Zitronen-Tarte nach D.L. nach P.C.

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zum Rezept | 04.03.2010 | 6 Kommentar(e)
Zitronentarte
Zitronen-Tarte
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Letzten Samstag hatte sich Besuch angekündigt. Da ich kein geübter Kuchenbäcker bin und somit nicht mal eben ein köstliches Gebäck aus dem Ärmel schüttele, hatte ich mich durch Foodblogs gewühlt, um ein geeignetes, idiotensicheres Rezept für unsere Kaffeetafel zu finden.

Zur Zeit grassiert unter den Foodbloggern ja ein Kakaoschnecken-Backfieber, von welchem ich aber weitestgehend verschont blieb. Außer in Schokolade mag ich Kakao nicht so wirklich…
Eine andere Inspiration war von Nöten! In meinen Favoriten wurde ich fündig. Hatte ich doch dort neulich Zorras Tarte au citron gespeichert. Zorra war nach Bolli die Zweite, die sich an dieser offensichtlich etwas heiklen Angelegenheit versucht hatte. Ein weiteres irgendwann mal ‚für später‘ gespeichertes Rezept, war David Lebovitz‘ Variation einer Tarte au citron. Damit war der Appetit endgültig angeregt und die Marschrichtung festgelegt. Eine Zitronen-Tarte würde es werden.

Da David, im Gegensatz zu Bolli und Zorra von keinerlei Missgeschicken bei der Zubereitung seiner Zitronen-Tarte berichtete, lag mir seine Variante intuitiv erst mal näher. Schließlich durfte nix schief gehen. Und ich war nach dem Tafelzeit-Dinner, einer langen Bar-Nacht und Fußkrämpfen (siehe hier) auch reichlich unausgeschlafen… Ich habe mir aber vorgenommen, auch Bollis Flüssig-Variante zu einem späteren Zeitpunkt auszuprobieren.

Wohlweislich hatte ich den Tarteboden nach Davids Vorlage (abgeschaut von einer gewissen Paule Caillat) schon am Vortag gemacht. Dann stellte ich aber mit Entsetzen fest, dass ich die Teigmenge für eine 23cm Tarte-Form auf 26 cm Durchmesser gestreckt hatte und ahnte schlimmes, die Stabilität meines Tartebodens betreffend. Da ich keine Risiken eingehen wollte und noch genug Zeit war, habe ich den Boden mit 1/3 mehr Zutaten nochmal gemacht. Dieser schnell und herrlich einfach zubereitete Tarte-Boden ist übrigens naturgemäß mit leichten Rissen durchzogen und nicht für dünnflüssige Füllungen geeignet. Aber mit lemon curd kein Problem!

Für die Füllung habe ich mit Herzklopfen einen lemon curd gekocht (gibt es dafür überhaupt eine deutsche Bezeichnung?), wie wahnsinnig gerührt, immer mit der Angst im Nacken, dass viell. doch irgendwie das Ei noch ausflocken wollen würde. Tat es aber nicht. Puh!
So konnte ich, obgleich leicht übermüdet, unseren lieben Besuch mit einer köstlichen Zitronen-Tarte verwöhnen…

Tarteboden und Füllung
© multikulinarisch.es

Zutaten (Tarteform 26 cm):

Boden:
135g Butter (in Stücken)
1,5 EL geschmacksneutrales Pflanzenöl (z.B. Distelöl)
4,5 EL Wasser
1,5 EL Zucker
1 Prise Salz
225 g Mehl (Typ 405)

Füllung:
185 ml Zitronensaft
Schale von 1,5 unbehandelten Zitronen
150g Zucker
125g Butter
3 Eier
3 Eigelb

Zubereitung:

Für den Tarteboden den Ofen auf 210°C vorheizen. In ein ofenfestes Gefäß (eines, das man nicht aus Versehen leichtsinnigerweise ohne Topflappen anfassen würde; ich habe eine Glas-Auflaufform verwendet) Butter-Stückchen, Öl, Wasser, Zucker und Salz geben und 15 Minuten im Backofen erhitzen bis die Butter blubbert und sich der Rand beginnt bräunlich einzufärben.
Das Gefäß herausnehmen und Mehl dazugeben. Schnell verrühren, bis die Masse einen Klumpen bildet (Achtung, nicht vergessen: die Schüssel ist SEHR HEIß)
Den Teigklumpen in die Tarteform (oder ersatzweise Springform) geben und etwas breit ziehen. Wenn der Teig etwas abgekühlt ist, mit dem Handballen breit drücken und den Rand bilden. Es empfielt sich, ein Beerengroßes Stück Teig übrig zu behalten, um nach dem Backen aufgetretene Risse zu stopfen.
Den Boden vielfach mit der Gabel einstechen und 15 Minuten backen, bis er goldgelb wird.
Da davon im Rezept keine Rede war, habe ich ohne Backpapier und Beschwerde-Erbsen blind gebacken. Der Teig hat dann allerdings ein ziemliches Eigenleben entwickelt und waberte heftig durch die Gegend. Vermutlich daher auch die Risse. Beim 2. Boden habe ich Backpapier und Erbsen draufgepackt, war aber mit dem Ergebnis nicht zufrieden. Habe ihn dann letztendlich länger und ‚oben ohne‘ weiter gebacken. Der Teig wird schön fest und ein, zwei kleine Risse habe ich mit dem Reserve-Teig verarztet.

Wenn der Boden abgekühlt ist, die Füllung wie folgt machen:
Ofen auf 180°C heizen. In einem Topf Zitronensaft, Zitronenschale, Zucker und Butter erhitzen. In einer kleinen Schüssel die zimmerwarmen Eier und Eigelb verschlagen. Wenn die Butter geschmolzen ist, etwas von der warmen Zitronenmasse in die Eier mischen und dabei ständig rühren. Die so erwärmte Ei-mischung zurück in den Topf geben und auf niedrigster Stufe erwärmen. Ständig rühren, bis die Flüssigkeit eindickt. Bei mir hat es etwa eine Viertel-Stunde bis zum ersten Anzeichen von dicklich werden gedauert und nochmal 10 bis 15 Minuten, bis der Curd eine wirklich dickflüssige Konsistenz hatte (ungefähr wie angerührter Pudding).
Durch ein feinmaschiges Sieb den lemon curd auf den Tarteboden gießen bzw. drücken. Die Oberfläche glätten und 5 Minuten backen (die Füllung war noch etwas zittrig). Anschließend abkühlen lassen und im Kühlschrank fest werden lassen.

© multikulinarisch.es

Sehr lecker, aber wegen der vielen Butter auch nicht so ganz leicht. Kompromiss: Jeweils nur ein Stück naschen…

noch mehr Appetit holen

Senf dazu geben

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