platt drücken und ebenfalls zum Ragout geben. Mit Anis würzen und ohne Deckel 20 Minuten kochen (ggf. Wasser nachgießen).
Wenn das Ragout fertig ist, Thymianzweige und Lorbeerlaub heraus fischen. Mit Salz, Pfeffer und Anis abschmecken.
Den Spaghettikürbis längs aufschneiden und mit einer Gabel das Fruchtfleisch heraus kratzen. Das Fruchtfleisch auf Tellern anrichten, mit Meersalz salzen und mit dem Ragout servieren.
Anis erfreut das (Hühner-)Herz
Schon im 2. Jahr gibt es im Netz eine Rettungstruppe für Lebensmittel. Unter dem Motto Wir retten, was zu retten ist, wird monatlich nach vorgegebenem Motto gegen Fertigzeugs im Supermarkt angekocht. Selber machen lautet die Devise und zeigt die Bandbreit