Rote Bete-Curry mit Huhn

Rezeptdetails

Beim Rote Bete-Curry aus Sri Lanka wird Rote Bete mit Kokosmilch und Purple Curry gekocht. In meinem Rezept habe ich Ananas, Hühnerfleisch und Saft von Roter Bete mit gekocht, sowie meine eigene Curry-Gewürzmischung zusammen gestellt.

Autor: Peggy Schatz
Rezepttyp:
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Länderküche:

zum Rezept | 08.12.2020 | 2 Kommentar(e)
Rote Bete Curry
Rote Bete Curry

Freundschaften sind wie Streuobstwiesen. In der Blüte des Lebens steht die Wiese voller junger Bäumchen, die nach und nach von den Wirren und Widrigkeiten des Lebens geknickt werden. Oder sie tragen faule Früchte und werden gefällt. Ich bin jetzt in dem Alter, wo die Bäume nur noch vereinzelt stehen, dafür aber um so saftigere, süße Früchte tragen.
Einer jener Bäume ist Ex-Nachbar T. Unsere Freundschaft hat diverse Umzüge und mehr als ein Jahrzehnt überdauert. Vermutlich liegts nicht nur an der gegenseitigen Sympathie und Liebe zur Musik bei den Herren der Schöpfung, sondern auch am guten Essen, mit dem wir uns ein bis zweimal im Jahr wechselseitig verwöhnen, dass uns kein Weg zu weit ist, um uns zu sehen. Diesmal waren wir als Gastgeber dran und es gab Rote Bete-Curry. Nicht ohne Umwege…

Ursprünglich wollte eigentlich irgendwas Nettes mit Hagebuttensoße servieren. In der roten Schale in der ich die zuvor gesammelten Früchte zwischengelagert hatte, sahen diese allerdings dermaßen hübsch aus, dass sie bis zum Vorabend des 1. Advent als herbstliche Tischdeko bleiben durften. Für Plan B durchforstete ich, wie immer in solchen Fällen, als 1. Anlaufstelle gespeicherte Rezepte von Bloggerkollegen. In die Kochbuchabteilung brauchte ich gar nicht erst zu wechseln, denn das schrille Lila eines Curries aus Sri Lanka traf mich ins Farb-entwöhnte Herz, wie ein Dart-Pfeil in einen Wackelpudding.

Das Rote Bete-Curry, das ich beim Blog Kleines Kuliversum gesehen hatte, macht nicht nur wegen der schrillen Farbe Laune. Die Kombination Curry und Rote Bete ist doch schon auch irgendwie schräg, oder? Wer hätte bitte gedacht, das das rote Wurzelgemüse, das übrigens zu Anfang lediglich seiner Blätter wegen angebaut wurde, auch in Sri Lanka gegessen wird? DAS wollte ich genauer wissen… Wikipedia sagt, dass die Rote Bete mit der Zuckerrübe und dem Mangold verwandt ist und eine Kulturform der Gemeinen Rübe (Beta vulgaris subsp. vulgaris) ist, die mit den Römern nach Mitteleuropa kam. Ihren Ursprung hat diese Kulturpflanze im Mittelmeerraum, wahrscheinlich in Nordafrika. Sie stammt von der wilden Rübe oder der Wildbete (Seemangold, Beta vulgaris L. subsp. maritima) ab. Die inzwischen gleichmäßige rote Farbe der Roten Rübe ist ein Resultat der Weiterveredelung im 19. und 20. Jahrhundert. Kein Wort von Sri Lanka. Beim Blog yummytravel.de fand ich dann doch noch das entscheidende Stichwort:

Beim Gemüse ist der britische Einfluss offensichtlich, so gibt es Curries mit Karotten, Kartoffeln, Auberginen, roter Beete und Kürbis.

yummytravel.de

Rote Bete also. Landes-typisch als Curry. Das musste unbedingt ausprobiert werden.

Letztendlich ist meine Version des Rote Bete-Curries dann doch etwas anders geworden und sah rot statt lila aus. Geschmeckt hat es super. Die Gewürzmischung Purple Curry, die einmal quer durch den Gewürzschrank zusammen gestellt zu sein scheint, hatte ich nicht vorrätig, aber bis auf eine, alle dort enthaltenen Zutaten. Also frisch gemörsert ans Werk!

Mein Herr Schatz hat in letzter Zeit regelmäßig frische Ananas angeschleppt. Die hatte mich neulich schon zu Steckrübe süß-sauer inspiriert (Rezept folgt). Auch zum Curry mit erdig süßer Roter Bete schien mir die fruchtige Ananas-Note mehr als passend. Für Deftigkeit, und weil wir alle 3 zu besonderen Gelegenheiten gern Fleisch essen, hatte ich zudem Hühnchen klein geschnippelt und mit geschmort. Statt 2 Dosen Kokosmilch nahm ich eine und gab stattdessen noch Rote Bete-Saft ans Curry. Hat uns allen gefallen!

Rezept

Rote Bete-Curry mit Ananas

Quelle: Kleines Kuliversum
Vorbereitungszeit: 20 Minuten
Zubereitungszeit: 50 Minuten

Zutaten

für 4 Personen
750 g Rote Bete gekocht
400 g Hühnerbrust
300 ml Rote Bete-Saft
1 Dose Kokosmilch 90%
3 cm Ingwer fingerdick
2 Knoblauchzehen
1 große Zwiebel oder 2 kleine
1 TL Koriandersamen
1 TL gelbe Senfsamen
1 TL Fenchelsamen
1 TL schwarzer Pfeffer ganz
½ TL Chili-Flocken
½ TL Bockshornkleesamen (im Blitzhacker gemahlen)
½ TL Paprikapulver edelsüß
½ TL Ceylon-Zimt
½ TL Anis gemahlen
½ TL Muskat gemahlen
6 Nelken
6 Kardamom-Kapseln
3 cm breite Scheibe frische Ananas
1 Stange Zitronengras
Salz
1–2 EL Stärkemehl
4 EL Kokosöl zum Braten
Duftreis

Zubereitung:

Vom Kardamom die Hülsen und von den Nelken die Stiele entfernen. Zusammen mit den anderen trockenen Gewürzen (Koriander-, Fenchel-, Senfsamen, Pfefferkörner, Paprikapulver, gemahlener Bockshornklee, Muskat, Anis und Zimt) für die Gewürzmischung in den Mörser geben und fein zermahlen.

Zwiebel, Knoblauch und Ingwer schälen und fein hacken. Zusammen mit dem Kokosöl und 1 TL Gewürzmischung in einen Topf geben und anbraten. Das Öl durch ein Sieb in eine Pfanne abgießen. Den Topfinhalt mit Rote Bete-Saft ablöschen und die Kokosmilch unterrühren. Das Zitronengras platt klopfen und mit in den Topf geben. Salzen und einen weiteren TL Gewürzmischung unter rühren. 20 Minuten bei geschlossenem Deckel sanft kochen lassen.

Inzwischen die Rote Bete in Würfel und das Hühnerfleisch in mundgerechte Stücke schneiden. Das Fleisch in der Pfanne mit dem Kokosöl anbraten. Dabei mit Salz und 1 TL Gewürzmischung bestreuen. Wenn das Fleisch außen gerade anfängt Farbe zu nehmen und innen noch roh ist, zusammen mit der Roten Bete in den Rote Bete-Kokosmilch-Sud geben. Das Ganze noch weitere 30 Minuten bei ganz niedriger Hitze köcheln lassen.

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Senf dazu geben

2 Kommentar(e)

  • Hallo Peggy,
    dein Curry sieht sehr lecker aus! Die Gewürzmischung selbst herzustellen finde ich auch super! Die Gewürze schmecken frisch sicher noch viel intensiver 🙂
    LG,
    Jill

  • Liebe Jill,
    danke für das Lob! Farblich konkurrieren kann mein Curry mit deinem nicht, aber es war toll. Frisch gemörserte Gewürze mag ich auch am Liebsten.
    LG Peggy

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