kulinarisch durchwachsenes Foodblogger-Treffen

Steph von ‚Kleiner Kuriositätenladen‚ hatte die Nordlichter zu einem Foodblogger-Treffen nach Hamburg geladen. Selber nicht in dieser Region der Waterkant ansässig, verließ Sie sich für den geplanten gemütlich-kulinarischen Teil auf die Restaurant-Empfehlung einer Person, die es wissen müsste, da Hamburgerin und kulinarische Stadtführerin…

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Womit wir beim ersten Programmpunkt wären…
Bei einer kulinarischen Stadtführung durch Hamburg zum Thema „Englische Sitten und himmlisches Essen“ pilgerten wir gemütlich durch die Hamburger Altstadt, entdeckten in Stein gehauene kulinarische Zeitzeugen, lernten historische Fakten kennen und durften einige regionale Kleinigkeiten verkosten.
Der Klimawandel, mit dem uns dauernd Angst eingejagt werden soll, findet übrigens in regelmäßigen Abständen auch ohne unser Zutun statt. So war es an der Nordseeküste bis in’s 15. Jahrhundert hinein wesentlich wärmer und nebst heute gängigen Früchten wuchsen dort auch Mandeln und Weinstöcke. Letztere werden heute zwar auch noch angebaut, aber wegen der ungünstigen klimatischen Verhältnisse eher aus Prestige- als aus geschmacklichen Gründen.
Beachtenswert ist, dass auch im Mittelalter schon Etikettenschwindel betrieben wurde. So deklarierten zum Beispiel findige, der Fleischeslust beraubte (durften kein Fleisch essen) Mönche Getier, welches mehr oder weniger im Wasser lebte kurzerhand zu ‚Fisch‘ um. Darunter fielen dann z.B. Enten, im Fruchtwasser schwimmende Kaninchen-Embryonen und Biberschwänze. Brrr!

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Auch sonst erschien die Schilderung traditioneller und heute noch gern gegessener Hamburger Gerichte wie Aalsuppe (enthält alles außer Aal) und Lapskaus für Nicht-Ansässige eher gruselig als appetitanregend. Aber interessant war der kulinarische Rundgang allemal. Danke an die Veranstalter für den Foodblogger-Rabatt!

Hungrig geworden durch die kulinarische Berichterstattung zogen wir weiter zum Fleetschlösschen. Dem Namen nach hatte ich gehobene Gastronomie erwartet. Zumindest aber, einen Ort – egal ob mit oder ohne Chichi, wo man – gemäß unseres gemeinsamen Interesses – lecker zu essen bekommt. Unser Einzug in’s Fleetschlösschen glich dann aber eher dem Einzug in ‚Willi Schwabes Rumpelkammer‘ (wer den noch kennt). Über eine Wendeltreppe gelangten wir – an einem Plastik-Schrott-Endlager vorbei – in’s an sich gemütliche Oberstübchen. Wären da nicht die Tischdecke mit Riesen-Fleck, diverse Spinnen und verdreckte Fenster gewesen…

Leider haben wir nicht sofort den Ort des Geschehens gewechselt, sondern uns von den passabel klingenden Gerichten auf der Speisekarte verlocken lassen. Diese waren die Krönung. Original Tiefkühlfutter und klebriges Besteck…
Wir stocherten hungrig, aber appetitlos in unseren Essen und schmiedeten Fluchtpläne.
Um unsere angeschlagene Stimmung und Mägen wiederzubeleben ließen wir uns von Rebecca (Rebecca-Lecka) in eine wunderbare Crêperie entführen. Dort hatten wir das Glück, spontan einen ausreichend großen Tisch zu bekommen (naja fast – wir mussten etwas kuscheln, um alle unterzubringen) und schwelgten für die nächsten Stunden bei köstlichst gefüllten und teilweise flambierten Crepes in netten, zuweilen sehr lustigen Gesprächen mit Leuten, die man größtenteils bisher nur aus dem Internet kannte.

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Versammelt hatten sich an diesem Tag insgesamt Vetreter folgender Blogs:

Hüttenhilfe
Einfach Guad
Kleiner Kuriositätenladen
Schnuppschnüss ihr Manzfred
Paprika meets Kardamom
Chaosqueen’s Kitchen
Fool For Food
Küchenlatein
Küchengeister
Valentinas Kochbuch
Crockyblog
Rebecca-Lecka
Hamburg kocht
Multikulinarisches

Nach diesem, im zweiten Anlauf doch noch sehr nettem Zusammentreffen, wurden bereits Vorschläge für ein weiteres norddeutsches Foodblogger-Treffen gemacht. Für nächstes Jahr. In Berlin. Von mir aus, herzlich gern!

Die verbleibende Zeit bis zur Abfahrt meines Busses verbrachte ich mit Sightseeing in Begleitung der äußerst charmanten Rebecca von Rebecca-Lecka. Dieser anstrengende, aber lohnenswerte Ausflug war dann irgendwann gegen 0.15 heute morgen zu Ende…

veröffentlicht am: 14.09.2009

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Senf dazu geben

1 Kommentar(e)

  • Rebecca, unglücklich bin ich, ja, nur probiert habe ich da ja öfter. Ich empfehle nichts, wo ich nicht vorher war ;o) Allerdings aß ich da nur Wraps etc., nie etwas Warmes. Diese Riesenkarte gab’s beim letzten Besuch im Frühjahr nicht, das wäre mir aufgefallen, und sauberer war’s da auch. Und wir bekamen von unseren Gästen regelmäßig gutes bis sehr gutes Feedback, zuletzt im Juli. Deswegen war ich ja so wie vom Donner gerührt.

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