Nach dem ShowBiss mit Tiefgang vom Mittwoch, möchte ich nun wieder etwas Köstliches auf den Tisch bringen. Diemal mit Roter Bete als Sättigungsbeilage. Diese Position steht ihr gut!
Frische Rote Bete bekomme ich im Alltags-Shopping-Einzugsgebiet keine. Deshalb nutze ich gern die Gelegenheit, wenn mir unterwegs Knollen unter die Finger geraten. Prinzipiell mag mein Herr Schatz und Mittagskocher Rote Bete nicht sonderlich gern. Das lasse ich so aber nicht stehen, sondern probiere immer mal wieder was aus mit häufig löblichem Feedback. Wie bei diesen Rote Bete Nocken mit Kräuterseitlingen. Sollten eigentlich Klöße werden, aber der Teig geriet wegen eines Rechenfehlers zu weich. Im Endeffekt waren sie so wie sie waren perfekt in Farbe, Textur und Geschmack. Abzüglich Haltungsnoten.
Für die verhinderten Klöße hatte ich mich an einem Rezept aus Ingrid Pernkopfs Knödelbuch orientiert, beim Hochrechnen der Mengen aber das Brot übersehen. Den frittierten Ingwer, den ich ursprünglich über Nocken und Pilze streuseln wollte, habe ich statt Pfeffer als Scharfmacher dem Teig beigemengt. Da die Nocken außerdem Kümmel enthielten, habe ich die Kräuterseitlinge kurzerhand ebenfalls mit Kümmel gewürzt. Passt!
Die Roten Beten hatte ich im Backofen in Folie gegart. Das hat ewig gedauert. Um während der Zubereitung keinen Schwächeanfall zu riskieren, empfehle ich, nicht ewig im Backofen rumzumachen, sondern stattdessen die Bete im Topf zu garen. Das dauert auch, aber keine 1,5 Stunden.
Weil wir sehr von diesem Gericht angetan waren, reiche ich es bei der vegetarischen Seelenfutter-Sammlung von Schmeckt nach mehr ein.
Rezept
Rote Bete-Nocken mit Kräuterseitlingen
Quelle: Nocken: Buch Knödelküche (abgewandelt)Vorbereitungszeit: 40 Minuten
Zubereitungszeit: 30 Minuten
Zutaten
für für 3 – 4 Personen700 g Rote Bete
35 g Ingwer
200 g Toastbrot
3 Eier
70 g Mehl
½ TL Kümmel
¼ TL weißer Pfeffer
300 ml neutrales Speiseöl zum Frittieren (ich: Rapsöl)
300 g Kräuterseitlinge
¼ TL Kümmel
150 – 200 ml Sahne (ich: Kaffeesahne)
Salz
50 g Butter
Zubereitung:
Die Rote Bete schälen, würfeln und in Salzwasser weich kochen. Anschließend abgießen und in einem Sieb gründlich abtropfen lassen.
Inzwischen den Kümmel im Mörser fein mahlen. ¼ TL für die Pilze beiseite stellen.
Den weißen Pfeffer mahlen.
Die Kräuterseitlinge in dünne Scheiben schneiden.
Den Ingwer schälen und mit der groben Reibe raspeln. Die Ingwerspäne trocken tupfen.
Zum Frittieren des Ingwers, in einem Topf das Speiseöl erhitzen und wenn heiß genug, vorsichtig den Ingwer hinzugeben. Wenn der Ingwer gerade beginnt, sich bräunlich zu färben, diesen mit einer Schaumkelle heraus fischen und auf Küchenpapier abtropfen lassen.
Die Rote Bete mit dem Pürierstab bzw. in einer Küchenmaschine pürieren und in eine große Schüssel geben.
Wenn die Rote Bete abgekühlt ist, den frittierten Ingwer, den gemahlenen Kümmel, das Salz, die Eier und das Mehl dazugeben. Das Toastbrot zerbröseln und ebenfalls in die Schüssel geben. Alles vermischen und nochmals glatt pürieren. Mit Salz und Pfeffer abschmecken.
Ggf. mit weiterem Mehl bzw. Toastbrot gewünschte Teigkonsistenz herstellen. Der Teig sollte wie ein dicker Brei anmuten, aber nicht vom Löffel tropfen. Den Nocken-Teig 15 Minuten durchziehen lassen. Inzwischen einen großen Topf mit Salzwasser zum Kochen bringen.
Mit einem Esslöffel Häufchen vom Teig abstechen und in das kochende Wasser gleiten lassen. Die Nocken sind fertig, wenn sie nach 7 bis 10 Minuten alle oben schwimmen. Die Nocken mit der Schaumkelle aus dem Wasser holen und abtropfen lassen (dabei möglichst warm halten).
In einer Pfanne die Butter zerlaufen lassen. Die Seitlingscheiben etwa 3 Minuten anbraten (sie sollen knackig bleiben und bekommen kaum Farbe), mit Salz und gemahlenem Kümmel würzen und mit Sahne ablöschen.
Die Pilze zusammen mit den abgetropften Nocken auftun.
Rote Bete ist diesmal beim Event wirklich der Hit, stelle ich fest! 😉 Danke für Dein Rezept. Die Nocken klingen sehr lecker – die Kombination von Ingwer und Kümmel stelle ich mir interessant vor. Und: toller Teller!