häppchenweise Lesevergnügen

Stevan Paul
© courtesy of mairisch Verlag

Blogger-Kollege Stevan Paul vom Blog NutriCulinary hatte mir netterweise sein taufrisch im mairisch Verlag erschienenes 1. Buch für eine Besprechung überlassen.
Angesichts der sympatischen Schreibe im Blog rechnete ich mit Unterhaltung, Rezepten und Layout vom Feinsten und sollte nicht enttäuscht werden. Schließlich ist Stevan Paul außer renommiertem Food-Blogger auch Foodstylist und Zeitschriften-Autor und verfügt über mehrjährige Spitzengastronomie-Erfahrung – eine absolut gelungene Mischung!

Nun zum Buch:
Bereits der Titel ‚Monsieur, der Hummer und ich. Erzählungen vom Kochen.‘ lässt Geistreiches humorvoll verpackt erahnen. Auch das dezente, lediglich von einem illustr(iert)en Hummer und handschriftlich anmutender Überschrift verzierte Cover macht neugierig, was es denn nun mit besagtem Monsieur, dem Hummer und mir – äh, dem Autor – auf sich hat.

Die Presseinfo des mairisch Verlages beschreibt ‚Monsieur, der Hummer und ich‘ wie folgt:

Von verzweifelten Köchen, unberechenbaren Lebensmitteln, Kellnern mit Schwimmflügeln, einem Pralinen fresssenden Hund, Fischmenschen, dem Hummerflüsterer, Elvis presley, den sinnlichen Freuden der Sprossenzucht und dem Siegeszug der gesamtdeutschen Bratwurstpalme erzählt dieses Buch, komisch, unterhaltsam und anregend.

und Maike Schiller vom Hamburger Abendblatt bestätigt:


Stevan Paul hat den Kochlöffel gegen die Feder getauscht und kredenzt Schmankerln aus dem Alltag eines Sterne-Gourmets. Das ist lecker. Nachschlag erwünscht.

Für dieses Buch habe ich meine Lesegewohnheit – ein Buch von vorn bis hinten möglichst ununterbrochen zu verschlingen – radikal umgestellt. Denn hier werden einzelne Geschichten serviert, die so reichhaltig und nachhallig sind, dass man nur eine oder zwei am Stück ‚verdrücken‘ mag. Wie sehr gute Pralinen.

Bei der Wahl geeigneter Lese-Örtlichkeit gibt es dagegen keinerlei Einschränkungen (Außer vielleicht das Stille Örtchen. Da soll man ja bekanntlich nix zu essen mit hinnehmen). ‚Monsieur, der Hummer und ich‘ eignet sich für überall – Zug, S-Bahn, Flugzeug, Ohrensessel, Biergarten, Café (Claudio macht’s vor) – zumindest so lange eventuelle sonstige Anwesenden spontanes, lautes Lachen oder leiseres Dauer-Kichern tolerieren können.

So ein Arbeitsleben in der Spitzengastronomie scheint wahrlich sehr aufregend zu sein. So sehr, dass der Protagonist in einem Falle in Panik die Schlaufen seines Teppichs zählt (doppelt wohlgemerkt!), in einem anderen eine psychedelische Blutvergiftung ignoriert, Hummer mit TV-Karriere persönlich kennen lernt, sich wegen ein paar Sprossen in amouröse Abenteuer verstrickt und an einer winzigen aber höchst bedeutenden Kartoffel scheitert.

Zudem berichtet Stevan Paul von segelnden Dackeln, griechisch-unorthodoxer Kleingartenidylle, schwierigem Servicepersonal in Urlaub und Zug, Entspannungs-Übungen am See, Gottes-Begegnungen und der Rettung der Welt.
Nebst urkomischen Geschichten finden sich aber auch nachdenkliche und leise Töne. Wie das Leben ebend.

Jede Geschichte wird von einer minimalistischen Schwarz-Weiß-Aufnahme (vom Autor höchstpersönlich) und dem zur Story passenden Rezept begleitet. Ein Seele und Magen beglückendes Buch sozusagen. Unbedingt lesen!

Suchen : Monsieur, der Hummer und ich: Erzählungen vom Kochen
 
veröffentlicht am: 01.10.2009

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