Mode zum Anbeißen – Fashion Food

Fashion Food
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© All rights reserved by Pressefotos Museum für Kommunikation Berlin

Mit gewisser Skepsis hatte ich die Ankündigung der Ausstellung ‚Fashion Food‘ gelesen. Das Gespann aus Fotograf Helge Kirchberger und Sternekoch Roland Trettl (Hangar-7 in Salzburg) hatte die bizarre Idee, für ein künstlerisches Projekt ihre Protagonisten in Essbares zu hüllen.

Oktopus als Mäntelchen, Schokolade als Tarnanzug, Zuckerperlen als Diadem, aufgetürmte Eierschalen als Hochsteckfrisur, Schweinenetz als Cape und Königskrabbe als Kopfschmuck …. darf man das denn? Mit Essen spielt man doch nicht, haben wir gelernt.

Als an Fotografie und Delikatessen interessierter Mensch, konnte ich mich den faszinierend in Szene gesetzten Köstlichkeiten denn doch nicht entziehen und besuchte die Ausstellung Fashion Food im Museum für Kommunikation Berlin.
Begleitet haben mich James und Zoë vom überlin Blog. (Achtung für Weiter-Klicker. Anklicken ist heute ausnahmsweise nicht wirklich empfehlenswert (sonst immer), da die Beiden ein scheußliches Foto für ihren Music Monday gepostet haben. Brrr).

Obgleich etwas verwirrend – auch einem Museum für Kommunikation könnte etwas Kommunikationsdesign gut zu Gesicht stehen – verlief der Ausstellungsbesuch dann zumindest ohne schlechtes Gewissen.
Im Interview mit Roland Trettl stand nämlich nachzulesen, dass die eingesetzten Materialien weitestgehend ihrer Bestimmung zugeführt, sprich verspeist wurden.
Als Koch ist es Roland Trettl wichtig, sorgsam mit Essbarem umzugehen. So wurden für das Fotoshooting auch nur lebensmittelechte Hilfsmaterialien verwendet.

Das gemeinsame Fotoprojekt ‚Fashion Food‘ von Helge Kirchberger und Roland Trettl nahm 2007 seinen Anfang. 2008 erschien das Buch ‚Fashion Food‘. Die Ende Januar zu Ende gegangene Ausstellung in Berlin zeigte überwiegend neuere Arbeiten und fokussierte mehr als bisher auf die Schönheit und Strukturen der Lebensmittel selbst.

Fashion Food
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Statt der erwarteten 50 Bilder, fanden wir in einem der Wandelgänge des Museums für Kommunikation lediglich etwa 10 Exponate Fashion Food.
Geniale Aufnahmen! Erst durch Bildunterschrift und genaues Hinsehen erschlossen sich modische Zutaten wie Fischschwänze, Zuckerwatte, Teig, Spaghetti, Radicchio, Chili, Algen, Salat und viele mehr. Weitere ca. 10 Exponate hingen großformatig im Rondell des Museums, so dass man sie von verschiedenen Standpunkten innerhalb des Museums-Runds betrachten konnte. Sehr eindrucksvoll, aber ich fand es etwas schade, da ich bei Fotos gern näher rangehe und Details betrachte.
Und den Rest der Ausstellung haben wir entweder übersehen oder er war nicht da. Wie ich schon sagte, etwas verwirrend das Ganze.

Trotz allem, hat sich der Besuch im Museum für Kommunikation aber gelohnt. Und die überliner zu treffen, sowieso. 🙂

Den Ausstellungsbesuch und Bericht darüber nehme ich zum Anlass für eine neue Rubrik. Kulinarisches im Zusammenhang mit Kunst. Ähnlich wie Stevan vom Blog Nutriculinary kulinarische Prosa verbloggt, werde ich die Augen nach künstlerisch Kulinarischem, jenseits von essbaren Kunstwerken auf 3-Sterne-Tellern, offen halten. Mal schauen, wohin das führt…
Zuerstmal sollte ich mir aber einen knackigen Namen für diese Rubrik einfallen lassen. Bin für Vorschläge zu haben. 😉

Suchen : Fashion Food
 

veröffentlicht am: 07.02.2012

noch mehr Appetit holen

Senf dazu geben

3 Kommentar(e)

  • Die Arbeiten kenne ich, aber ich kann mir nicht helfen. Finde sie haben einen leichten Anflug von „bad taste“. Die früheren mehr als die neueren Arbeiten. Meine unwichtige Meinung 😉

    Aber kennst Du die Sachen von Sarah Illenberger? Wäre gespannt, ob sie Dir gefallen. Btw, sammle auch zu dem Thema Kunst/Food/Industrial Design auf Pinterest.

  • Würde mich interessieren, in welcher Hinsicht der Anflug von bad taste? Anrüchig wegen der Verwendung von Lebensmitteln oder visuell? Ist ja subjektiv und völlig legitim… 🙂
    Ich kenne die früheren Motive nicht, aber diejenigen, die ich geshen habe, haben mir gut gefallen. Die wirkten auch nicht alle agressiv oder kriegerisch, wie die beiden hier ausgewählten. Da gab es zum Beispiel auch eine brave Renaissance-Dame mit Eierschalenturmfrisur.

    Sarah Illenberger kenne ich nicht. Muss ich sofort nachholen. 😉

    Danke auch für den Tipp mit Pinterest! Ich hoffe, ich finde dich dort…

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