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Nachdem wir wochenlang von sonnen-
verwöhnten Inseln träumten, um den Tag zu überstehen und uns nun schlagartig wie auf einer Solchen fühlen, heute für Euch das Bild eines Eilandes: Brennessel-
insel mit Spiegeleiatoll im Kartoffelpazifik…
Okay, okay, dieses Bild stammt natürlich nicht wirklich von einer Luftaufnahme der südlichen Hemisphere, sondern einer (verfremdeten) Luftaufnahme vermurkster heimischer Teller. Mein neulich gekochter Brennesselspinat mit Kartoffelpüree (seit wann sagt man eigentlich nicht mehr Kartoffelbrei?) und Spiegelei sah nämlich leider alles andere als fotogen aus. Und das, obwohl ich mir extra-viel Mühe mit der Optik gegeben hatte! Aber geschmeckt hatte er und deshalb möchte ich ihn Euch auch nicht vorenthalten. Ja, und deshalb widerum musste ein Bild her…
Das Rezept für Brennnesselspinat hatte ich dem neulich hier im Blog vorgestellten Buch von Meinrad Neunkirchner und Katharina Seiser (Blog esskultur.at) ‚So schmecken Wildpflanzen‘ entnommen.
Ich habe den Brennnesselspinat allerdings weniger vornehm nicht mit Kalbstafelspitz und Erdäpfelschmarren, sondern alltagstauglich mit Kartoffelpüree und Spiegelei kombiniert. Da ich eine größere Menge Brennnesseln als im Rezept verwendet habe, kam am Ende kein Brennnesselspinat im Verhältnis 1:1 sondern 2:1 heraus. Der Spinat hat aber noch fein hervorgeschmeckt. Ich habe dem brennnessellastigen Gemüse mit Kürbiskernöl noch ein i-Tüpfelchen verpasst und auch dem Kartoffelpüree mit ein wenig gehackten Walnüssen eine nussige Note gegeben.
Obwohl ich die Spiegeleier extra in einer Blumenform gebraten hatte und die beiden Farben kräftiggrün + blassgelb nebeneinander mit kunstvollen Übergängen drapierte, habe ich die Rechnung ohne die Beteiligten gemacht. Jedenfalls wollten diese nicht so wie ich wollte…
Zutaten:
3 Hände voll frischen Spinat
6 Hände voll junge Brennnesselblätter (ich 6; Rezept 3; habe nur oberstes 1/4 der Pflanzen verwendet)
1 Hand voll Walnusskerne
Spritzer Kürbiskernöl
Salz, Pfeffer
100g Butter
50 ml Sahne
Zubereitung:
Die Kartoffeln schälen und mit Salz kochen. Anschließend mit Kartoffelstampfer, Küchenmaschine oder Zauberstab und wenig Milch pürieren. Nach Gusto würzen. Nach dem Pürieren gehackte Walnusskerne unterheben.
Butter in großem Topf schmelzen und etwas braun werden lassen. Dann die gewaschenen und abgetropften Spinat- und Brennnesselblätter zugeben und kurz anschwitzen bzw. dünsten (Restfeuchtigkeit vom Waschen reicht hierfür aus). Wenn die Blätter zusammengefallen und etwas angedünstet sind, pürieren. Mit Salz und Pfeffer und ggf. Kürbiskernöl abschmecken. Abschließend 2 Esslöffel der steif geschlagenen Sahne unterheben. Dazu Spiegelei…
Ich habe das Rezept aus der Erinnerung und ohne Buch in der Nähe wieder gegeben. Sollte ich was Elementares vergessen haben, dürft Ihr mich gern darauf hinweisen. Danke und Aloha!
Wie kocht man mit Brennesseln ohne sich an dem biestigen Zeugs zu brennen?
Außerdem, wo kriegt man besagtes Grünzeug ohne Hundepipi her?