Laut Dolomiten-Zeitung, die uns S. aus dem Tal herauf trug, gab es im Juli und August in ganz Italien eine Hitzewelle. Südtirol eingeschlossen. Viel haben wir wegen der Lage am Alpenhauptkamm davon allerdings nicht mit bekommen. Meine kurzen Hosen hatte ich nur 2 Mal an und auch T-Shirtwettertage hatten oft Gewitter oder Schauer im Gepäck. Manchmal verschwanden wir auch in den Wolken.
© multikulinarisches
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Gelegentlich hatten wir auch zwei Wetter. Eins vorne raus und eines hinten raus.
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Im September wurde es arschkalt. Also kälter als sonst an Regentagen, an denen man beim Abwasch die Wahl hatte, zu frieren (wenn die Tür zur Hälfte aufgeklappt war) oder vom Ofenqualm geräuchert zu werden (wenn die Tür zu und der Stubenofen frisch befeuert war). Man konnte förmlich zuschauen, wie sich der weiße Schleier auf den Dreitausendern von Regenguß zu Regenguß weiter herab senkte.
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Das war Pech. Es hätte genauso gut ein September mit blauem Himmel und goldenen Lärchen werden können, wie mir die tapferen Wanderer bestätigten, die dennoch zu uns herauf kamen. Allesamt Ahrntal-erfahren.
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Am 02.09. war plötzlich die gesamte Farbe aus der Landschaft verschwunden. Beim Spaziergang mit A. (damit diese nicht einrostet und nach der Almzeit den Abstieg gut schafft) waren wir wie zwei bunte Punkte, die in ein schwarz-weißes Gemälde hinein liefen. Mann, war ich froh, Winterklamotten, sowie Schal und Mütze eingepackt zu haben! Als mein Herr Schatz mich Mitte September zusammen mit Mama besuchen kam, war mal wieder alles weiß. Diesmal monochrom.
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Paar Tage später, meine Familie war zum Glück rechtzeitig aufgebrochen, war Schneesturm und ich musste den Eingang zum Kabuff zwei mal freischaufeln, um abends nicht in Oberschenkel-tiefen Schneewehen stecken zu bleiben.
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Eine Wärmflasche war schon seit Ende August meine ständige Bettgenossin. Zum Glück brachte mir mein Liebling bei seinem Besuch auch noch den heiß ersehnten – oder sollte ich sagen, eiskalt ersehnten? – warmen Fleece-Schlafanzug mit. Außerdem ließ er seine lange Unterwäsche da, was mir glaube ich das Leben rettete …
Fortsetzung folgt.
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mehr zum #sommeroffline:
Teil 1: von einer die auszog …
Teil 2: die Almfamilie
Teil 3: die Almhütte
Teil 4: die Almtiere
Teil 6: die Produkte
Teil 7: die Sennerin
Teil 8: Gäste und Gerichte
Hallo Peggy,
habe Deinen Aufenthalt auf der Rotalm verfolgt, den Du veröffentlicht hast. Hut ab, alle Achtung! Ich war bei Dir am Samstag, den 09.09. auf der Alm und bin von Brettau den Knappensteig aufgestiegen im Nebel. Vielleicht kannst Du Dich noch an mich erinnern, kam alleine, Ende 50, blonde kurze Haare, gleichzeitig war ein Vater mit seinem Sohn auf Eurer Hütte und „Lacky“. Das was Du in dieser Zeit geleistet hast (fernab von der Zivilisation) ist irre. Ich kann es nachempfinden, da ich auch immer alleine wandere und ich dabei voll und ganz auf mich gestellt bin. Man muss keinen „überlaufenen“ Jakobsweg gehen, um wieder zu sich selbst zu finden, ich finde es unheimlich schön, alleine in den Südtiroler Bergen unterwegs zu sein und die „Stille“ zu genießen!
Ich gehe schon viele Jahre ins Ahrntal Urlaub zu machen und nächstes Jahr komme ich wieder! Hoffentlich hast Du Dein Ziel erreicht, das Du Dir vorgenommen hast, ich wünsche es Dir! Gabi