Ausnahmsweise kannte ich ein exotisches Lebensmittel bereits, bevor ich ihm erstmals in echt und in Farbe begegnete. Wobei Farbe eher nicht. Enoki sind langstielige weiße Pilzwinzlinge, die mit ihren kleinen weißen Helmen wie Zinnsoldaten in Reih und Glied stramm stehen. Sie sind ein vor Allem in der japanischen Küche beliebter Speisepilz. Genau genommen sind sie aber nicht exotisch. Ihr einheimisches Pendant heißt Samtfußrübling – ein Winterpilz und deshalb auch Schneepilz genannt. Im Gegensatz zur unter Lichtausschluss in engen Flaschen gezogenen Zuchtform ist der Samtfußrübling nicht strahlend weiß, sondern hat hübsch braun gefärbte Kappen. Gesellig ist er aber auch in seinem natürlichen Habitat, am Stamm von Bäumen, vornehmlich belaubten, die wiederum, weil es ja ein Winterpilz ist, dann nicht belaubt sind. Du verstehst schon… Im Blog Schlaraffenwelt, wo ich dem heimischen Enoki vor einiger Zeit über den Weg gelaufen war, findest Du mehr Infos zum Samtfußrübling. Vor allem, wie dieser sicher zu erkennen ist.

Ich hielt mich jedoch an die gezüchteten strahlend weißen Enoki-Pilze, die in Büscheln verkauft werden und die ich zu meiner Freude in einem der umliegenden Geschäfte fand. Die Abpackung war recht klein. Zu klein. Deshalb durften mehr Frühlingszwiebeln in die Knoblauchsoße. Im Rezept gebe ich die Mengen des Originalrezeptes und in Klammern die von mir verwendeten Mengen an.

Enoki haben einen süßlichen milden Geschmack und ordentlich Biss. Vor dem Verzehr werden sie kurz in kochendem Wasser blanchiert. Mir waren die Pilze nach nur einer Minute immer noch einen Ticken zu zäh. Beim nächsten Mal würde ich sie 2 Minuten im sprudelnden Wasser garen. Die größte Herausforderung an diesem super schnellen Gericht ist, die Pilze auf der Servierschale wieder halbwegs manierlich in Reih und Glied zu bekommen, bevor die Knoblauch-Tunke angegossen wird.

Wir haben Glasnudeln dazu gegessen.