Nichtsdestotrotz versuche ich mich hin und wieder an der einen oder anderen Teigtasche. Diesmal Kartoffelteig-Taschen mit Teltower-Rübchen-Füllung.
© Wildkraut & Wanderschuh
Ausschlaggebend waren die auf dem Zehlendorfer Markt entdeckten und mit Feude heim getragenen Teltower Rübchen. Die runzligen und aroma-starken Rübchen aus märkischem Sand sind eine Delikatesse. Demzufolge wollte ich sie angemessen in Szene setzen. Nach der Lektüre diverser Teltower-Rübchen-Rezepte im Buch Berliner & Brandernburger Meisterköche, sowie im Deutsche Küche-Klassiker, entschied ich mich ein eigenes Rezept zu probieren und die Teltower Rübchen als Farce in Teigtaschen zu füllen. Den besehenen Rezepten entnahm ich die Tipps, den Rübchen etwas Puderzucker zum Karamellisieren angedeihen zu lassen, sowie sie in Sahne zu garen.
Im Knödelkochbuch von Ingrid Pernkopf fand sich zudem ein Tascherl-Teig, in welchem ich die Teltower Rübchen verpacken wollte. Leider hatte ich weniger Mehl im Mehlfass, als das Rezept verlangte. Dennoch ließ sich ein formbarer Teig angenehmer Konsistenz erkneten.
Abgesehen von der langen Garzeit der Rüben, war das Prozedere einfach. Ein Leck in den antizipierten Genuss machten dann jene Teigtaschen, die ihr kostbares Innenleben ins Kochwasser entließen. Wie schade! Trotz allem blieben uns ein paar heile (und vollständige) Exemplare erhalten. Zusammen mit der dunklen Soße, die wie die Rübchen-Farce mit weißem Malabar-Pfeffer abgeschmeckt war und einen wunderbar würzigen Rahmen bot, waren die Teigtaschen, insbesondere die Gefüllten, ein Hochgenuss.
Ich hatte meinen Herrn Schatz gebeten, rotes Schmorfleisch zu besorgen. Gulasch war aus und er kam mit Rouladenfleisch heim. Also musste ich improvisieren und habe das Fleisch wie Rouladen angebraten und gegart. Den fleischigen Teil schreibe ich der Vollständigkeit halber mit ins Rezept, auch wenn sich die Fleisch-Könner unter euch angesichts meiner Unbedarftheit wohl die Haare raufen dürften. 🙂
Rezept
Kartoffelteigtaschen mit Teltower Rübchen
Wunderbar würziges Vergnügen mit Teltower Rübchen als Füllung in Kartoffelteigtaschen mit Rouladenfleisch und pikanter Soße.
Quelle: Knödel (abgewandelt, weil zu wenig Mehl): Buch Knödelküche
Rezept: Peggy Schatz
Zubereitungszeit:120 min
Füllung:
500 g Teltower Rübchen
1 kleine Zwiebel
1 EL Butter
½ TL Puderzucker
100 ml Whiskey
1 Becher Sahne (200 g)
Salz
1 TL Weißer Malabar-Pfeffer
Kartoffelteig:
300 g gekochte Kartoffeln (Original: 130 g)
400 g Weizenmehl (Original: 250 g)
70 ml kaltes Wasser
gute Prise Salz (Menge reduzieren, wenn Salzkartoffeln verwendet werden)
1 Prise Weißer Malabar-Pfeffer
Fleisch:
600 g Rouladenfleisch
Olivenöl
1 Zwiebel
1 EL Tomatenmark
1 Lorbeerblatt
1 TL Weißer Malabar-Pfeffer
Salz
500 ml Rotwein
Zubereitung:
Die Teltower Rüben schälen und würfeln.
Die Zwiebel schälen und fein hacken.
In einem Topf die gehackte Zwiebel (ca. 1 EL) in Butter dünsten und bei einsetzender Färbung die Rübchen zugeben.
Den Puderzucker unterrühren und unter Rühren die Rüben anbraten.
Mit einem Schuss Whiskey ablöschen und diesen einkochen lassen.
Die Sahne angießen, salzen und die Teltower Rüben zugedeckt in mindestens 45 Minuten weich garen.
Nach 20 Minuten, wenn die Sahne etwas eingekocht ist und nach 30 Minuten erneut, jeweils einen Schuss Whiskey angießen.
Die eingekochten Rüben-Würfel pürieren. Malabar-Pfeffer mörsern und an die Farce geben. Gggf. nachsalzen.
Währenddessen Den Malabar-Pfeffer im Mörser zerstoßen und die Rouladen in Stücken schneiden. Die Fleischstücken mit Salz und Malabar-Pfeffer würzen und portionsweise in einem Schmortopf in Olivenöl anbraten. Tomatenmark zugeben und mit braten lassen.
Mit Rotwein ablöschen und auffüllen.
Die Zwiebel in Ringe schneiden und zusammen mit dem Lorbeerblatt in den Sud geben. Das Fleisch in ca. 90 Minuten weich garen.
Wenn das Fleisch bald soweit ist, einen großen Topf mit Salzwasser aufsetzen.
Die gekochten Kartoffeln durch eine Kartoffelpresse drücken und mit dem Mehl vermischen. Etwas Malabar-Pfeffer und Salz zugeben. Schluckweise Wasser hinzufügen, bis ein formbarer aber nicht klebriger Teig entsteht.
Den Teig auf leicht bemehlter Arbeitsfläche etwa 2 mm dick ausrollen. Mit einem Trinkglas Kreise von 5 bis 8 cm ausstechen. Diese vorsichtig mit einer Teigkarte ablösen und auf die Handfläche platzieren. Wessen Teig, wie meiner, doch etwas dicker ist, diesen auf der Handfläche mit der anderen Hand platter klopfen. In die Mitte des Teig-Runds 1 TL von der Rüben-Füllung geben und den Teig möglichst dicht vershließen.
Die vorbereiteten Teigtaschen ins kochende wasser geben und 10 Minuten ziehen lassen. Die Teigtaschen sollten allesamt oben schwimmen.
Die Teigtaschen mit einem Schaumlöffel aus dem Wasser heben und mit dem Rindfleisch und Soße servieren.
so leck wie lecker …
Entschuldigt die Verspätung! Ich hatte eine anstrengende und eher unerfreuliche Woche. Ein Spaziergang bei wundervollem Sonnenschein heute hat mir den Kopf halbwegs wieder gerade gerückt. Und dabei fiel mir auf, dass ich gestern die GeschmacksFrage verpas